Formel 1::Ärgernis beendet: Formel 1 kehrt zum alten Quali-Modus zurück

Bahrain Formula One Grand Prix

Nico Rosberg führt nach dem Start in Bahrain das Feld an.

(Foto: dpa)
  • Nach nur zwei Rennen beendet die Formel 1 das Experiment mit dem neuen Qualifikations-Modus.
  • Weil die neue Regelung kompliziert war und nicht den erhofften Effekt hatte, protestierte nahezu das gesamte Fahrerfeld gegen den neuen Modus.
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Die Formel-1-Rennställe haben in der Auseinandersetzung um die umstrittene Qualifikation eine Rückkehr zum alten Modus erzwungen. Ab dem nächsten Saisonrennen am 17. April in Shanghai soll wieder im alten Format gefahren werden, wie der Motorsportweltverband FIA am Donnerstagabend mitteilte. Die Formel 1 fuhr seit Saisonbeginn in einem überarbeiteten Qualifikationsmodus. Größte Veränderung im Vergleich zum alten Format war, dass nach einer bestimmten Phase jeweils nach 90 Sekunden der langsamste Pilot ausschied.

Schon nach dem Auftakt in Melbourne hatten die Teamchefs die Rückkehr zum alten Format verlangt. Bei der nachfolgenden Abstimmung mit der FIA und der Formel-1-Geschäftsführung kam aber kein einstimmiges Votum zustande. Beim zweiten Saisonlauf in Bahrain fuhren Weltmeister Lewis Hamilton & Co. wieder im neuen Modus. Die erhoffte Spannung in der Qualifikation hielt sich erneut stark in Grenzen. In einem gemeinsamen Schreiben an Chefvermarkter Bernie Ecclestone, Mehrheitseigner CVC und Weltverbandschef Jean Todt hatten die elf Rennställe daher nun geschlossen ihre Forderung nach einer Rückkehr zum alten Format bekräftigt. Während einer Telefonkonferenz machten die Teamchefs zudem deutlich, sich jedem neu vorgeschlagenen Modus zu versperren.

Ecclestone ist enttäuscht

Das von Ecclestone und Todt seit jüngstem favorisierte Format sah vor, dass in jeder K.o.-Runde die beiden schnellsten Zeiten addiert werden. Dadurch sollten die Formel-1-Wagen in den einzelnen Qualifikationsabschnitten häufiger auf der Strecke sein. In jedem Abschnitt (Q1, Q2, Q3) schied nach einer Einrollphase der schlechteste Fahrer im 90-Sekunden-Takt aus. Das bewirkte aber zweimal das Gegenteil des ursprünglichen Plans: Hektische Phasen am Beginn jedes Abschnitts wurden gefolgt von minutenlanger Leere auf der Strecke noch während der laufenden Session. Viele Piloten stellten ihre Autos ab, weil ihre Reifen bereits zu stark abgenutzt waren

In ihrem gemeinsamen Schreiben lehnten die Teamchefs diese Idee als zu verwirrend für die Zuschauer ab. In letzter Instanz entscheidet der Motorsport-Weltrat über eine Änderung der Regularien. Ecclestone und Todt erlitten damit im Machtkampf mit den Teams eine herbe Niederlage. Entsprechend enttäuscht zeigte sich der 85 Jahre alte Chefvermarkter Ecclestone.

"Die Leute scheinen zu vergessen, dass wir versuchen, die Startaufstellung ein wenig durchzumischen. Denn was wir bislang gesehen haben, sorgt nicht besonders für Spannung", zitierte Autosport den Briten, der sich in der jüngeren Vergangenheit über die Dominanz von Mercedes beklagt hatte. "Wir haben angeboten wieder zurückzugehen, um dann in Ruhe nach einem neuen System zu suchen, mit dem die Ziele von Bernie erreicht werden können", sagte Mercedes-Teamaufsichtsrat Niki Lauda Auto, Motor und Sport. Der FIA-Mitteilung zufolge begrüßten Ecclestone und Todt indes den Vorschlag der Rennställe, wonach in großer Runde über ein eventuell neues Format für 2017 diskutiert werden soll.

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