Felix Neureuther gewinnt in Wengen:39 Jahre nach dem Vater

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"Das ist der absolute Wahnsinn": Felix Neureuther gewinnt zum ersten Mal den Slalom in Wengen.  (Foto: REUTERS)

"Da kann man auch als Familie stolz sein": Felix Neureuther besiegt im Schweizer Slalom-Klassiker den Seriensieger Marcel Hirscher aus Österreich und wiederholt erstmals den Erfolg von Vater Christian. Auch Viktoria Rebensburg feiert - sie ist überraschend die Schnellste im Super-G von Cortina.

Felix Neureuther hat den Slalom-Klassiker in Wengen gewonnen. Der Skirennfahrer aus Partenkirchen ließ am Sonntag in der Schweiz den Österreicher Marcel Hirscher und den Kroaten Ivica Kostelic hinter sich. Für Neureuther war es der insgesamt vierte Weltcup-Erfolg und der zweite in dieser Saison nach dem Erfolg beim Parallel-Slalom in München. Fritz Dopfer fuhr als Sechster sein bestes Saison-Ergebnis im Torlauf ein. Philipp Schmid schied im zweiten Durchgang aus.

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"Das ist der absolute Wahnsinn. Der zweite Durchgang war ein großer Kampf", sagte Neureuther. Nach dem ersten Lauf war er noch fünf Hundertstel hinter Hirscher auf Rang zwei gelegen, auch im zweiten Durchgang führte dieser bis zur letzten Zwischenzeit. Doch am Ende leuchtete für den Seriensieger dieser Slalom-Saison nur Platz zwei auf, Hirscher verlor auf den letzten Metern noch Zeit und lag schließlich 21 Hundertstel Sekunden zurück. "Es war extrem wichtig, mal den Marcel besiegt zu haben, auch in Hinblick auf die WM", sagte Neureuther.

"Dass der Felix in Wengen gewinnt, ist eine Sensation", sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier bei den Frauen-Rennen in Cortina d'Ampezzo (wo Viktoria Rebensburg den Super-G gewann) und ergänzte scherzhaft: "Das ist das erste Mal, dass er den Hirscher in freier Wildbahn erlegt."

Der deutsche Slalom-Spezialist zeigte sich erleichtert, nach drei Jahren wieder einmal einen "echten" Slalom gewonnen zu haben. Nach Kitzbühel und Garmisch im Jahr 2010 folgte der Erfolg am Neujahrstag 2013 beim Parallelslalom in München. Nun der Sieg im Traditionsort Wengen. Am Tag genau 39 Jahre nachdem Vater Christian dort zum zweiten und letzten Mal einen Welt-Cup-Slalom gewonnen hatte. "Da kann man auch als Familie stolz sein", erklärte Neureuther im ORF.

Zuvor hatte der Deutsche Ski-Verband (DSV) bereits einen weiteren Sieg bejubelt. Viktoria Rebensburg gewann ein wenig überraschend den Weltcup-Super-G im italienischen Cortina d'Ampoezzo. Bei Schneefall setzte sich die Olympiasiegerin im Riesenslalom aus Kreuth vor der Österreicherin Nicole Schmidhofer und Tina Maze aus Slowenien durch und feierte zwei Wochen vor dem Auftakt der WM in Schladming, Österreich, damit den zweiten Erfolg in diesem Winter.

Es war ihr insgesamt zehnter Weltcupsieg und der zweite im Super-G. Maria Höfl-Riesch (Partenkirchen) kam nach einer fehlerhaften Fahrt nicht unter die ersten 15. Veronique Hronek (Unterwössen) schied aus. Lindsey Vonn (USA) kam nur auf Rang sieben mit mehr als acht Zehntel Sekunden Rückstand.

"Dass es für den Sieg reicht, hätte ich nicht gedacht, aber es ist eine richtig schöne Generalprobe", sagte Riesenslalom-Olympiasiegerin Rebensburg. "Ich bin super happy mit meinem Lauf und habe auch das nötige Glück mit dem Wetter gehabt."

Nach dem enttäuschenden Abfahrtsauftritt vom Samstag, als Rebensburg als 14. die beste Deutsche war, zeigte sich auch Alpin-Direktor Wolfgang Maier nach dem überraschenden Erfolg zufrieden. "Wir hatten in letzter Zeit nicht nur die Traumergebnisse", sagte Maier. "Aber es zeigt sich die alte Weisheit, dass sich bestimmte Ergebnisse wieder korrigieren, wenn man ein bisschen Ruhe lässt. Das war ein bisschen Balsam auf die Wunden."

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