Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat auch den Großen Preis von Deutschland gewonnen und geht als souveräner WM-Spitzenreiter in die Sommerpause. Der Mercedes-Pilot setzte sich in Hockenheim vor dem Red-Bull-Duo Daniel Ricciardo und Max Verstappen durch. Hamiltons Team- und WM-Rivale Nico Rosberg kam trotz Startplatz eins nur als Vierter ins Ziel. Sebastian Vettel wurde in seinem ersten Heimspiel für Ferrari nur Fünfter.
Trotz kurzzeitiger Elektronikprobleme an seinem Silberpfeil hatte sich Rosberg die Pole Position gesichert - doch wie schon zuletzt in Ungarn konnte er sie nicht verteidigen. Diesmal kam er beim Start gar nicht richtig ins Laufen. Hamilton sowie die beiden Red-Bull-Männer Verstappen und Ricciardo zogen an ihm vorbei.
"Er hat mich von der Strecke gedrängt", schimpft Verstappen über Rosberg
"Es ist einer der besten Kurse zum Überholen", hatte der Brite vor dem ersten Formel-1-Rennen in Deutschland seit zwei Jahren versichert. Rosberg, der vor zwei Jahren auf dem Hockenheimring von der Pole aus gewonnen hatte, kam aber erstmal nicht an Ricciardo vorbei. Der Australier verteidigte seine Position knallhart. Vettel, der noch nie in Hockenheim gewann, heftete sich an Rosberg.
Der gebürtige Wiesbadener kam als erster Mercedes-Pilot in der 12. Runde an die Box und ließ sich die weichere Reifenmischung aufziehen. Hamilton blieb aus dem Führungsquartett am längsten draußen. Drei Umläufe nach Rosberg fuhr auch er in die Garage und bekam im Gegensatz zu seinem Teamkollegen die etwas härteren Pneus. Souverän blieb Hamilton danach vor dem erst 18-jährigen Verstappen vorne.
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Deutschland hat Weltklasse-Fahrer, mit Mercedes ein dominierendes Team und gleich zwei übertragende Fernsehsender. Aber die Zuschauer bleiben fern und auch Bund und Land rühren sich nicht.
Nach seinem zweiten Boxenstopp in Runde 28 kam Rosberg auf der Strecke erneut einem Red Bull ganz nahe. Diesmal war es in der Haarnadelkurve der Wagen von Verstappen. "Er hat mich von der Strecke gedrängt", schimpfte der junge Niederländer über den wieder komplett freigegebenen Boxenfunk. Rosberg verteidigte sein Überholmanöver, es nutzte aber nichts. Die Rennkommissare ahndeten seine Aktion mit einer Fünf-Sekunden-Strafe.
Der mit vier Grand-Prix-Siegen so furios in diese Saison gestartete Rosberg versuchte nun, genügend Vorsprung auf die Red-Bull-Piloten herauszufahren, um Platz zwei hinter Hamilton zu retten. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister konnte sich ungefährdet von den Positionskämpfen hinter sich sein Rennen einteilen. Spätestens nach Ableisten seiner Strafe an der Box in der 45. Runde musste sich Rosberg schon gedanklich vom Podestplatz verabschieden. Diesen WM-Rückschlag muss er in der Sommerpause erstmal aufarbeiten.
Nach seinem sechsten Saisonsieg und dem 49. seiner Karriere hat Hamilton in der Gesamtwertung nun 19 Punkte Vorsprung auf Rosberg. Im belgischen Spa (28. August) steht in vier Wochen das 13. von 21 Saisonrennen auf dem Programm.