FC Schalke 04:Das verrückte Trainerkarussell auf Schalke

Die Knappen bleiben sich treu: Mit Markus Weinzierl verliert schon der zwölfte Trainer in nur zehn Jahren vorzeitig seinen Job in Gelsenkirchen. Die bisherigen Schalker Übungsleiter im Überblick.

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Mirko Slomka: Januar 2006 bis April 2008

Schalke 04 Training

Quelle: Bongarts/Getty Images

Den Beginn unserer zehnjährigen Rückschau macht Mirko Slomka, der sich als ehemaliger Assistenztrainer zum Chef der Gelsenkirchener hocharbeitete. 2006 führte er den Klub ins Halbfinale des Uefa-Cups, doch in der Bundesliga wurde das Saisonziel Champions-League-Qualifikation verpasst. Zwei Jahre gewährte man Slomka, bevor Schalke-Manager im April 2008 kundtat, dass sich die Mannschaft unter dem Trainer nicht mehr weiterentwickeln könnte. Für eine sechsstellige Abfindung wurde der Vertrag schließlich aufgelöst.

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Youri Mulder und Mike Büskens: April 2008 bis Juni 2008

FC Schalke 04 - Bayer 04 Leverkusen

Quelle: dpa

Als aktiver Profi traf Mike Büskens 13 Mal für die Knappen, als Trainer reichte es zurnächst nur für die zweite Mannschaft - bis zur Entlassung von Mirko Slomka. Zusammen mit Youri Mulders leitete er als Interimstrainer von April an die Geschicke bis zu Saisonende 2008, während sich das Schalke-Management in Ruhe nach einem neuen Übungsleiter umsah.

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Fred Rutten: Juli 2008 bis März 2009

FC Schalke 04 - Borussia Dortmund

Quelle: dpa

Mit Fred Rutten fand man einen viel gelobten Nachfolger: Der Niederländer wurde in seiner Heimat zum Trainer des Jahres 2008 gewählt, nachdem ihm mit Twente Enschede die Qualifikation für die Champions League gelungen war. Zum 1. Juli unterschrieb er deshalb einen Zwei-Jahresvertrag beim FC Schalke, der jedoch nicht einmal ein Jahr hielt: Im März 2009 wurde er mit sofortiger Wirkung beurlaubt.

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Youri Mulder, Mike Büskens und Oliver Reck: März 2009 bis Juni 2009

Magath macht Tabula rasa: Büskens und Co. erste Opfer

Quelle: dpa

Die Co-Trainer, die Rutten zurückließ, kannten sich mit Interimsaufgaben bereits bestens aus und bekamen auch deshalb erneut den Zuschlag bis zum Saisonende: Zusammen mit Oliver Reck überbrückten Youri Mulder und Mike Büskens die Monate bis zur Sommerpause 2009, in der man einen großen Namen auf Schalke präsentieren wollte.

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Felix Magath: Juni 2009 bis März 2011

Felix Magath

Quelle: Andreas Gebert/dpa

Mit Felix Magath, dem Meistertrainer des VfL Wolfsburg, einigte man sich noch zur laufenden Saison: Als Trainer und Manager in Personalunion unterschrieb Magath einen Vierjahresvertrag auf Schalke. In seiner ersten Saison rechtfertigte er das in ihn gesetzte Vertrauen und führte den Klub zur Vizemeisterschaft sowie ins Halbfinale des DFB-Pokals. Trotz anhaltenden sportlichen Erfolgs geriet Anfang 2011 seine Transferpolitik in die Kritik. Man warf Magath vor, ohne Konzept wahllos Spieler zu verpflichten, ein Schalke-Fanklub forderte in einem Brief an den Aufsichtsrat sogar seine Entlassung. Im März 2011 schließlich wurde Magath von seinen Aufgaben entbunden - Magath reichte daraufhin noch am selben Tag seine Kündigung ein.

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Seppo Eichkorn: März 2011

FC Schalke 04 - Training Session

Quelle: Bongarts/Getty Images

Nach Magaths Rückzug saß Co-Trainer Seppo Eichkorn für ein Spiel lang auf der Schalker Bank. Eichkorn sollte auch unter Magaths Nachfolger Co-Trainer bleiben.

