Fifa-Weltrangliste:DFB-Elf verteidigt Platz zwei

Nationalmannschaft rangiert in der Weltrangliste weiter hinter Spanien und vor Argentinien. Arne Friedrich verlängert Vertrag in Chicago, die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg erreichen das Viertelfinale der Champions League, Michael Stich kritisiert die DTB-Spitze, Mario Mandzukic fehlt dem FC Bayern wohl gegen Lille.

in Kürze

Joachim Löw

Weiter auf Platz zwei der Welt: Joachim Löw und die DFB-Elf.

(Foto: dpa)

Fifa, Weltrangliste: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bleibt in der Weltrangliste weiter auf dem zweiten Rang hinter Spanien und hat den Rückstand auf den Welt- und Europameister leicht verkürzt. Das geht aus dem neuen Ranking hervor, das der Weltverband FIFA am Mittwoch veröffentlichte. Nach dem 6:1-Erfolg in Irland und dem 4:4 gegen Schweden liegt das Team von Bundestrainer Joachim Löw 143 Punkte hinter Spanien, neun weniger als noch im Oktober. Argentinien wechselte mit Portugal die Plätze und ist Dritter. Italien verbesserte sich als Fünfter um drei Ränge. Ohne die Möglichkeit, in der WM-Qualifikation höherwertige Partien zu bestreiten, bleibt WM-Gastgeber Brasilien außerhalb der Top 10 und stieg um einen Rang auf Position 13. Die beste Platzierung in seiner Geschichte erreichte Algerien als 19.

Hannover 96, Verletzung: Der Bundesligist muss für unbestimmte Zeit auf Innenverteidiger Felipe verzichten. Der 25 Jahre alte Brasilianer muss sich wegen anhaltender Hüftprobleme operieren lassen und fällt mindestens für den Rest der Hinrunde aus. "Ich hoffe, dass er schnell wieder gesund wird", sagte Trainer Mirko Slomka vor der Europa-League-Partie gegen Helsingborgs IF (Donnerstag, 21.05 Uhr/Sky). Felipe war im Sommer für rund 2,5 Millionen Euro von Standard Lüttich nach Hannover gewechselt und bestritt bisher sieben Pflichtspiele für die Niedersachsen.

Arne Friedrich, Vertragsverlängerung: Ex-Nationalspieler Arne Friedrich hat seinen Vertrag bei Chicago Fire um ein Jahr bis Ende 2013 verlängert. Dies teilte der Klub aus der amerikanischen Fußball-Liga MLS am Mittwoch mit. "Arnes internationale Erfahrung und seine Führungsqualitäten sind wichtige Faktoren für unsere Defensive. Wir sind froh, auch nächste Saison auf ihn setzen zu können", sagte Fire-Präsident Javier Leon. In seiner zurückliegenden ersten Saison in der MLS hatte Friedrich 23 Spiele für Chicago bestritten, in denen er dazu beitrug, dass der Klub mit 41 Gegentoren die zweitbeste Bilanz aller Klubs der Eastern Conference vorweisen konnte. Für seine Leistungen zeichnete Fire ihn als "Abwehrspieler des Jahres" aus.

Tennis, DTB: Um der gesellschaftlichen Bedeutung des Sports auch politisch gerecht zu werden, hat sich der ehemalige Wimbledonsieger Michael Stich für ein Sportministerium ausgesprochen. Deutschland brauche "ein eigenes Sportministerium mit Minister", sagte der frühere Tennisprofi im Interview mit der Zeitschrift Sport Bild. Den seiner Ansicht nach notwendigen Stellenwert in der Politik und die erforderliche Handlungsfähigkeit erhalte der Sport nur mit einem "Entscheider, der oben drüber steht". Bislang ist der Sport auf Bundesebene dem Innenministerium angegliedert. Dem Präsidium des Deutschen Tennis-Bunds (DTB) hielt der 44-Jährige einen Schlingerkurs im Fall des bisherigen Davis-Cup-Kapitäns Patrik Kühnen vor, der im schließlich gewonnenen Relegationsduell gegen Australien nach internen Querelen auf Spitzenspieler Philipp Kohlschreiber verzichtet hatte. "Patrik hat für diese Entscheidung die Unterstützung der DTB-Spitze erhalten - sechs Wochen später scheint es alles genau umgekehrt." Der Kurswechsel sei für einen Außenstehenden "schwer nachzuvollziehen". Kühnen, der Stich 2003 als Davis-Cup-Kapitän beerbt hatte, hört aufgrund der Differenzen mit Verband und Spielern am Jahresende auf.

