Neuers Reaktion auf Lewandowskis Abstimmung:"Ich habe da überhaupt kein Problem mit"

Bayern Muenchen - Doha Training Camp Day 6

Null Problemo mit Lewandowski: Bayern-Keeper Manuel Neuer bleibt gelassen.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Bayern-Keeper reagiert gelassen darauf, dass sein Teamkollege bei der Weltfußballer-Wahl "fremd" wählte, Ex-Nationalspieler Robert Huth bekommt wegen sexistischer Aktivitäten auf Twitter Ärger und Angelique Kerber gelingt ein erstaunliches Comeback.

Weltfußballer-Wahl, Robert Lewandowski: Manuel Neuer stört sich nicht an der Stimmabgabe von Robert Lewandowski bei der Weltfußballerwahl zugunsten von Gewinner Cristiano Ronaldo. "Ich finde es auch total legitim, wenn ein Stürmer sich für einen anderen Stürmerkollegen ausspricht. Ich habe da überhaupt kein Problem mit", sagte der Nationaltorhüter am Mittwoch in Doha. "Daran sieht man erstens, dass es keine Absprachen gibt hier untereinander, und zweitens sieht man auch, dass es eine faire Wahl ist - und dementsprechend ist alles in Ordnung", erklärte der 28-Jährige, der bei der Wahl für den Ballon d'Or Platz drei belegt hatte. Der im Sommer verpflichtete Lewandowski hatte für Ronaldo vor Neuer und Bastian Schweinsteiger gestimmt.

Nachdem der Stürmer dies am Dienstag zunächst auf kicker.de als "Fehler" bezeichnete und "heute ganz klar Neuer wählen" würde, ruderte er am Abend zurück. "Ich bin (mir) bewusst, für wen ich gestimmt habe und ich beabsichtige nicht, mich dafür zu entschuldigen! Kopiere, füge ein, so werden Gerüchte geboren", twitterte der polnische Nationalmannschaftskapitän. Für Schweinsteiger war das Votum des Teamkollegen sowieso kein Problem. "Jeder kann frei entscheiden, ich glaube nicht, dass es entscheidend war", sagte der DFB-Kapitän. Ronaldo hätte aber auch ohne Lewandowskis Stimme zum dritten Mal den goldenen Ball erhalten. Der portugiesische Superstar hatte bei der Abstimmung mit 37,66 Prozent klar vor Lionel Messi (15,76) und Neuer (15,72) gewonnen.

Fußball, FC Barcelona: Trainer Luis Enrique kann sich eine Zukunft der Katalanen ohne den momentan offenbar unzufriedenen Lionel Messi nicht vorstellen. "Wir alle glauben, dass Messi in den nächsten Jahren in Barcelona spielt", sagte Enrique am Mittwoch: "Wir denken nicht an eine Mannschaft ohne Messi." Der argentinische Stürmer hatte zuletzt im Rahmen der Verleihung des Goldenen Balles erneut Wechsel-Gerüchte befeuert. "Ich weiß noch nicht, wo ich nächstes Jahr bin", sagte der 27-Jährige in Zürich, wo er Cristiano Ronaldo erneut zur Wahl als Weltfußballer gratulieren musste. Messi wird unter anderem mit dem FC Chelsea und Manchester City in Verbindung gebracht. Der viermalige Weltfußballer steht noch bis 2018 bei Barça unter Vertrag. Und Enrique glaubt, dass der Ausnahmestürmer auch bis dahin in seinem Klub bleiben könnte. "In unserer Kabine herrscht Geschlossenheit. Wir vermeiden Streitigkeiten und sind bemüht um die bestmögliche Atmosphäre", sagte der 44-Jährige, dem zuletzt ein Konflikt mit Messi nachgesagt wurde: "Ich sehe eine Übereinstimmung in allen Punkten."

Fußball, England: Der frühere Nationalspieler Robert Huth muss sich wegen seiner sexistischen Aktivitäten im sozialen Netzwerk Twitter vor der Sportgerichtsbarkeit des englischen Fußball-Verbandes (FA) verantworten. Die FA gab am Mittwoch bekannt, dass sie gegen Huth Anklage erhoben hat. Dem 30-Jährigen drohen eine Sperre und eine Geldstrafe. Huth hat bis zum 21. Januar Zeit, auf die Klage zu antworten. Dem Verteidiger des Premier-League-Klubs Stoke City wird nach Abschluss der Untersuchungen "Fehlverhalten in einem schweren Fall" vorgeworfen. Huth habe gegen mehrere FA-Regeln verstoßen. Sein Verhalten sei "ungebührlich" und bringe den Fußball "in Verruf".

