FC-Bayern-Trainer Heynckes:"Schwerster Job nach der Bundeskanzlerin"

Bayern-Trainer Jupp Heynckes erklärt, dass er Fußball nicht mehr genießen kann, Kollege Reiner Maurer beim TSV 1860 droht der Rauswurf. Sebastian Vettel fährt im Freien Training in Austin am Schnellsten, Badminton-Spielerin Juliane Schenk bezwingt die Weltranglistenerste.

in Kürze

Bundesliga, FC Bayern: Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes bewertet seinen Beruf als extrem Nerven belastend. "Ich denke, dass der Trainer des FC Bayern nach der Bundeskanzlerin den schwersten Job in Deutschland hat", sagte Heynckes der Münchner Tageszeitung tz. "In einem Spitzenklub können Sie heute keinen Fußball mehr genießen", fügte der 67-Jährige hinzu. Das könnten nur die Fans. Gleichwohl hat Heynckes noch immer Freude an seiner Arbeit. "Wenn wir gut trainieren, wenn wir umsetzen, was ich sehen möchte, dann erfüllt mich das mit Zufriedenheit." Zu einer möglichen Verlängerung seines im Juni 2013 auslaufenden Vertrages mit den Münchnern will sich der Coach noch nicht äußern. "Da ist vereinbart, dass wir uns im Frühjahr zusammensetzen."

2. Bundesliga, TSV 1860: Beim TSV 1860 München wächst nach der Heimniederlage gegen den 1. FC Köln der Druck auf Trainer Reiner Maurer. Das Präsidium des Fußball-Zweitligisten ist am Samstag zu einer Sitzung zusammengekommen. Der 52-Jährige hatte nach der 0:2-Pleite am Freitagabend noch an die Verantwortlichen appelliert, Ruhe zu bewahren. "Wir müssen ganz normal weiter arbeiten - das ist oberstes Gebot", sagte Maurer, der Juli 2010 Chefcoach ist. Mit vier Niederlagen aus den letzten sechs Spielen hat 1860 den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen verloren.

Golf: Martin Kaymer hat bei der Open Championship in Südafrika nach einer weiteren soliden 70er Runde ganz sicher den Cut geschafft. Bei Halbzeit des Turniers lag der 27-Jährige aus Mettmann mit 140 Schlägen auf dem geteilten 25. Platz. Er konnte sich am Samstag auf der zweiten Runde, die am Freitag bei Blitz und Donner unterbrochen werden musste, aber nicht verbessern. Landsmann Bernd Ritthammer stürzte nach seiner Traum-Auftaktrunde von 68 Schlägen dagegen total ab. Der 25-Jährige aus Gunzenhausen brauchte im zweiten Durchgang gleich 11 Schläge mehr. Nach der Auftaktrunde war er noch Sechster, am Samstag fiel Ritthammer mit insgesamt 147 Schlägen auf den geteilten 95. Rang zurück. Der Cut - die Qualifikation für die beiden Schlussrunden - lag bei 143.

Wintersport, Bob: Pilot Francesco Friedrich ist auch beim zweiten Weltcup der Saison aufs Podest gefahren. Der 22-Jährige aus Oberbärenburg musste sich im amerikanischen Park City im Zweier lediglich Doppel-Weltmeister Steven Holcomb (USA) sowie dessen Landsmann Cory Butner geschlagen geben. Ex-Weltmeister Manuel Machata verpasste dagegen den anvisierten Podestplatz auf der Olympiabahn von 2002 als Sechster (+0,21) deutlich. Der Potsdamer hatte mit Christian Poser an der Bremse vor allem im ersten Durchgang keine Ideallinie gefunden. Noch schlechter erging es Vierer-Europameister Maximilian Arndt. Der Oberhofer und sein Anschieber Alexander Rödiger (Oberhof) mussten sich mit einem erneut enttäuschenden Rang 16 zufrieden geben.

Zuvor hatte der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) zwei Podestplätze bei den Frauen gefeiert. Waren die BSD-Athletinnen zum Weltcupauftakt noch leer ausgegangen, erreichten Sandra Kiriasis (Winterberg) und Cathleen Martini (Oberbärenburg) in Park City die Plätze zwei und drei.

Basketball, NBA: Die Dallas Mavericks präsentieren sich in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA ohne Dirk Nowitzki weiterhin auswärtsschwach. Am Freitag (Ortszeit) verlor der Meister von 2011 klar 83:103 (49:48) bei den Indiana Pacers und kassierte im fünften Gastspiel die vierte Niederlage. Insgesamt rangieren die Mavericks nun mit fünf Siegen und fünf Niederlagen nur auf Rang sieben der Western Conference. Die Mavericks hielten nur vor der Halbzeit gut dagegen und fielen dann ab. Dallas' zweiter deutscher Spieler Chris Kaman konnte in 26 Minuten Einsatzzeit mit acht Punkten nicht überzeugen.

Vettel schnellster im Freien Training

Formel 1, Freies Training: WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel ist auch im zweiten Formel-1-Training von Austin die schnellste Runde gefahren. Der Red-Bull-Pilot ließ sich am Freitag in Texas auch von einem Kühlungsproblem an seinem Auto nicht stoppen und lag am Ende 0,757 Sekunden vor Teamkollege Mark Webber. Vettels Titelrivale Fernando Alonso wurde im Ferrari wie schon im Auftakttraining Dritter. Im Rennen am Sonntag kann Vettel vorzeitig zum dritten Mal Weltmeister werden, wenn er mindestens 15 Punkte mehr holt als Alonso.

Badminton, Juliane Schenk: Badminton-Vizeeuropameisterin Juliane Schenk hat bei den China Open in Shanghai mit einer starken Leistung das Halbfinale erreicht. Die Weltranglistenvierte aus Berlin setzte sich im Duell mit der Nummer eins Wang Yihan aus China trotz Satzrückstandes mit 2:1 (19:21, 21:16, 21:17) durch. Nach 69 Minuten verwandelte die 29-Jährige ihren zweiten von vier Matchbällen gegen die Olympiazweite. Schenk trifft nun bei dem mit 400.000 Dollar (315.000 Euro) dotierten Superseries-Turnier auf die ungesetzte Ratchanok Intanon, die anschließend gegen Europameisterin Tine Baun aus Dänemark (Nr. 6) 21:13, 21:19 gewann. Gegen die 17-jährige Thailänderin hatte Schenk bei den Olympischen Spielen im Achtelfinale verloren. Die gebürtige Krefelderin gewann in dieser Saison als erste Deutsche in Singapur ein Superseries-Turnier. Als führende der Wertung der zwölf am höchsten dotierten Events ist Schenk bereits für das mit 500.000 Dollar (393.000 Euro) dotierte Finalturnier in Shenzen/China (12. bis 16. Dezember) qualifiziert. Bei den Männern war Europameister Marc Zwiebler (Bonn) am Mittwoch in der ersten Runde gescheitert.

Tennis, Davis Cup: Der Tscheche Tomas Berdych hat im Davis-Cup-Finale das zweite Einzel gewonnen und für die Gastgeber im Duell mit Titelverteidiger Spanien den Ausgleich zum 1:1 geschafft. Die Nummer 6 der Weltrangliste kämpfte sich am Freitagabend in Prag gegen Nicolas Almagro in fünf Sätzen mit 6:3, 3:6, 6:3, 6:7 (5:7), 6:3 durch. Damit kann im Doppel am Samstag noch keine Entscheidung über den Cup-Sieger fallen. Der Spanier David Ferrer hatte sich zum Auftakt klar in drei Sätzen mit 6:3, 6:4 und 6:4 gegen Radek Stepanek durchgesetzt. Die Iberer, die auf den schon seit Monaten verletzten Superstar Rafael Nadal verzichten mussten, können den vierten Titel in fünf Jahren perfekt machen. Die Gastgeber wollen - wie schon die Fed-Cup-Frauen vor zwei Wochen an gleicher Stelle - den begehrtesten Mannschaftstitel des Jahres für Tschechien gewinnen.

Insolvenz, Alemannia Aachen: Fußball-Drittligist Alemannia Aachen muss den bitteren Gang in die Insolvenz gehen und steht damit als erster Absteiger in die Regionalliga fest. Das teilte der ehemalige Bundesligist und Europapokal-Teilnehmer am Freitag auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz mit. Der Insolvenzantrag werde in der kommenden Woche gestellt. Die Saison soll gemäß Insolvenzordnung und DFB-Statuten aber zu Ende gespielt werden. Danach soll ein Neuanfang in der Regionalliga erfolgen. Bereits Ende Oktober stand Aachen vor dem finanziellen Aus, Geschäftsführer Frithjof Kraemer musste gehen. Damals hieß es, es sei ein Geldgeber aus den eigenen Reihen gefunden worden. Der Alemannia fehlten nach nicht bestätigten Angaben kurzfristig mehr als zwei Millionen Euro. In der 3. Liga liegt der Zweitliga-Absteiger nach 17 Spielen mit 16 Punkten auf dem 17. Tabellenplatz.

Eishockey, DEL: Der sechsmalige deutsche Meister Adler Mannheim bleibt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) schärfster Verfolger von Spitzenreiter Kölner Haie. Das Team um den vom NHL-Klub Boston Bruins ausgeliehenen Stanley-Cup-Sieger Dennis Seidenberg setzte sich am Freitagabend beim ERC Ingolstadt 2:1 (2:1, 0:0, 0:0) durch und hat auf Platz zwei liegend mit nun 35 Punkten einen Zähler Rückstand auf die Haie. Dritter mit einem Spiel mehr sind die Hamburg Freezers (34), die zu einem 4:1 (1:1, 1:0, 2:0)-Heimsieg gegen die Straubing Tigers kamen. Die Eisbären Berlin dagegen konnten eine furiose Aufholjagd nicht mit einem Sieg krönen. Zu Hause unterlag der amtierende Meister den Krefeld Pinguinen 3:4 (1:2, 1:0, 1:1) nach Verlängerung. Der entscheidende Treffer gelang Francois Methot 16 Sekunden vor Ende der Overtime. Für eine kleine Überraschung sorgte das bisherige Schlusslicht Grizzly Adams Wolfsburg: Durch den 2:1 (0:0, 0:0, 2:1)-Heimsieg gegen die Nürnberg Ice Tigers verließ Wolfsburg den letzten Platz. Den nimmt die Düsseldorfer EG nach dem 1:5 (1:2, 0:1, 0:2) bei den Augsburger Panthern ein. Die Hannover Scorpions gewannen zu Hause 3:1 (1:1, 2:0, 0:0) gegen den EHC München mit Bundestrainer Pat Cortina. Steven Wagner (2. Minute) und Yanick Lehoux (8.) sicherten den Adlern den Auswärtssieg bei den Ingolstädtern, für die Sean O'Connor den zwischenzeitlichen Ausgleich besorgte. Für die Eisbären drehten zweimal Travis James Mulock (9., Überzahl/43.) und Julian Talbot (29.) zunächst die Partie, nachdem Andreas Driendl (5.) und Herberts Vasiljevs (6.) die Gäste in Führung gebracht hatten. Boris Blank erzwang mit seinem Tor in der 55. Minute die Verlängerung, in der dann die Krefelder das bessere Ende für sich hatten. Für die Hamburger waren Jamie Benn in Unterzahl (5.), zweimal Jerome Flaake (40., Überzahl/58.) und Matthew Pettinger (60.) erfolgreich. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Michael Endraß (14.) war für Straubing zu wenig.

Handball, Bundesliga: Aufsteiger TUSEM Essen muss weiter auf den ersten Punkt in der Handball-Bundesliga warten. Im Duell beim Tabellennachbarn TV Großwallstadt unterlag das Team von Trainer Maik Handschke am Freitagabend 20:28 (11:13) und ist nach der zwölften Niederlage mit 0:24 Punkten abgeschlagenes Schlusslicht. Großwallstadt (5:19) kletterte derweil auf Platz 16 und schob sich vorerst am TBV Lemgo vorbei. Nach einem schwachen Start fanden die Essener Mitte des ersten Durchganges besser ins Spiel und glichen zwischenzeitlich einen Rückstand von fünf Treffern aus. Nach dem Seitenwechsel verloren die Gäste jedoch zunehmend die Ordnung und machten es Großwallstadt leicht, die Begegnung frühzeitig zu entscheiden. Bester Werfer bei Großwallstadt war Maximilian Holst (6 Tore), Essen hatte in David Breuer (9) seinen besten Schützen.

Reiten, German Master: Springreiter Christian Ahlmann aus Marl hat das mit 102 000 Euro dotierte German Master beim internationalen Reitturnier in Stuttgart gewonnen. Mit Lorena blieb der 37-Jährige am Freitagabend in der Bestzeit von 32,97 Sekunden auch im Stechen fehlerfrei. Zweiter wurde Marcus Ehning aus Borken mit Sabrina (0/35,00 Sekunden) denkbar knapp vor Titelverteidiger Pius Schwizer aus der Schweiz mit Coolgirl (0/35,01).

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