Fußball der Frauen, VfL Wolfsburg: Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg sind wie erwartet in das Viertelfinale der Champions League eingezogen. Der deutsche Vizemeister trennte sich am Mittwochnachmittag im Achtelfinal-Rückspiel in Norwegen von Röa IL 1:1 (1:1), hatte das Heimspiel vor einer Woche mit 4:1 aber klar gewonnen. Die Führung der Gastgeber durch Marthe Johansen aus der 31. Minute glich Nationalspielerin Martina Müller (33.) zwei Minuten später aus. Wolfsburg hatte Chancen zum Sieg, in der 83. Minute verschoss Lena Goeßling aber sogar einen an Müller verursachten Foulelfmeter. Die Auslosung des Viertel- und Halbfinales wird am 27. November vorgenommen. Gespielt wird die Runde der besten Acht am 20./21. und 27./28. März 2013.

Schwimmen, Tokio: Britta Steffen hat über 100 Meter Freistil auch beim Schwimm-Weltcup in Tokio gewonnen und damit den siebten Sieg in Folge auf dieser Strecke gefeiert. In 52,42 Sekunden blieb die 28 Jahre alte Doppel-Olympiasiegerin von 2008 nicht nur deutlich vor Weltmeisterin Jeanette Ottesen-Gray aus Dänemark (53,49), sondern schwamm zugleich persönliche Kurzbahn-Bestzeit in der nacholympischen Saison. Einen Tag nach ihrem Erfolg über 50 Meter Freistil festigte Steffen ihren dritten Platz in der Gesamtwertung, der ihr eine Extraprämie von 30.000 US-Dollar, umgerechnet etwa 22.000 Euro, einbringen würde. Vorzeitig den Gesamtsieg sicherte sich die Ungarin Katinka Hosszu mit ihrem Erfolg in 2:07,51 Minuten über 200 Meter Lagen. Bei den Männern fällt die Entscheidung beim Finale am Wochenende in Singapur zwischen dem Australier Kenneth To und George Bovell aus Trinidad und Tobago. Im Gegensatz zu Steffen blieb Jenny Mensing am zweiten Tag in Tokio erfolglos. Nach ihrem dritten Platz über 200 Meter Rücken verpasste die Wiesbadenerin über die halbe Distanz in 1:00,56 Minuten als Elfte das Finale.

FC Bayern, Champions League: Der deutsche Rekordmeister muss Spiel am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) gegen den OSC Lille voraussichtlich auf Angreifer Mario Mandzukic verzichten. Der 26 Jahre alte kroatische Nationalspieler konnte am Dienstag wegen einer Erkältung nicht am Abschlusstraining der Bayern teilnehmen. Stattdessen wurde Mandzukic nach Hause geschickt, wo er das Bett hüten sollte. Ob Mandzukic doch noch ins Aufgebot rücken kann, soll am Mittwochvormittag entschieden werden. Als Ersatz für Mandzukic stünde Claudio Pizarro bereit. Für Mario Gomez kommt ein Einsatz nach seiner Knöchelverletzung noch zu früh. Mittelfeldspieler Toni Kroos hat seine Magen-Darm-Probleme indes überstanden und stünde Coach Jupp Heynckes zur Verfügung. Kroos könnte seinen Platz in der Offensive aber an Arjen Robben verlieren, der am vergangenen Samstag beim Hamburger SV (3:0) noch geschont worden war. Heynckes kündigte an, den Niederländer von Beginn an auflaufen zu lassen.

Theo Zwanziger, Autobiographie: Kurz vor dem Sommermärchen 2006 hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eine Ablösung des damaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann erwogen. Wie der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger laut einer Vorabmeldung der Bild-Zeitung in seiner Autobiografie schreibt, sollte im Falle eines sich abzeichnenden sportlichen Desasters Matthias Sammer das Ruder übernehmen. "Von diesem Plan B wussten nur vier Leute: Horst R. Schmidt, Franz Beckenbauer, Wolfgang Niersbach und ich", schreibt Zwanziger demnach. Nicht einmal Sammer selbst sei informiert gewesen. "Wenn es so weit gekommen wäre, hätte er es schon noch rechtzeitig erfahren." Zwanziger ist sich sicher, dass Sammer "uns im Fall des Falles nicht im Stich gelassen hätte". Zum Glück sei es nicht so weit gekommen. Die Autobiografie "Die Zwanziger Jahre" erscheint am 12. November.

Basketball, Eurocup: Bundesligist Baskets Würzburg hat eine erfolgreiche Europapokal-Premiere gefeiert. Zum Auftakt des Eurocups gewann der Halbfinalist der vergangenen Bundesliga-Saison gegen den ukrainischen Vizemeister BK Asowmasch Mariupol mit 81:77 (34:33), musste im ersten Europapokalspiel der Vereinsgeschichte aber lange kämpfen. Erst im letzten Viertel lagen die Würzburger konstant in Führung. Am zweiten Spieltag der Gruppenphase trifft Würzburg am 14. November auf Banvit BK Bandirma aus der Türkei. Dritter Gruppengegner ist der zweimalige Europapokalsieger Valencia Basket aus Spanien. Nur die zwei besten Teams der Vierergruppe ziehen ins Achtelfinale ein. Auch die EWE Baskets Oldenburg sind mit einem Sieg gestartet - allerdings in der EuroChallenge. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Machowski gewann das erste Gruppenspiel gegen den ungarischen Meister Szolnoki Olaj mit 87:70 (42:34). Am Ende der ersten Halbzeit setzten sich die Niedersachsen ab und gaben den Vorsprung danach nicht mehr aus der Hand. Gegen die Ungarn, die in der vergangenen Saison überraschend das Final Four der EuroChallenge erreicht hatten, traf Julius Jenkins am besten (19 Punkte). Siegreich waren auch die Telekom Baskets Bonn, die bei den Antwerp Giants gewannen. Mit dem 81:72 36:32)-Erfolg bei den Belgiern, die in den vergangenen Jahren jeweils das Achtelfinale erreicht haben, hatte der Bundesligist ebenfalls einen guten Start in die Gruppenphase.

Dickes Minus für Werder Bremen

Bundesliga, Werder Bremen: Werder Bremens sportlicher Misserfolg der vergangenen zwei Jahre schlägt sich auch in den Finanzen nieder. Geschäftsführer Klaus Allofs musste auf der Mitgliederversammlung am Montagabend für das Geschäftsjahr 2011/2012 Verluste in Höhe von 13,9 Millionen Euro beim viermaligen deutschen Meister bekannt geben. "Das negative Ergebnis ist im Wesentlichen auf die fehlenden Erträge aus der Champions League zurückzuführen. Unsere traditionell hohe Eigenkapitalausstattung ermöglicht es jedoch, den Fehlbetrag des abgelaufenen Geschäftsjahres aus eigenen Mitteln auszugleichen", gibt sich Allofs gelassen und verwies auf eine Summe in Höhe von 24,4 Millionen Euro. "Dies entspricht einer sehr guten Eigenkapitalquote von 48 Prozent der Bilanzsumme. Das Unternehmen ist gesund", so Marketing-Geschäftsführer Klaus Filbry. "Es besteht kein Grund zur Panik. Das bedeutet nicht, dass Werder Schulden hat. Unser Ziel ist es jetzt, so schnell wie möglich wieder in die Gewinnzone zurückzukehren", sagte Allofs weiter. Die Konsequenzen wurden laut eigener Angaben bereits während des abgelaufenen Geschäftsjahres gezogen.

