Finale der Handball-WM:Spanien wird Weltmeister mit 16 Toren Unterschied

SPAIN VS DENMARK

Spaniens Gedeon Guardiola (li.): hat gegen Rasmus Lauge aus Dänemark leichtes Spiel

(Foto: dpa)

Es ist der höchste Sieg in einem WM-Finale: Bei der Handball-WM in Spanien beschert der Gastgeber Dänemark im Endspiel ein Fiasko. Schon zur Pause liegen die bislang so starken Dänen mit acht Toren zurück.

Spaniens Handballer haben ihr Wintermärchen nach dem höchsten Sieg in einem WM-Finale aller Zeiten mit dem Titel gekrönt. Die Mannschaft von Trainer Valero Rivera bezwang vor 16.500 Zuschauern in Barcelona Europameister Dänemark nach einer Gala-Vorstellung mit 35:19 (18:10) und setzte sich nach 2005 zum zweiten Mal die WM-Krone auf. Die schwachen Dänen verloren nach 1967 und 2011 auch ihr drittes WM-Endspiel und verpassten durch das Debakel den größten Erfolg ihrer Handball-Geschichte.

Vor den Augen der dänischen Kronprinzessin Mary und dem spanischen Kronprinzen Felipe war Joan Canellas mit sieben Toren bester Werfer der Iberer, die im Viertelfinale die deutsche Mannschaft aus dem Turnier geworfen hatten. Bereits am Samstag hatte sich Kroatien durch einen 31:26 (14:13)-Erfolg gegen Außenseiter Slowenien im kleinen Finale die Bronzemedaille gesichert. Im Halbfinale hatte der Weltmeister von 2003 gegen Dänemark verloren (24:30), das slowenische Überraschungsteam war Spanien unterlegen (22:26). Titelverteidiger Frankreich war bereits im Viertelfinale an Kroatien gescheitert (23:30).

Im ausverkauften Palau Sant Jordi erwischten die Spanier mit Kreisläufer Gedeon Guardiola von den Rhein-Neckar Löwen gegen die mit fünf Bundesliga-Legionären angetretenen Dänen einen Blitzstart und führten nach fünf Minuten mit 3:0. Dänemarks Trainer Ulrik Wilbek nahm eine Auszeit, doch seine Mannschaft agierte auch in der Folge übernervös und leistete sich zahlreiche technische Fehler. Zudem fand der Europameister kein Mittel gegen das spanische Abwehrbollwerk vor dem starken Torhüter Arpad Sterbik. Zwar brachte der Flensburger WM-Torschützenkönig Anders Eggert die Dänen um Topstar Mikkel Hansen in der 17. Minute beim 7:8 auf einen Treffer heran, doch danach spielten sich die Gastgeber in einen Rausch.

Der im Turnierverlauf zuvor enttäuschende spanische Rückraum traf wie er wollte, zudem kamen die Iberer immer wieder zu leichten Toren über Tempogegenstöße. Die Folge war eine beruhigende 16:9-Führung in der 27. Minute. Auch nach dem Wechsel hatten die überlegenen Spanier das Geschehen klar im Griff und setzten sich schnell auf zehn Tore ab (21:11/34. Minute). Die spanischen Fans begannen frühzeitig mit den Siegesfeierlichkeiten auf den Tribünen, während sich die enttäuschende Vorstellung der Dänen fortsetzte. Von Danish Dynamite war nichts zu sehen. Spätestens beim 24:11 (38.) war die Entscheidung gefallen. Die dänischen Angriffsbemühungen wirkten hilf- und kraftlos.

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