Fed-Cup im Tennis:Petkovic bringt Deutschland ins Halbfinale

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Siegerfaust: Andrea Petkovic steht mit den deutschen Tennisfrauen im Fed-Cup-Halbfinale.

(Foto: AFP)

Die deutschen Tennis-Frauen erreichen nach einem Sieg über Australien das Fed-Cup-Halbfinale. Judith Hesse gewinnt überraschend beim Eisschnelllauf-Weltcup in Heerenveen. Severin Freund wird beim Skisprung-Weltcup in Titisee-Neustadt disqualifiziert.

Tennis, Fed-Cup: Die deutschen Tennis-Frauen stehen nach einem Sieg über Australien im Fed-Cup-Halbfinale. Andrea Petkovic holte in Stuttgart mit ihrem zweiten Sieg am Wochenende den entscheidenden Punkt zum 3:1. Die Weltranglistenzwölfte aus Darmstadt gewann gegen Jarmila Gajdosova 6:3, 3:6, 8:6. Zuvor hatte Angelique Kerber (Kiel) im Spitzeneinzel Samantha Stosur 6:2, 6:4 bezwungen. Am 18. und 19. April trifft das Team von Bundestrainerin Barbara Rittner auf Russland. Der viermalige Titelträger setzte sich mit Maria Scharapowa in Polen durch.

Petkovic war gegen Gajdosova (WTA-Nr. 54) wenig vom dreistündigen Tennis-Krimi am Samstag gegen Stosur anzumerken. Die 27-Jährige hatte die frühere US-Open-Siegerin 6:4, 3:6, 12:10 bezwungen und damit für den immens wichtigen Ausgleich gesorgt. Top-10-Spielerin Kerber steigerte sich im Vergleich zur Niederlage gegen Gajdosova (6:4, 2:6, 4:6) deutlich. Die 27 Jahre alte Linkshänderin ging die Ballwechsel vom Start weg offensiv an und ließ sich auch durch acht vergebene Breakchancen im zweiten Satz nicht aus dem Konzept bringen.

Wintersport, Skispringen: Severin Freund ist beim Skisprung-Weltcup in Titisee-Neustadt disqualifiziert worden. Der Skiflug-Weltmeister ging am Sonntag mit 137 Metern im ersten Durchgang zunächst in Führung, wurde wegen eines zu langen Ski jedoch von der Jury aus der Wertung genommen. "Ich war 100 Gramm zu leicht. Das ist ganz klar meine Schuld", erklärte Freund zerknirscht im ZDF. Einen Tag nach dem 13. Weltcupsieg seiner Karriere brachte sich Deutschlands Topspringer damit um den nächsten Erfolg, der zum Greifen nahe gewesen wäre. "Ich glaube, das war hier mein bester Sprung. Deshalb regt mich das sehr auf, aber über mich selber, weil das nicht passieren sollte", sagte der Team-Olympiasieger. Beim Wiegen vor dem Springen habe das Gewicht, das in einem vorgegebenen Verhältnis zur Skilänge stehen muss, noch gestimmt. "Die Waage der FIS war offenbar genauer. Künftig muss ich da einfach mehr Reserve einplanen", sagte Freund.

Wintersport, Eisschnelllauf: Eisschnellläuferin Judith Hesse hat überraschend das 500-m-Rennen beim Weltcup in Heerenveen gewonnen. Die deutsche Meisterin aus Erfurt siegte am Sonntag in 38,19 Sekunden knapp vor Olympiasiegerin Lee Sang-Hwa (Südkorea/38,21) und Thijsje Oenema (Niederlande/38,23). Knapp eine Woche vor der Einzelstrecken-WM an gleicher Stelle gelang der 32-Jährigen damit eine perfekte Generalprobe.

"Ein kanadischer Betreuer hat mir gesagt, dass das mein 111. Weltcup-Start war. Jetzt habe ich zum ersten Mal einen Weltcup über 500 m gewonnen. Das finde ich ziemlich cool", sagte eine überwältigte Hesse. DESG-Teamleiter Helge Jasch freute sich mit seiner Athletin: "Wahnsinn, super. Der Sieg ist etwas ganz Besonderes. Judith hat sich auf das besonnen, was sie kann." Hesse startete im Vergleich zum 500-m-Lauf am Samstag, als sie in 38,48 Sekunden nur Achte geworden war, etwas langsamer. Allerdings zeigte sie am Sonntag einen technisch nahezu fehlerfreies Rennen und lief ihre Runde daher deutlich schneller. Mit einem Triumph hatte Hesse dennoch nicht gerechnet. "Ich hätte es nicht gedacht, dass es reicht. Ich war ziemlich verwundert", sagte sie.