Dass sich Huth über "Geschlechter und/oder Geschlechtsumwandlungen" ausgelassen habe, mache sein Fehlverhalten noch schlimmer. Huth hatte mit seinem Account auf einer Seite, die Menschen in abgeschnittenem Bildformat in mitunter expliziten Posen darstellt, zwölf Tipps zu deren Geschlecht abgegeben. Als sich im Netz Kritik regte, löschte Huth seine Tweets. Anschließend entschuldigte sich der 19-malige Nationalspieler in dem Netzwerk: "Es war ausdrücklich kein Angriff auf irgendjemanden. Aber es tut mir leid, sollte ich jemanden gekränkt haben." Erst im Herbst war der frühere englische Nationalspieler Rio Ferdinand (Queens Park Rangers) wegen eines sexistischen Tweets mit drei Spielen Sperre und einer Geldstrafe in Höhe von rund 32.000 Euro belegt worden.

Tennis, Frauen: Deutschlands beste Tennisspielerin Angelique Kerber hat beim WTA-Turnier in Sydney erneut ein Match über drei Sätze noch gedreht und das Halbfinale erreicht. Einen Tag nach ihrem nächtlichen Kraftakt gegen die Russin Daria Gawrilowa setzte sich die Weltranglisten-Neunte aus Kiel am Mittwoch gegen die Spanierin Garbine Muguruza mit 0:6, 6:1, 6:4 durch. Nach knapp 90 Minuten verwandelte die 26 Jahre alte Vorjahresfinalistin ihren dritten Matchball. Im Kampf um den Einzug ins Endspiel trifft Kerber bei ihrer Australian-Open-Generalprobe auf Karolina Pliskova aus Tschechien. Tags zuvor ging ihr Match um 3.10 Uhr Ortszeit zu Ende.

Tennis, Männer: Philipp Kohlschreiber (Augsburg) und Jan-Lennard Struff (Warstein) sind bei den Generalproben für die Australian Open im Achtelfinale ausgeschieden. In Sydney unterlag der an Nummer drei gesetzte Kohlschreiber dem Australier Bernard Tomic mit 3:6, 4:6. In Auckland verlor Struff nach seinem Auftaktsieg gegen den Österreicher Dominic Thiem in der zweiten Runde mit 6:7 (6:8), 1:6 gegen den an Nummer vier gesetzten Südafrikaner Kevin Anderson. Damit gehen die beiden Turniere ohne deutsche Beteiligung in ihre entscheidende Phase.

Bundesliga, BVB: Hans-Joachim Watzke lässt keinen Zweifel am wichtigsten sportlichen Ziel von Borussia Dortmund in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga. "Die Mission ist klar: Klassenerhalt! Und zwar in einer Art und Weise, die man auch als Leistung verbuchen kann. Alle anderen Dinge, die von außen kommen, zählen nicht", sagte der BVB-Geschäftsführer am Mittwoch im Trainingslager in La Manga. Watzke ist sicher, dass Trainer Jürgen Klopp den in der Hinrunde auf Platz 17 abgestürzten Revierclub wieder aus dem Tabellenkeller führt. "Ich halte ihn nach wie vor für einen exzellenten Trainer und bin hundertprozentig von ihm überzeugt." Vorsorglich wird der BVB aber auch die Lizenz für die 2. Bundesliga beantragen, bestätigte Watzke der Sport Bild (Mittwoch).

Lukas Podolski, Kritik: Der soeben gewechselte Weltmeister hat mit der Trennung vom FC Arsenal anscheinend noch nicht abgeschlossen. Probleme mit Teammanager Arsène Wenger dementierte der Neuzugang des italienischen Fußball-Erstligisten Inter Mailand im Gespräch mit Bild-Zeitung zwar zunächst ("Ich hatte nie ein Problem mit Wenger"), doch anschließend legte Podolski nach. Warum er unter Wenger kaum gespielt habe? "Warum dies so war, weiß er alleine", so der Ex-Kölner. "Nach der WM im Sommer hat er noch gesagt, wie wichtig ich für ihn sei. Wenn ich gespielt habe, habe ich Leistung gebracht. Statistiken lügen nicht", erklärte der 29-Jährige: "Die Verantwortung für die Aufstellung trägt allein der Trainer. Er muss also wissen, wieso ich kaum eine Chance bekam." Über die Zeit nach der Ausleihe an Inter bis zum Saisonende wollte sich Podolski noch nicht äußern: "Ich bin von keinem abhängig. Weder als Fußballer noch als Privatmann. Ich habe einen Vertrag bei Arsenal. Und es wird im Frühjahr neue Gespräche geben, und wir sehen, wo es hingeht."

FC Bayern, Stadion: Der deutsche Rekordmeister kann in der Rückrunde seine Bundesliga-Heimspiele vor maximal 75 000 Fans bestreiten. Wie der Club am Dienstag mitteilte, genehmigte die Stadt München eine Erhöhung der Zuschauerplätze in der Allianz Arena um 4000. Zu den Champions-League-Spielen der Münchener können nun rund 70 000 statt 68 000 Besucher kommen. Die Genehmigung ist vorerst bis Ende Juli befristet. "Wir freuen uns riesig, dass wir ab sofort noch mehr Fans die Chance geben können, zu den Spielen unserer Mannschaft zu kommen", so Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Das erste Heimspiel in der Bundesliga-Rückrunde hat der Tabellenführer und Titelverteidiger am 3. Februar gegen Schalke 04.

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