FC Ingolstadt:Kittel ragt heraus

Die Schanzer besiegen Dynamo Dresden 4:2 und beenden ihre Negativserie. Mittelfeldspieler Kittel bereitet drei Tore vor und erzielt das entscheidende in der Nachspielzeit selbst. Er findet: "Wir schwören uns auf jedes Spiel extrem ein."

Völlig erleichtert fielen die Schanzer in ihrem Jubel über Sonny Kittel her und herzten ihren Matchwinner. Dank einer dramatischen Schlussphase hat der Fußball-Zweitligist FC Ingolstadt nach zuletzt fünf sieglosen Spielen einen 4:2 (2:0)-Erfolg über Dynamo Dresden gefeiert und das Tief der vergangenen Wochen vorerst hinter sich gelassen. Allerdings musste der FCI wieder mächtig zittern, ehe Kittel in der Nachspielzeit das umjubelte 3:2 (90.+1) erzielte. Der Offensivakteur bereitete alle drei anderen Tore vor. "Hauptsache wir haben endlich den Dreier eingefahren", sagte Kittel später bei Sky. "Das war ganz wichtig für den Verein und die ganze Mannschaft, um mit einem positiven Gefühl in die Länderspielpause zu gehen."

Thomas Pledl (16. Minute) und Tobias Schröck (28.) hatten der in der ersten Hälfte dominanten Mannschaft von Trainer Stefan Leitl die Pausenführung beschert. Dann aber glichen Dresdens Torjäger Moussa Koné (58., Foulelfmeter) und Florian Ballas (79.) aus. Nach dem Führungstreffer von Kittel sorgte Almog Cohen (90.+4) vor 11 388 Zuschauern für den Schlusspunkt. "Die Moral und die Leidenschaft, die uns jüngst gefehlt hat, haben wir in den letzten fünf Minuten mit viel Überzeugung gezeigt", sagte Stürmer Stefan Kutschke. Leitl wusste natürlich schon vor der Partie um den Ernst der Lage, die sich mit dem Schlusspfiff dann weiter verschärfte. "Die Situation ist gefährlich. Wir müssen uns bewusst sein, dass die Tabelle immer enger zusammenrückt", hatte der 40-Jährige gesagt. Um sich Luft zu verschaffen, änderte er seine Startelf auf zwei Positionen. Almog Cohen und Christian Träsch durften auf der Doppelsechs vor der Abwehr beginnen. Vorne startete Moritz Hartmann für Kutschke.

"Wir schwören uns auf jedes Spiel extrem ein", sagt Kittel

Die Schanzer belohnten sich in der Partie schon früh. Der Dresdner Verteidiger Marcel Franke schlampte bei der Spieleröffnung, seinen völlig missratenen Pass bekam schließlich Kittel und schickte Pledl auf die Reise. Der 23-Jährige ließ sich die Chance zu seinem vierten Saisontor nicht entgehen. Kittel war auch für das 2:0 maßgeblich. Der 25 Jahre alte Offensivmann bediente Schröck auf der linken Seite, der zum ersten Mal in diesem Jahr traf.

Die Ingolstädter waren in der Phase nicht nur aggressiver, sondern auch im Abschluss eiskalt. Dass Pledl nach einer Kittel-Vorlage eine Riesenchance noch vergab (35.), schien zu verschmerzen zu sein, denn von den Gästen aus Dresden ging kaum Gefahr aus. Das änderte sich, als Koné im Strafraum unnötig zu Fall gebracht wurde und den fälligen Elfmeter gleich selbst verwandelte. Die Sachsen wurden nun aktiver, gestalteten die Partie ausgeglichen und konnten tatsächlich noch einmal jubeln: Nach einem Eckball köpfelte Ballas das Spielgerät ins Tor.

Anders als in den fünf Partien zuvor aber konnten die Schanzer die Enttäuschung diesmal auf den letzten Drücker noch verhindern, weil Kittel in der Nachspielzeit nach einem Eckball volley abzog und traf. Cohen machte dann alles klar und ließ die Kritiker zunächst verstummen. "Wir lassen uns nicht verrückt machen und schwören uns auf jedes Spiel extrem ein. Das zeigt, wie viel Charakter in der Mannschaft steckt", fand Kittel.

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