FC Bayern München:Weiter warten

Manuel Neuer

Seit Anfang September fällt Manuel Neuer, 31, nach einem Mittelfuß-Bruch aus. Ursprünglich war seine Rückkehr für Anfang Januar geplant.

(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Der Zeitpunkt der Rückkehr von Manuel Neuer ist weiter offen. "Es wäre kontraproduktiv, jetzt einen Termin zu nennen", sagt Trainer Jupp Heynckes.

Von Benedikt Warmbrunn

Was nun, knapp fünf Monate später, Hoffnung macht, ist die Erinnerung. Juni 2014, das erste Training der deutschen Nationalmannschaft in Brasilien: Manuel Neuer parierte alle Bälle, die auf Hüfthöhe angeflogen kamen. Bälle, die höher flogen, waren unerreichbar. Wenige Tage zuvor hatte sich Neuer im Pokalfinale an der Schulter verletzt, und in diesem ersten Training sah er aus wie einer, mit dem so schnell nicht zu rechnen sein würde. Wenige Tage später stand er beim ersten deutschen Gruppenspiel im Tor. Knapp fünf Wochen später reckte er den WM-Pokal in die Höhe, weit über die Hüfte hinaus. Neuer war nicht nur der beste Torwart der Welt, er war auch der Torwart mit den Wunderheilungskräften.

An diesem Samstag überschreitet Manuel Neuers aktuelle Abwesenheit die Halbrunden-Distanz; das Hinspiel gegen den FC Schalke 04 war die erste Partie, in der Sven Ulreich im Tor des FC Bayern stand. Am Tag zuvor hatte sich Neuer zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres den Mittelfuß gebrochen, er musste operiert werden. Anfang Januar, das war die erste Prognose, könne er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Anfang Februar trainiert Neuer noch immer alleine, der frühere Schalker steigert langsam die Schwierigkeit im Kraft- und Konditionstraining. Seine Rückkehr? Weiterhin nicht absehbar. "Es wäre kontraproduktiv, jetzt einen Termin zu nennen", sagte Trainer Jupp Heynckes in dieser Woche. Neuer selbst hatte im Januar dem Klubfernsehen gesagt: "Ich bin guter Dinge und weiß, dass ich in der Rückrunde auf jeden Fall spielen werde."

Bei der Nationalmannschaft und beim FC Bayern beobachten sie genau, wie sich ihr Torwart in diesen Wochen gibt. Sie wissen alle, dass Neuer mit einer weiteren Verletzung am Fuß nicht nur die Teilnahme an der WM im Sommer in Russland gefährden würde. In München hätten sie es aber auch gerne, dass die großen Gegner, gegen die es spätestens im Viertelfinale in der Champions League Ende März geht, auf ein Tor zurennen, in dem einer steht, vor dem sie sich erschrecken. Doch gerade der in diesen Fragen konservative Heynckes drängt Neuer nicht, lieber schont er ihn ein Spiel zu lange. Vielleicht, vielleicht geht es ja dann auf einmal wieder ganz schnell.

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