FC Schalke 04:Auf die Tribüne

Zugucker: Leon Goretzka im Schalke-Trainingslager in Spanien. Beim Spiel gegen Hannover trägt der Bald-Bayer erneut keine Fußballschuhe. (Foto: Tim Rehbein/dpa)

Schalke-Boss Tönnies kritisiert Leon Goretzka für seinen Wechsel zum FC Bayern. Ob er noch für den Klub spielen darf, entscheidet der Trainer.

Clemens Tönnies hat mit Verärgerung auf den im Sommer anstehenden Wechsel von Schalkes Nationalspieler Leon Goretzka zum FC Bayern reagiert. "Meine erste Reaktion war: Du solltest das Trikot von Schalke nicht mehr tragen", sagte der Aufsichtsratvorsitzende am Sonntag bei Sky. Für den Fall, dass die Fans den Transfer mit Protesten begleiten und sich das "negativ auf die Mannschaft auswirkt", wollte er Konsequenzen nicht ausschließen: "Dann kann es sein, dass Leon Goretzka bis zum Saisonende auf der Tribüne sitzt." Ob er zum Einsatz kommt, sei aber allein die Entscheidung des Trainers.

Die Zuversicht, den umworbenen Spielmacher halten zu können, sei noch im Frühsommer groß gewesen. "Eigentlich gab es keinen Zweifel, dass der ausgehandelte Vertrag unterzeichnet wird. Auf der Jahreshauptversammlung wollten wir es bekanntgeben", sagte Tönnies. Doch nach dem Sieg der Nationalmannschaft beim Confed-Cup habe Goretzka um Bedenkzeit gebeten. "Eigentlich ist es die normalste Sache der Welt, dass ein Profi den Verein wechselt. Doch zu Goretzka hatten wir eine besondere Beziehung. Wir wollten ihn zum Gesicht des FC Schalke machen."

Wie am Freitag bekannt wurde, hat Goretzka, 22, beim FC Bayern einen Vertrag über vier Jahre unterschrieben. Er wechselt ablösefrei nach München. Einen Transfer schon in diesem Winter, mit dem der FC Schalke noch Erlöse erzielen könnte, wollte Tönnies nicht kategorisch ausschließen: "Wenn Karl-Heinz Rummenigge anruft, nehmen wir den Hörer ab."

© SZ vom 22.01.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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