Fifa:Fifa-Präsident stärkt WM-Gastgeber Katar

Fifa-Boss Gianni Infantino bei einem Besuch in Katar im Jahr 2016

Gianni Infantino bei einem Besuch in Katar im Jahr 2016 - seitdem will der Fifa-Boss "Fortschritte" in Sachen Menschenrechte gesehen haben.

(Foto: Karim Jaafar/AFP)
  • Der Fifa-Präsident schließt einen anderen Austragungsort für die WM 2022 aus.
  • Doch Infnantino nimmt die Organisatoren auch in die Pflicht: Ein Aufsichtsgremium soll die Arbeitsbedingungen überwachen.
  • Menschenrechtsorganisationen prangern die Bedingungen für Arbeiter in Katar seit Jahren an.

Der neue Fifa-Präsident Gianni Infantino hat trotz der Kritik am Gastgeber erneut bekräftigt, dass die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar ausgetragen wird. "Natürlich wird die WM dort stattfinden", sagte er am Freitag am Rande seines Besuchs in Doha.

Mit Blick auf die teilweise desaströsen Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen nahm Infantino die katarische Regierung jedoch in die Pflicht und kündigte an, ein Aufsichtsgremium mit unabhängigen Mitgliedern zu gründen, das die Bedingungen fortlaufend überwachen werde.

Er habe die jüngsten Diskussionen um die Fifa und die Menschenrechte intensiv verfolgt und sei "sehr erfreut über die positive Reaktion" der Behörden auf das neue Aufsichtsgremium, sagte der 46 Jahre alte Schweizer: "Ich habe die zahlreichen Maßnahmen der Regierung gesehen, um die Bedingungen zu verbessern. Und ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind, auch wenn weitere Herausforderungen warten."

Infantino habe im Gespräch mit Scheich Tamim Bin Hamad Al-Thani deutlich gemacht, dass sich die Arbeitsbedingungen in Katar an den internationalen Standards orientieren müssten. "Eine Weltmeisterschaft auszutragen, ist eine Möglichkeit und Chance, nachhaltig für faire Bedingungen für alle Arbeiter in Katar zu sorgen", sagte Infantino und bekräftigte: "Ich werde die Behörden beim Wort nehmen und erwarte, dass den Worten auch Taten folgen."

Jüngst hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International von Infantino ein stärkeres Engagement für die Menschenrechte im WM-Gastgeberland gefordert. "Er hat die einzigartige Möglichkeit zu zeigen, dass während seiner Präsidentschaft die Menschenrechte gestärkt werden", hatte Amnesty-Sprecher Mustafa Qadri am Mittwoch gesagt. Es sei "essentiell", dass der Fußball-Weltverband Katar auffordere, gegen die "systematische Ausbeutung" von Arbeitern auf den WM-Baustellen vorzugehen.

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