Bundesliga, Eintracht Frankfurt: Fußballprofi Rob Friend will seinen bis 2014 datierten Vertrag bei Bundesligist Eintracht Frankfurt notfalls bis zum Ende "aussitzen". Das sagte der Stürmer der Hessen am Dienstag in einem Interview der Bild-Zeitung. "Eintracht kann sich abschminken, mich los zu werden, um so Geld zu sparen. Ich werde meinen Vertrag erfüllen, schließlich bin ich jetzt schon 31 Jahre alt", sagte der Kanadier. Er spielt in den Planungen von Trainer Armin Veh keine Rolle mehr. "Er hat mir gesagt, dass ich keine Chance mehr habe. Das tut schon weh", sagte Friend. Sportdirektor Bruno Hübner sagte: "Es kann sich immer eine Lösung ergeben. Wenn Angebote kommen, sind wir gesprächsbereit."

Olympische Spiele, Doping: Der Usbeke Soslan Tigiew verliert wegen Dopings seine olympische Bronzemedaille im Ringen. Das teilten Offizielle des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Dienstag mit. Im Blut des Athleten sei die verbotene Stimulanz Methylhexaneamine gefunden worden. Tigiew hatte während der Wettkämpfe in London in der Klasse bis 74 Kilogramm im Freistil Rang drei erkämpft. Nachträglich Bronze wird nun der Ungar Gabor Hatos erhalten. Der Usbeke ist der zweite Olympia-Athlet aus London, der seine Medaille wegen Dopings zurückgeben muss. Die weißrussische Kugelstoßerin Nadeschda Ostapschuk hatte Gold verloren, nachdem zwei Proben waren positiv ausgefallen. Tigiew ist der insgesamt neunte Dopingfall der Sommerspiele.

2. Bundesliga, VfL Bochum: Beim VfL Bochum wird die Interims- zur Dauerlösung. Karsten Neitzel erhält laut Medienberichten die Beförderung zum neuen Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten. Das bestätigte VfL-Manager Jens Todt den Ruhr Nachrichten. Vorstand und Aufsichtsrat der Bochumer haben sich demnach in einer dreistündigen Sitzung am Montagabend auf die naheliegende Lösung verständigt. Der 44 Jahre alte Neitzel hatte den abstiegsbedrohten Zweitliga-Club seit der Entlassung von Chefcoach Andreas Bergmann nach der 1:6-Pleite bei Erzgebirge Aue vor zehn Tagen zunächst interimsmäßig betreut. Neitzel war zuvor schon Co-Trainer des glücklosen Bergmann.

Champions League, Krawalle: Schlachtenbummler des kroatischen Fußball-Meisters Dinamo Zagreb haben der französischen Polizei vor dem Champions-League-Spiel am Dienstagabend bei Paris St. Germain in Atem gehalten. Die Sicherheitskräfte nahmen bereits am Montagabend in Paris nach Krawallen an der berühmten Bastille mehrere kroatische Hooligans fest und verhafteten Dienstagmorgen bei einer Razzia in einem Hotel der Hauptstadt 80 weitere Dinamo-Fans wegen Verstößen gegen ein Aufenthaltsverbot des französischen Innenministeriums. Bei den Krawallen an der Bastille lieferten sich Zagrebs Anhänger gewalttätige Auseinandersetzungen mit PSG-Fans. Dabei erlitt ein Kroate nach Polizeiangaben ernsthaftere Verletzungen. Die Räumung des Hotels erfolgte aufgrund einer am vergangenen Sonntag ergangenen Anordnung von Frankreichs Innenminister Manuel Valls, der für Dinamo-Fans ein bis Mittwochmittag geltendes Aufenthaltsverbot im gesamten Ballungsraum Paris und damit verbunden auch ein Stadionverbot für Zagrebs Anhänger verhängt hatte.

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