FC Bayern und Javi Martínez:"Es liegt an Bilbao"

Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer äußert sich zurückhaltend zum Transfer des Spaniers Javi Martínez, der Hamburger SV erwägt Abkehr vom Sparkurs, um die sportlichen Ziele nicht zu gefährden. Gericht weist Klage von Lance Armstrong ab, Welthandballer Mikkel Hansen wechselt nach Paris.

in Kürze

Sammer: 'Schweinsteiger wird wieder gluecklich'

"Fakt in der Wechsel nicht": Matthias Sammer, Sportdirektor des FC Bayern München.

(Foto: dapd)

FC Bayern, Javier Martínez: Der FC Bayern München wartet bei den Verhandlungen über einen Wechsel von Fußball-Europameister Javier Martínez auf ein Signal aus Bilbao. "Es gibt keinen neuen Stand. Sie haben sicherlich, genau wie ich, einige Dinge gelesen, die wir erst einmal weiter bearbeiten müssen und dann sehen wir weiter", sagte Sportdirektor Matthias Sammer nach dem 4:0 im DFB-Pokal bei Jahn Regensburg am Montagabend dem TV-Sender Sky. "Ich kann nur sagen: Es liegt an Bilbao, dementsprechend können wir darauf nur reagieren. Fakt ist der Wechsel nicht", ergänzte Sammer. Die Münchner wollen den Defensivspieler vom spanischen Erstligisten Athletic Bilbao verpflichten. Als Ablösesumme war zuletzt ein Rekordbetrag von 40 Millionen Euro im Gespräch. Martínez gehörte offenbar wegen seiner Wechselambitionen nicht zum Kader der Basken beim Saisonauftakt in der Primera Division gegen Betis Sevilla (3:5) . "Ich habe die Spieler nominiert, die am besten in Schuss sind. Dabei habe ich sowohl ihre Fitness als auch ihre Stimmung berücksichtigt", begründete Bilbao-Coach Marcelo Bielsa seine Entscheidung.

Hamburger SV, Sparkurs: Sportchef Frank Arnesen will nach dem peinlichen Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals offenbar vom rigorosen Sparkurs beim Hamburger SV abweichen und schließt ein kontrolliertes finanzielles Risiko vor Ablauf der Transferperiode am 31. August nicht mehr aus. "Wir dürfen uns nicht kaputt sparen", sagte der Däne, der sich vor dem Start der Fußball-Bundesliga am kommenden Wochenende weiter auf der Suche nach einem neuen Mittelfeldspieler befindet. Um einen kostspieligeren Wechsel zu realisieren, scheint auch eine erneute Zusammenarbeit mit Investor Klaus-Michael Kühne möglich. Am Mittwoch wird sich der Aufsichtsrat der Hanseaten angesichts der prekären Lage im sportlichen Bereich noch einmal mit möglichen kurzfristigen Verpflichtungen auseinandersetzen. "Wir müssen im Verein überlegen, wie hoch das Risiko sein darf und wer im Verein im Notfall dafür haftet", sagte Jürgen Hunke dem Hamburger Abendblatt. Der ehemalige HSV-Präsident ist im Kontrollgremium als Vorsitzender des Finanzausschusses tätig.

Europa League, Fans: Fan-Utensilien sind beim Europa-League-Spiel von Hannover 96 in Breslau aus Sicherheitsgründen nicht erwünscht. Die Polizei in Hannover hat den Anhängern des Fußball-Bundesligaclubs geraten, auf Trikots, Mützen oder Schals während der Anreise und in der Stadt zu verzichten. Übergriffe auf erkennbare Fans von Gastvereinen seien in der polnischen Ultra-Szene üblich, teilten die Beamten mit. Rund 3000 96-Sympathisanten wollen ihr Team im Playoff-Hinspiel am Donnerstag (20.45 Uhr) beim polnischen Meister Slask Breslau unterstützen.

Handball, HSV Hamburg: Ex-Nationalspieler Torsten Jansen wird dem Handball-Bundesligisten HSV Hamburg voraussichtlich erst zur Rückrunde der kommenden Saison wieder zur Verfügung stehen. Der 35-Jährige wurde am Dienstag an der Patellasehne operiert und darf das Knie erst in rund zwei Wochen wieder behutsam belasten. Als Ersatz für den Linksaußen hatte der HSV bereits den schwedischen Nationalspieler Fredrik Petersen unter Vertrag genommen. Neben Jansen fehlen den Hamburgern auch Torhüter Johannes Bitter und Rückraumspieler Oscar Carlen (beide Kreuzbandriss) langfristig. Zum Saisonstart treten die Hanseaten am Samstag bei der HSG Wetzlar an.

Handball, Transfer: Welthandballer Mikkel Hansen wechselt zu Paris Saint-Germain. Der 24-jährige Rückraumschütze aus Dänemark habe in Paris einen Vierjahresvertrag unterschrieben, teilte der französische Verein am späten Montagabend auf seiner Facebook-Seite mit. Hansen war seit rund drei Wochen wegen der Pleite seines Arbeitgebers AG Kopenhagen auf Clubsuche. Der Verein Paris Handball war im Juni von der Investorengruppe Qatar Sports Investments (QSI) aus dem Öl-Staat Katar erworben und in Paris Saint-Germain Handball umgetauft worden. QSI führt bereits seit zwei Jahren den Fußballclub Paris Saint-Germain. Vor Hansen hatte PSG im Sommer unter anderen die französischen Nationalspieler Luc Abalo, Samuel Honrubia und Didier Dinart an die Seine geholt. Der Verein konnte in Frankreich bisher nie die Landesmeisterschaft gewinnen. Mit dem Pokalsieg wurde 2007 der bisher größte Erfolg errungen, danach stieg der Verein 2009 sogar für ein Jahr in die 2. Liga ab. In der kommenden Saison wollen die Pariser nun Abonnementmeister Montpellier AHB den Titel streitig machen. "Wir wollen so hoch wie möglich, aber Montpellier bleibt Favorit", sagte PSG-Generaldirektor Bruno Martini.

Golf, Ryder-Cup: Deutschlands Golf-Profi Martin Kaymer muss weiter um einen Startplatz im europäischen Ryder-Cup-Team zittern. Nach dem Sieg des Spaniers Sergio Garcia beim US-PGA-Turnier in Greensboro/North Carolina rutschte der 27-jährige Düsseldorfer in der Rangliste auf den zehnten Platz ab. Für den Kontinentalvergleich mit den USA in Medinah/Illinois (28. bis 30. September) qualifizieren sich die ersten zehn Spieler über das Ranking. Die letzten zwei Akteure bestimmt Europa-Kapitän José Maria Olazabal nach dem Turnier im schottischen Gleneagles (23. bis 26. August) per Wildcard. Kaymer hatte schon vor Wochen angekündigt, nicht in Gleneagles abzuschlagen. So muss er tatenlos zusehen, wie der Belgier Nicolas Colsaerts (12. im Ranking) in Schottland Jagd auf den letzten regulären Ryder-Cup-Platz macht. Ian Poulter (11. im Ranking) startet in dieser Woche beim US-PGA-Turnier in Farmingdale/New York. Der Engländer ist dank seiner derzeit guten Form einer der heißen Anwärter auf eine der beiden Wildcards. Kaymer, der 2010 zum ersten Mal im europäischen Ryder-Cup-Team stand, will erst wieder beim Turnier im niederländischen Hilversum (6. bis 9. September) antreten. Derzeit feilt die deutsche Nummer eins in Scottsdale/Arizona an seinem Schwung.

FC Bayern, Basketball: Die Basketballer des FC Bayern München haben Brandon Thomas vom Bundesliga-Kontrahenten ArtlandDragons verpflichtet. Der 1,96 m große Flügelspieler, der in der vergangenen Saison im Durchschnitt 11,5 Punkte pro Partie erzielte, erhält in München einen Einjahresvertrag. Vor seinem Engagement bei den Dragons spielte der in der Pfalz geborene Amerikaner bereits bei den Phantoms Braunschweig. "Brandon verfügt über eine ausgezeichnete Athletik und kann sowohl defensiv als auch offensiv auf zwei Positionen spielen. Diese Variabilität kommt uns bei unserer Kaderkonstellation sehr zugute", sagte Bayerns Sportdirektor Marko Pesic.

Andrea Petkovic feiert Comeback

Tennis, Andrea Petkovic: Tennis-Profi Andrea Petkovic hat ein gelungenes Comeback gefeiert. Nach viermonatiger Verletzungspause aufgrund eines doppelten Bänderrisses im Knöchel kam die Darmstädterin am Montag (Ortszeit) im Erstrunden-Match des WTA-Turniers in New Haven/Connecticut zu einem hart erkämpften 6:3, 5:7, 7:5-Sieg gegen die ungarische Qualifikantin Timea Babos. Die in der Weltrangliste auf Position 43 abgerutschte Petkovic benötigte für ihren fünften Sieg im neunten Match des Jahres 2:43 Stunden. Im Achtelfinale spielt die 24-Jährige gegen die an Nummer sechs gesetzte Slowakin Dominika Cibulkova. Zuvor war bereits Mona Barthel ins Achtelfinale eingezogen. Die Weltranglisten-37. aus Bad Segeberg besiegte die drei Plätze tiefer notierte Slowakin Daniela Hantuchova mit 6:3, 7:5. Die 22-Jährige hatte im zweiten Satz beim Stand von 5:1 den ersten Matchball, machte es dann aber noch einmal spannend. In der Runde der letzten 16 trifft Barthel nun auf die an Nummer sieben gesetzte Russin Maria Kirilenko.

Tennis der Männer: Tennisprofi Benjamin Becker hat beim ATP-Turnier im amerikanischen Winston-Salem die zweite Runde erreicht. Der 31 Jahre alte Qualifikant aus Mettlach bezwang am Montag den Japaner Tatsuma Ito nach knapp zwei Stunden mit 6:3, 4:6, 6:2. Der Weltranglisten-90. trifft in der Runde der besten 32 nun auf den an Nummer 16 gesetzten Finnen Jarkko Nieminen. Becker ist bei der mit 553.125 Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung im US-Bundesstaat North Carolina der einzige deutsche Teilnehmer im Hauptfeld.

Doping, Lance Armstrong: Ein Bundesrichter im texanischen Austin hat am Montag die Klage von Ex-Radprofi Lance Armstrong gegen die US-Anti-Doping-Agentur USADA zurückgewiesen. Der siebenmalige Tour-de-France-Sieger wollte mit der Klage das Dopingverfahren gegen sich stoppen. Dagegen erlaubte Richter Sam Sparks der USADA ein weiteres Vorgehen gegen Armstrong. Die USADA wirft dem früheren Radsportler vor, Stereoide und Blutdopingmittel genommen zu haben, um von 1999 bis 2005 sieben Mal in Folge die Tour de France zu gewinnen. Setzt die Behörde sich durch, droht dem inzwischen 40-Jährigen, der seine Karriere allerdings mittlerweile beendet hat, eine lebenslange Sperre und die Aberkennung seiner Titel. Armstrong hat die Einnahme von Dopingmitteln immer wieder bestritten. Er wirft der USADA vor, gar nicht zuständig zu sein und zudem mit dem Verfahren seine verfassungsmäßigen Rechte zu verletzen.

England, Premier League: Manchester United hat zum Start in die neue Premier-League-Spielzeit eine Pleite hinnehmen müssen. Die "Red Devils" verloren am Montagabend überraschend mit 0:1 (0:0) beim FC Everton. Der Belgier Marouane Fellaini (57.) erzielte per Kopf das Tor des Abends. Die Gastgeber verdienten sich den Sieg durch bedingungslosen Einsatz und cleveres Konterspiel. Bei den Gästen aus Manchester stand der für 16 Millionen Euro vom Deutschen Fußballmeister Borussia Dortmund verpflichtete Shinji Kagawa in der Startformation. Robin van Persie, 31 Millionen Euro teurer Neueinkauf vom FC Arsenal, kam in der 68. Minute für Danny Welbeck in die Partie. Der Niederländer konnte die Partie jedoch nicht mehr entscheidend beeinflussen. "Die Erwartungen an Robin sind hoch, aber ich hielt es für besser, ihn zunächst auf der Bank zu lassen", sagte United-Trainer Sir Alex Ferguson.

Fußball, Lucas Barrios: Der frühere Dortmunder Lucas Barrios liebäugelt nur knapp zwei Monate nach seinem Wechsel nach China mit einer Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. "Meine Agenten halten Kontakt zu Vereinen in Deutschland, England und Spanien", sagte der 27 Jahre alte paraguayische Nationalstürmer auf seiner Internetseite. Barrios war in diesem Sommer für 8,5 Millionen Euro von Borussia Dortmund in die chinesische Super League gewechselt und hatte bei Guangzhou Evergrande einen Vierjahresvertrag unterschrieben. Sein Ziel sei, zu spielen, sagte er weiter. Diese Woche werde sich seine Zukunft entscheiden. "In Deutschland ging es mir sehr gut und ich würde liebend gerne zurückkehren." In den Spielzeiten 2009/10 und 2010/11 hatte Barrios als bester BVB-Torschütze aufgetrumpft, kam aber in der vergangenen Saison nicht über die Rolle des Edelreservisten hinaus. Wegen der Ausländerquote - in der chinesischen Liga ist die Zahl der Ausländer pro Team auf dem Feld begrenzt - fehle ihm nun die Kontinuität, klagte Barrios. "Darüber hinaus haben mich diverse europäische Vereine angerufen, die mich haben wollen", sagte er.

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