FC Bayern:Ribéry fehlt im Finale

Die Uefa mildert die Strafe für Franck Ribéry nicht: Der Franzose fehlt dem FC Bayern damit im Finale der Champions League. Bayern-Boss Rummenigge kündigt weitere juristische Schritte an.

Franck Ribery bleibt für das Endspiel der Champions League gesperrt. Die Kontroll- und Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (Uefa) bestätigte am Mittwoch in einer Berufungsverhandlung ihr Urteil von drei Spielen Sperre gegen den Mittelfeldspieler von Bayern München. Das erklärte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Uefa-Sitz in Nyon und kündigte weitere juritische Schritte an. Ribery wird damit am 22. Mai in Madrid gegen Inter Mailand nicht zur Verfügung stehen.

FC Bayern: Franck Ribéry

Franck Ribéry hoffte auf Milde der Uefa.

(Foto: Foto: AP)

"Wir werden kämpfen. Das sind wir uns uns speziell Franck schuldig, hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge angekündigt. Vor Ort wollte er dafür sorgen, dass Ribéry im Finale der Champions League gegen Inter Mailand am 22. Mai in Madrid spielen kann. Die Uefa bestand darauf, dass der Franzose bei der Verhandlung anwesend war.

Die Uefa verhandelte nach dem Einspruch des FC Bayern über eine mögliche Reduzierung der Drei-Spiele-Sperre gegen Ribéry verhandeln. Der Bayern-Star hatte im Halbfinal-Hinspiel gegen Olympique Lyon (1:0) die Rote Karte gesehen. Ein Foul an Lyon-Stürmer Lisandro Lopez wurde von den Uefa-Gremien als Tätlichkeit bewertet. Nach Ansicht der Bayern lag jedoch keine Tätlichkeit vor. "Es war kein Foul mit Kraft, es war eine leichte Rote Karte", meint Bayern-Trainer Louis van Gaal.

Der gefoulte Lopez hatte den Bayern-Spieler nachträglich entlastet: "Ribéry hatte keine böse Absicht. Wir sind beide auf den Ball gegangen. Ich war nur vor ihm da". Die Aussage von Lopez wollte Ribéry persönlich bei der Revision untermauern.

Der Sex-Skandal indes bleibt für Franck Ribéry in Frankreich nicht ohne Folgen. In Boulogne-sur-Mer, dem Heimatort des Fußballstars, wurde wegen der Affäre auf Anordnung der Behörden eine Plakataktion gestoppt. Am Hafen der nordfranzösischen Stadt sollte anlässlich der WM in Südafrika ein 27 mal 30 Meter großes Riesenporträt des Bayern-München-Profis aufgestellt werden. Die Aktion könne aber als Provokation aufgefasst werden und die Gefühle der Bevölkerung verletzen, teilten die Behörden der Region Nord/Pas-de-Calais am Mittwoch nach einem Bericht der Wochenzeitung La semaine dans le Boulonnais mit.

Die Affäre um eine Prostituierte, die als Minderjährige im vergangenen Jahr Sex mit französischen Nationalspielern gehabt haben soll, hält Frankreich weiter in Atem. Als Zeugen wurde neben Ribéry auch Nationalspieler Sidney Govou (Olympique Lyon) von der Polizei verhört. Auch andere Spitzenprofis sollen verwickelt sein. Für Beziehungen mit minderjährigen Prostituierten sieht das Gesetz in Frankreich eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren vor.

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