FC Bayern vor Spiel gegen Schalke:Manuel Neuer warnt vor seinem Heimatklub

Zwölf Punkte Vorsprung auf Rang zwei? 22 Punkte Vorsprung auf schwächelnde Schalker? Der Torwart des FC Bayern glaubt, dass die Gelsenkirchner dennoch ein starker Gegner sein werden. Und erklärt sich weiterhin zu einem Freund des Klubs, bei dem er als Fünfjähriger anfing.

Von Andreas Glas

Manuel Neuer mimte den Geheimniskrämer. Und er genoss es. Da saß er im Presseraum des FC Bayern, lächelte und schwieg über das, was gerade nicht stimmt im Mannschaftsgefüge des FC Schalke 04, seinem früheren Verein. Und weil er es so genoss, trieb er es mit der Heimlichtuerei auf die Spitze: Er rieb den Reportern unter die Nase, dass er sehr wohl etwas zu erzählen hätte über die Krise beim nächsten Bayern-Gegner.

"Ich bin bestens informiert und weiß natürlich, was im Verein passiert", sagte Neuer, verschränkte die Arme vor der Brust und setzte sein Lausbubengrinsen auf: "Aber das erzähle ich euch nicht."

Wohl kein Geheimnis ist dagegen, dass die Bayern schon mal größere Ehrfurcht hatten, wenn es gegen Schalke ging. Nach der jüngsten 1:2-Heimpleite gegen Greuther Fürth dürfte die Schalker Zuversicht nicht allzu groß sein, sich ausgerechnet beim Bundesliga-Tabellenführer aus der Krise zu schießen. Zumal die Bayern in dieser Saison erst sieben Treffer kassiert haben.

Auch dank Manuel Neuer, der im Heimspiel (Samstag, 18.30 Uhr) gegen Schalke wie gewohnt im Tor stehen wird - und nicht auf der Bank frieren muss wie am Mittwoch beim Länderspiel in Paris, als René Adler den Vorzug bekam. Anfang der Woche hatte Neuer kein Geheimnis daraus gemacht, wie sehr ihn das geärgert hat. Am Freitagnachmittag im Presseraum aber fand er, "dass wir heute nicht über die Nationalmannschaft sprechen sollten".

Also sprach Neuer lieber über seinen Heimatverein, bei dem er als Fünfjähriger mit dem Fußballspielen anfing. Er warnte davor, den schwächelnden FC 04 zu unterschätzen. "Schalke hat in dieser Saison gerade bei den wichtigen Spielen gegen namhafte Gegner gute Spiele abgeliefert. Ich denke, die Schalker Spieler möchten einiges gutmachen. Die warten nur auf so ein Spiel", sagte er.

"Wir können uns keinen Ausrutscher erlauben in der jetzigen Situation", ergänzte er noch, um nach einer Denkpause treffend festzustellen, dass "sich das vielleicht ein bisschen blöd anhört, weil wir schon eine gewisse Punktzahl vorne sind". Genau genommen sind es zwölf Punkte auf Borussia Dortmund, den Tabellenzweiten - und 22 Punkte auf die Schalker, deren Krise Neuer nicht kalt lässt: "Ich sehe mich nicht als Schalker Gegner. Ich bin immer noch Freund des Vereins."

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