Fifa-Skandal:Geld für Prämien fehlt

Der Skandal beim Weltverband erreicht die Südamerika-Meisterschaft: Wegen der Ermittlungen hat der südamerikanische Kontinental-Verband keine Mittel für die Auszahlung der ausgelobten Prämien bei der Copa América.

Der Geldhahn ist zugedreht, der Siegerscheck droht zu platzen: Pünktlich zur K.o.-Runde der Copa América (siehe Seite 28) hat der Korruptionsskandal beim Fußball-Weltverband Fifa das Turnier in Chile erreicht. Wegen der Ermittlungen bei der Fifa hat der südamerikanische Kontinental-Verband Conmebol keine Mittel für die Auszahlung der ausgelobten Prämien beim Südamerika-Cup.

Laut Medienberichten hat die US-Justiz im Zuge ihrer Untersuchungen die für die Preisgelder benötigten Sponsoren- und TV-Gelder einfrieren lassen: "Es gibt eine reale Situation, die uns das Leben schwer macht", gestand Conmebol-Vizepräsident Wilmar Valdéz dem chilenischen Sender Radio Cooperativa. Der Uruguayer wies auf eine "Intervention bei den Firmen" hin, die zu den "Hauptgeldgebern des Verbandes" zählen. Ins Fadenkreuz der US-Untersuchungsbehörden und des FBI gerieten vor allem die Sportmarketing-Firmen Datisi aus Uruguay, Traffic aus Brasilien und TyC aus Argentinien; untersucht werden auch die Aktivitäten der Firma ISM in New York. Erstere drei Unternehmen hatten die Vermarktungsrechte für die laufende Südamerika-Meisterschaft und die nächsten drei Copa-América-Turniere gegen Zahlung von Schmiergeldern an einflussreiche Verbandsfunktionäre erhalten.

Neben der Prämie für den Copa-América-Sieger in Höhe von vier Millionen Dollar (3,53 Millionen Euro) sowie den abgestuften Preisgeldern für die übrigen Platzierten trägt der Conmebol auch die Kosten für Unterbringung und Reisen der zwölf Teilnehmer-Mannschaften.

Laut Valdez hat der Verband mit Sponsoren und TV-Sendern Kontakt aufgenommen, damit deren Gelder, falls juristisch möglich, direkt auf Conmebol-Konten fließen. Die Zusammenarbeit mit den in den Skandal verwickelten Firmen soll unterdessen schnell eingestellt werden: "Wir können keine Verträge mit Leuten aufrechterhalten, die nicht zahlen", sagte der Funktionär.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: