"Ottmar war ein Glücksfall für den FC Bayern. Viel erfolgreicher als er kann man mit einer Mannschaft nicht arbeiten. Aber es kommt irgendwann einmal der Punkt, an dem man vielleicht nicht mehr in der Lage ist, die Mannschaft zu motivieren", sagte der "Kaiser" über den derzeitigen Bayern-Coach in einem Interview mit Premiere. "Darum sollten wir uns nach der Saison zusammensetzen und dann zu einer Entscheidung kommen", so Beckenbauer weiter.
Gleichzeitig wollte Beckenbauer vor dem Bundesliga-Gastspiel des FC Bayern in Stuttgart am Samstag einen vorzeitigen Wechsel von Magath nach München nicht ausschließen und zeigte Verständnis dafür, dass der VfB-Trainer noch immer nicht öffentlich erklärt hat, wo er ab der kommenden Spielzeit tätig sein möchte.
Entscheidung in zwei Wochen
"Wir warten ab, wie Felix Magath sich entscheidet", sagte er: "Sicherlich sind die Stuttgarter nicht erfreut, dass er sie im Ungewissen lässt, aber das hat er sich erarbeitet."
Eine weitere Zusammenarbeit mit Hitzfeld, dessen Vertrag - ebenso wie jener von Magath in Stuttgart - noch bis Juni 2005 läuft, wollte Beckenbauer ebenfalls nicht ausschließen, verwies aber auf Parellelen zu der Situation des Trainers bei Borussia Dortmund.
"Wir warten ab, wie Magath entscheidet"
"Das ist bei ihm eine ähnliche Situation wie 1997 in Dortmund, als er die Champions League gewonnen hat. Und dann schon in dem Jahr feststellen konnte, dass man sich gegenseitig ein bisschen aufgebraucht hat." Beim BVB war Hitzfeld noch ein Jahr als Sportdirektor tätig.
Beckenbauer kündigte an, dass spätestens "in zwei Wochen" eine Entscheidung getroffen werde. Hitzfeld sei jetzt "sechs Jahre da und hat Großartiges geleistet", und auch "die menschliche Kompomente" spiele eine Rolle.
Aber: "Irgendwann müssen wir eine Entscheidung treffen, geht es weiter, oder geht es nicht weiter! Es ist sicher ein vernünftiger Ansatz, dass man sagt, man hat Vertrag bis 2005 und versucht den auch zu erfüllen. Aber man sollte die nächsten Wochen abwarten und schauen, was dabei herauskommt", so der Aufsichtsrats-Chef der FC Bayern AG.
Sollten sich der FC Bayern und Ottmar Hitzfeld nicht über eine weitere Zusammenarbeit einigen können und auch Magath absagen, hält Backenbauer sogar eine interne Lösung für denkbar. "Wir sollten jetzt die Saison erst mal zu Ende gehen lassen, Alternativen gibt es immer.
Sicherlich auch im eigenen Haus - wir haben gut ausgebildete Trainer! Selbst wenn es mit Ottmar nach der Saison enden sollte, werden wir nächstes Jahr sicherlich einen Trainer haben!" Der werde aber nicht Franz Beckenbauer heißen: "Ich werde es sicher nicht machen!"