Fechter Max Hartung im SZ-Interview:"Nach Rio habe ich überlegt aufzuhören"

Rio 2016 - Fechten

Säbel-Fechter Max Hartung (r.).

(Foto: Jose Mendez/dpa)

Deutsche Spitzensportler müssen teils mit wenigen Hundert Euro im Monat auskommen. Wie sich das ändern lässt? Der Staat soll die Sportler direkt bezahlen, fordert Athletensprecher Max Hartung.

Von Johannes Aumüller

Athletensprecher Max Hartung fordert, dass künftig der Staat die deutschen Athleten bezahlt. Das soll vor allem jenen Sportlern helfen, die nicht bei Polizei, Bundeswehr oder Zoll angestellt sind. Derzeit werden diese Athleten von der Sporthilfe-Stiftung unterstützt, mit etwa 14,5 Millionen Euro pro Jahr.

Er wünsche sich, "dass der Bundestag und die nächste Regierung, wie auch immer sie aussieht, die Verantwortung übernehmen für die Sportler, die sie durch Welt schicken", sagt Säbel-Fechter Hartung im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Viele Sportler leben von wenigen Hundert Euro im Monat

Derzeit stellt das Bundesinnenministerium dem Sport 168 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung, das meiste davon geht an die Verbände. Wenn die Leistungssportreform in Kraft tritt, sollen 100 Millionen Euro hinzu kommen. "Wenn es tatsächlich dazu kommt, sollte ein relevanter Millionen-Betrag in die direkte Athletenförderung fließen", sagt Hartung.

Der 28-Jährige bekommt nach eigener Aussage 300 Euro im Monat von der Sporthilfe, dazu 300 Euro von einer Stiftung und weiteres Geld von einem Sponsor, "das hebt mich über den Durchschnitt", sagt er: "Aber es war auch bei mir so wenig in Aussicht, dass ich nach den Spielen 2016 in Rio de Janeiro überlegt habe aufzuhören."

Hartung wurde 2014 Mannschaftsweltmeister, 2017 holte er EM-Gold im Einzel. Seit rund einem Jahr ist er Vorsitzender der Athletenkommission im Deutschen Olymnpischen Sportbund (DOSB).

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