FC Schalke in der Einzelkritik:Motorschaden erfolgreich abgewendet

Lars Unnerstall ist lange der unglücklichste Mann auf dem Feld und wird dann zum Retter, Atsuto Uchida düst mit dem Tempo eines Rennwagens über den Platz und Jefferson Farfán räumt den Hauptgewinn ab. Der FC Schalke beim 2:2 gegen Arsenal in der Einzelkritik.

Hendrik Buchheister

FC Schalke in der Einzelkritik

Lars Unnerstall

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Lars Unnerstall ist lange der unglücklichste Mann auf dem Feld und wird dann zum Retter, Atsuto Uchida düst mit dem Tempo eines Rennwagens über den Platz und Jefferson Farfán räumt den Hauptgewinn ab. Der FC Schalke beim 2:2 gegen Arsenal in der Einzelkritik. Aus dem Stadion von Hendrik Buchheister Lars Unnerstall: Huub Stevens hatte nach der Niederlage gegen Hoffenheim angekündigt, seiner Mannschaft "eine andere Organisation" zu verabreichen. Der Trainer stellte dann aber die gleichen elf Männer auf wie beim 2:3 in Sinsheim. Auch Unnerstall durfte also wieder mitmachen, obwohl das Schalker Publikum ihm in tiefem Misstrauen verbunden ist. War dann lange der unglücklichste Mann auf dem Feld: Bei beiden Gegentoren schuldlos und ansonsten vor allem damit beschäftigt, sich nicht zu erkälten. Stand kurz vor Schluss aber genau richtig, um mit dem Schienbein gegen Theo Walcott das 2:3 zu verhindern.

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Atsuto Uchida

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(Foto: AFP)

Atsuto Uchida: Düste in den ersten Minuten mit dem Tempo eines Formel-Eins-Fahrzeugs über die rechte Flanke und verhinderte mehrmals nur durch ruckartiges Bremsen, nicht aus dem Stadion zu laufen. Trug so zu einem schwungvollen Schalker Beginn bei. Erlitt aber früh einen Motorschaden und musste nach nicht einmal einer halben Stunde ausgewechselt werden.

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Benedikt Höwedes

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(Foto: dpa)

Benedikt Höwedes: Überstand den Abend zwar ohne Schaden an der Mechanik, verlebte aber trotzdem kein glückliches Spiels: Vorne hatte er Pech, als sein Kopfball in der Anfangsphase mit Wucht über die Torlatte strich. Und hinten, in seinem eigentlichen Einsatzgebiet? Konnte er das 0:1 durch Walcott trotz mutiger Grätsche nicht verhindern und stand beim 0:2 durch Olivier Giroud bewegungslos am Tatort. Musste in der Schlussphase seine Verwendbarkeit als Defensiv-Allrounder unter Beweis stellen und rückte auf die rechte Verteidigerposition.

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Joel Matip

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(Foto: dpa)

Joel Matip: Hatte beim 0:1 keine Chance einzugreifen und reagierte bei 0:2 auch eher überrascht. Machte sich ansonsten aber als Stabilisator der Schalker Abwehr verdient und bemühte sich um Ruhe im Spielaufbau. War nach 90 Minuten gezeichnet vom Kampf und bewegte sich auf seinen Storchenbeinen nur noch mit geschätzten 0,2 Stundenkilometern über den Rasen.

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Christian Fuchs

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(Foto: AP)

Christian Fuchs: Könnte Frisur-technisch problemlos bei den drei Musketieren mitwirken. Verschaffte sich dementsprechend auch gleich Respekt bei den Eindringlingen aus London, in dem er Walcott ins Seitenaus schubste und kurz danach den ersten Schalker Torschuss abgab. Konzentrierte sich mit zunehmender Dauer der Veranstaltung aber auf die Arbeit in der Defensive. Insgesamt engagiert wie mindestens zwei Musketiere zusammen.

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Roman Neustädter

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(Foto: AP)

Roman Neustädter: Um seine Rolle kreist ein akuter Expertenstreit: Während ihn die eine Hälfte der Gelehrten für den Taktgeber des Schalker Spiels hält, sieht ihn die andere eher als Stabilisator. Einigkeit besteht aber darüber, dass sich Neustädter seit seinem Wechsel aus Gladbach als unersetzliche Kraft im königsblauen Mittelfeld etabliert hat: Verpasste bislang genau null Minuten der Spiele in Liga und Europacup. Stand natürlich auch gegen Arsenal vom ersten bis zum finalen Schiedsrichterpfiff auf dem Rasen. Hatte in entscheidenden Situationen ausnahmsweise aber destabilisierende Wirkung: Leistete mit einem verunglückten Kopfball quasi die Vorlage zum 0:1 und genoss das 0:2 aus bester Zuschauerposition. Später dafür wieder als eine Art taktgebender Stabilisator unterwegs.