Hockey, Hallen-WM: Die deutschen Hockey-Herren haben bei der 4. Hallen-Weltmeisterschaft in Leipzig den dritten Platz belegt. Im kleinen Finale besiegten die dreimaligen Hallen-WM-Champions am Sonntag Iran deutlich mit 13:2 (5:2). Am Vortag hatten die Gastgeber im Halbfinale nach einem 4:4 (1:4) gegen die Niederlande das Penaltyschießen mit 1:2 verloren und damit erstmals das WM-Finale in der Halle verpasst. Erreicht haben das Endspiel dagegen die deutschen Damen, die am Sonntag (13.00 Uhr) ihren Titel gegen die Niederlande verteidigen wollen. Bei den Herren trifft das Oranje-Team um 14.30 Uhr im Finale auf Österreich.

Fußball, 3. Liga: Schwere Ausschreitungen haben das brisante Nachbarschafts-Duell zwischen Preußen Münster und dem VfL Osnabrück in der 3. Liga überschattet. Nach dem 2:0-Sieg der Preußen-Mannschaft eskalierte am Samstag die Situation im Fan-Block des VfL. Mehrere Fußballfans warfen Pyrotechnik und Holzlatten auf Polizisten, diese reagierten mit dem Einsatz von Pfefferspray. Dabei wurden nach Angaben der Neuen Osnabrücker Zeitung mindestens zehn Ordner sowie eine Polizistin verletzt. Die Beamtin war von einer Flasche getroffen worden. Michael Aschmann vom VfL-Fanprojekt sprach nach Zeitungsangaben zudem von 30 bis 40 verletzten Osnabrückern Anhängern.

Beide Vereine hatten das Derby zuvor unter das Motto "Westfälischer Friede" gestellt. Doch friedlich blieb es auch nicht auf dem Platz. Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) zeigten acht Gelbe Karten. Sportlich sorgte Amaury Bischoff mit zwei Toren für die Entscheidung. Der französische Mittelfeldspieler (65./75.) traf zunächst per Freistoß, dann per Foulelfmeter. "In der Halbzeit habe ich den Jungs gesagt, dass wir mehr Freistöße brauchen. Ich freue mich, dass mir so ein Traumtor gelungen ist", sagte Bischoff. Für VfL-Trainer Maik Walpurgis ging die Niederlage nach einer guten ersten Halbzeit in Ordnung. "Zwei Unterschiedspieler haben den Ausschlag gegeben. Piossek auf seine Art, wie er Freistoß und Elfmeter herausgeholt hat und Bischoff als Vollstrecker", sagte der VfL-Coach.

Fußball, Afrika-Cup: Bundesliga-Profi Cedrick Makiadi von Werder Bremen hat mit der Demokratischen Republik Kongo das kleine Finale des Afrika-Cups gewonnen. Der Afrikameister von 1968 und 1974 setzte sich gegen Gastgeber Äquatorialguinea mit 4:2 im Elfmeterschießen durch. Nach 90 Minuten hatte es in Malabo 0:0 gestanden. Makiadi war bei der Entscheidung nur Zuschauer, er war in der 72. Minute ausgewechselt worden. Zwei Tage zuvor waren an selber Stelle im Halbfinale des Gastgebers gegen Ghana (0:3) bei blutigen Krawallen 36 Zuschauer verletzt worden. In der Schlussphase des Spiels hatten sich ghanaische Fans in den Innenraum geflüchtet, nachdem sie unentwegt von Anhängern der Heimmannschaft mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen worden waren.

Wintersport, Skispringen: Skispringer Richard Freitag wird vor der WM im schwedischen Falun (18. Februar bis 1. März) eine Wettkampfpause einlegen. Der Sachse verzichtet am kommenden Wochenende auf das Weltcup-Skifliegen im norwegischen Vikersund. "Das hat nichts mit seinem Ergebnis am Samstag zu tun. Richard ist nun einmal ein Springer und kein Flieger", sagte Bundestrainer Werner Schuster. Innsbruck-Sieger Freitag hatte am Samstag in Titisee-Neustadt den zweiten Durchgang verpasst. In Vikersund an den Start gehen wird dagegen Skiflug-Weltmeister Severin Freund, der bereits das erste Skifliegen des Winters am Kulm gewonnen hatte. "Wenn man das erste gewonnen hat, wäre es doof, das zweite ausfallen zu lassen. Außerdem bin ich nach meiner Pause am Sapporo-Wochenende noch gut erholt", sagte der 26-Jährige.

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