Fifa:Blatter hilft

Der Fußball-Weltverband präsentiert einen Sponsor mit enger Anbindung an altbekannte Kreise. Dabei spielen Familienbeziehungen von Blatter eine Rolle.

Von Thomas Kistner

Zum Amtsantritt am Freitag präsentierte Gianni Infantino, Präsident des Fußball-Weltverbands, in Zürich einen neuen Geschäftspartner der Fifa - mit enger Anbindung an altbekannte Kreise: Wanda. Der Konzern des chinesischen Milliardärs Wang Jianglin sponsert die Fifa bis zur WM 2030. Die erste chinesische Firma in der höchsten Fifa-Werbekategorie dürfte eine Rekordsumme beisteuern und setzt spannende Akzente. Denn Topmanager bei Wanda für die Sparte Sport ist Philippe Blatter: der Neffe, enge Vertraute und langjährige Geschäftspartner des Skandalfunktionärs Sepp Blatter, in dessen Ägide sich die Fifa in eine Sumpflandschaft verwandelte.

Wanda hatte zuvor für eine Milliarde Euro den Schweizer Sportvermarkter Infront erworben, dem Blatters Neffe bis dahin vorstand. Die vielfältige Verquickung mit dem Blatter-Netzwerk sieht Infantino so unproblematisch wie ein anderes Fußballengagement Wandas: Jüngst stieg der Konzern mit 20 Prozent bei Atlético Madrid ein, seither fand eine stramme Wanderbewegung junger Kicker aus China zum spanischen Erstligisten statt; die die Fifa nun selbst untersucht. China will zudem die WM 2026 ausrichten. Nun werden die ersten Weichen gestellt.

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