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Ralf Rangnick: März 2011 bis September 2011

Inter Milan v Schalke 04 - UEFA Champions League Quarter Final

Quelle: Getty Images

Mit Ralf Rangnick stellte sich endlich Erfolg ein: Mit der Mannschaft um Spieler wie Raúl, Manuel Neuer und Klaas-Jan Huntelaar erreichte Rangnick das Halbfinale der Champions League und gewann den DFB-Pokal 2011 - Rangnicks erster Titel auf nationaler Ebene. Noch im selben Jahr bat er jedoch um die Auflösung seines Vertrags: Rangnick litt an einer Form des Burnout-Syndroms und musste sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen.

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Huub Stevens: September 2011 bis Dezember 2012

FC Schalke 04 v SV Werder Bremen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Mit Huub Stevens folgte ihm eine echte Schalker Legende: In seiner ersten Amtszeit von 1996 bis 2002 gewann Stevens zweimal den DFB-Pokal und 1997 den Uefa-Cup. Sein Hang zur Disziplin, seine taktische Finesse und die mürrische Art waren Teil des königsblauen Kults, doch die Liebe hielt nur ein Jahr: Obwohl Stevens seine Liebe zum Verein öffentlich kundtat, wurde er aufgrund des sportlichen Absturzes auf Rang sieben der Bundesligatabelle im Dezember 2012 beurlaubt.

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Jens Keller: Dezember 2012 bis Oktober 2014

FC Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach

Quelle: dpa

Nach der Beurlaubung von Huub Stevens beförderte der Verein mit Jens Keller den B-Jugendtrainer zum Übungsleiter der Profis. Seine B-Jugendmannschaft hatte zum Zeitpunkt der Entscheidung 14 Spiele in Folge gewonnen, mit den erwachsenen Knappen klappte es jedoch nicht ganz so gut: Trotz zweier relativ beschaulicher Jahre wurde Keller nach nur zwei Siegen aus zehn Spielen im Oktober 2014 freigestellt.

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Roberto Di Matteo: Oktober 2014 bis Mai 2015

FC Schalke 04 v SV Werder Bremen - Bundesliga

Quelle: Sascha Steinbach/Bongarts/Getty Images

Roberto Di Matteo sollte Schalke zurück auf die große Bühne des internationalen Fußballs hieven: Der gebürtige Schweizer führte den FC Chelsea 2012 zum Gewinn der Champions League und trat mit großen Erwartungen sowie einem Dreijahresvertrag auf Schalke an. Nach einem sechsten Tabellenplatz in der ersten Saison gingen jedoch nach nur einem Jahr die Vorstellungen des Trainers und die des Managers Horst Heldt taktisch und spielerisch auseinander. Im Mai 2015 schließlich trat Di Matteo wieder zurück.

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André Breitenreiter: Juni 2015 bis Mai 2016

FC Schalke 04 v 1. FSV Mainz 05 - Bundesliga

Quelle: Mika Volkmann/Getty Images

"Wir müssen hier Sachen verändern, auch in der Denkweise", ließ Trainer André Breitenreiter bei seinem Antritt auf Schalke verlauten - der sechste Tabellenplatz in seiner ersten Saison in Königsblau reichte jedoch nicht, um Neu-Manager Christian Heidel von seinem Konzept zu überzeugen. Als erste Amtshandlung wurde Breitenreiter vom aus Mainz gekommenen Manager entlassen - denn Heidel hatte bereits seinen Wunschtrainer im Gepäck.

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Markus Weinzierl: Seit Juni 2016

FC Schalke 04 - Markus Weinzierl

Quelle: dpa

Mit Markus Weinzierl sollte endlich Ruhe einkehren auf Schalke, nachdem Christian Heidel sogar eine Ablösesumme an den FC Augsburg gezahlt hatte. In Schwaben feierte Weinzierl große Erfolge, wurde 2014 zum Trainer des Jahres gewählt und führte die Augsburger 2015 erstmals in die Europa League. Der zehnte Platz in seiner ersten Saison auf Schalke war jedoch zu wenig und Christian Heidel ging schon nach dem letzten Saisonspiel auf Distanz zu Weinzierl, indem er verkündete, dass der Plan des Trainers nicht erkennbar sei. Eine Grundlage, auf der eine Zusammenarbeit unmöglich scheint. Am 9. Juni wurde schließlich bekannt, dass sich Schalke von Weinzierl trennt.

Mit Domenico Tedesco folgt ihm nun ein unerfahrener Trainer nach, sein Erfolg oder Misserfolg wird auch über das Schicksal von Heidel enscheiden. Ob sich das Trainerkarussell auf Schalke weiterhin rasant drehen wird, hängt nun auch von seiner Arbeit ab.

© Süddeutsche.de/dpa
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