Finale der Handball-WM:Katars Traum zerschellt an Frankreich

Finale der Handball-WM: Daniel Narcisse (mi.): Wieder Weltmeister

Daniel Narcisse (mi.): Wieder Weltmeister

(Foto: AFP)
  • Gastgeber Katar ist lange nah dran an der Vollendung einer bemerkenswerten Handball-WM - doch dann kann sich Frankreich im Finale mit 25:22 durchsetzen.
  • Die Franzosen stellen damit eine neue Bestmarke auf.
  • Ergebnisse und Tabellen des Turniers finden Sie hier.

Frankreich wird Rekordweltmeister

Frankreichs unersättliche Titeljäger sind zum fünften Mal auf den WM-Thron gestürmt, der Titeltraum von Gastgeber Katar bleibt hingegen ohne Happy End: Der Olympiasieger stoppte im Finale in Doha beim 25:22 (14:11) den Siegeszug der Katarer und verhinderte mit seinem zehnten wichtigen Titel eine der größten Handball-Überraschungen der Geschichte. Die Mannschaft von Erfolgstrainer Claude Onesta krönte sich zudem zum alleinigen Rekordweltmeister.

Der überragende Ex-Kieler Nikola Karabatic war mit fünf Treffern bester Werfer des Europameisters, der schon 1995, 2001, 2009 und 2011 den WM-Titel geholt hatte. Asienmeister Katar verpasste es vor 15.300 Zuschauern in der ausverkauften Lusail Multipurpose Hall unterdessen, als erste nicht-europäische Mannschaft WM-Gold zu gewinnen. Für die zusammengekaufte Weltauswahl, in der sich jeder Spieler angeblich schon für den Einzug ins Halbfinale eine lebenslange Rente gesichert hat, erzielte Zarko Markovic sieben Tore.

Polen wird Dritter

Die vom deutschen Trainer Michael Biegler betreuten Polen hatten zuvor Bronze durch einen 29:28 (24:24, 13:13)-Erfolg nach Verlängerung gegen Spanien geholt. Die Iberer hatten 2013 den WM-Titel unter Coach Valero Rivera gewonnen, der nun Katar völlig überraschend ins Endspiel führte. Als beste WM-Platzierung hatte Katar zuvor Platz 16 vor zwölf Jahren erreicht.

"Wenn du gegen den Gastgeber spielst, musst du fünf, sechs Tore besser sein. Aber wir wissen, wie ein Finale funktioniert", hatte der frühere Welthandballer Daniel Narcisse vor der Begegnung mit Blick auf den Heimvorteil erklärt. Unter den Augen des Emirs von Katar boten die tschechischen Unparteiischen aber eine gute Leistung, und Frankreich war sofort im Spiel. Gegen die robuste Abwehr der Franzosen tat sich der Gastgeber äußerst schwer. Im Angriff kam Frankreich durch seine Zweikampfstärke und die individuelle Klasse von Karabatic und Narcisse immer wieder zu guten Möglichkeiten. Die Folge war eine 13:7-Führung (23.). Angetrieben vom starken Torhüter Danijel Saric kam Katar aber etwas besser ins Spiel und verkürzte den Rückstand zur Pause auf drei Treffer.

Katar kam Mitte der zweiten Halbzeit sogar auf ein Tor heran (19:20/45.), doch die erfahrenen Franzosen behielten auch in dieser kritischen Phase die Nerven. Der Favorit zog wieder auf drei Tore davon (24:21/54.) und durfte am Ende jubeln. "Allez les Bleus", hallte es schon Minuten vor Spielschluss durch die Halle.

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