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Jermaine Jones

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Jermaine Jones: Kam seinem Ruf als robuster Arbeiter vorbildlich nach: War die meiste Zeit damit beschäftigt, seinen Gegenspielern oder dem Ball hinterher zu grätschen. Sah überraschenderweise davon ab, dem Schiedsrichter und den Balljungen hinterher zu hechten. Fand mehrmals die Muße, Wuchtschüsse aus dem Hinterhalt abzugeben.

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Ibrahim Affelay

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Ibrahim Affelay: War laut den offiziellen Unterlagen als Linksaußen nominiert. Tauchte dann aber auf jeder Position mindestens einmal auf: Flankte auch von rechts und gewann Bälle in der Spielfeldmitte. Vergaß leider, in Torwarthandschuhen zum Dienst zu erscheinen. Hätte sonst sicher auch die beiden Gegentore verhindert.

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Lewis Holtby

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Lewis Holtby: Hat vor dem Spiel noch einmal erklärt, bei welchem Verein er aktuell beschäftigt ist: "Ich bin Spieler von Schalke, nicht von Arsenal, Liverpool oder Manchester", verkündete er. Warum das unklar sein sollte? Der Sohn eines Falkland-Veteranen macht nicht unbedingt ein Staatsgeheimnis daraus, dass er irgendwann gerne eine Anstellung in der Liga des Gegners finden würde: Es sei ja bekannt, dass er davon träume, einmal in der Premier League zu spielen, sagte Holtby. Empfahl sich gegen Arsenal durchaus für Kaufinteressenten aus dem Ausland: Seine Vorarbeit zum 1:2 gehört in jedes besser sortierte Kunstmuseum, und auch beim 2:2 hatte er seine Füße im Spiel.

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Jefferson Farfan

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Jefferson Farfan: War ein Aktivposten im Schalker Angriffsspiel, wählte im Falle von zwei Optionen oft aber die falsche: Lupfte den Ball kunstvoll in den Strafraum, wenn eine scharfe Hereingabe angebracht gewesen wäre und drosch das Spielgerät aus der Ferne gegen ein Londoner Abwehrbein, wenn ein Abspiel sinnvoller erschien. War deshalb mehrmals dabei zu beobachten, wie er aus Resignation mit den Händen um sich fuchtelte wie ein kleiner Junge, der an der Losbude anstelle eines Riesenteddys eine Plastikrose gewonnen hatte. Staubte mit seinem Treffer zum 2:2 am Ende aber doch noch den Hauptgewinn ab und wird daher eher als Aktivposten denn als beleidigter Schuljunge in Erinnerung bleiben.

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Klaas-Jan Huntelaar

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(Foto: AFP)

Klaas-Jan Huntelaar: War laut den offiziellen Unterlagen als Sturmspitze nominiert, tauchte erstmal aber gar nicht auf. Bestätigte gegen Arsenal sein Talent, weitgehend unsichtbar zu spielen und trotzdem Furcht in den Abwehrreihen der Gegner zu verbreiten: Nutzte seinen grob geschätzt ersten Ballkontakt, um Holtbys Kunstpass zum 1:2 zu verwandeln und hätte kurz nach der Pause beinahe den Ausgleich geschossen. Nahm Farfans Ausgleich daher mit besonderer Erleichterung zur Kenntnis.

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Marco Höger

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(Foto: dpa)

Marco Höger: Kam in der 25. Minute für Uchida ins Spiel und durfte sich gleich von Lukas Podolski ausspielen lassen, worauf das 0:2 fiel. Musste wegen einer Verletzung verfrüht wieder vom Spielfeld. Wird die Begegnung gegen Arsenal im Großen und Ganzen also nicht in die Liste seiner Karrierehöhepunkte aufnehmen.

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Kyriakos Papadopoulos

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(Foto: dapd)

Kyriakos Papadopoulos: Kam eine knappe halbe Stunde vor dem Ende für den verletzten Höger und hatte insofern Glück, dass er nicht umgehend von Podolski ausgespielt wurde. Machte sich stattdessen kurz vor dem Ende verdient, indem er Podolski als eine Art Bahnschranke aus Fleisch und Blut den Weg zum Tor versperrte.

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Tranquillo Barnetta

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(Foto: AFP)

Tranquillo Barnetta: Wurde quasi mit Abpfiff eingewechselt. Kann also voller Stolz behaupten, beim Schalker 2:2 gegen Arsenal dabei gewesen zu sein.

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