FC Bayern München:Sportgericht verkürzt Sperre für Boateng

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Jérome Boateng profitiert von einer neuen Regelung des DFB-Sportgerichtes: Seine Sperre wird auf zwei Spiele verkürzt. (Foto: Laurence Griffiths/Bongarts/Getty Images)

Der Verteidiger des FC Bayern profitiert von einer neuen Regelung beim DFB-Sportgericht und muss nur zwei Spiele pausieren. Mirsolav Klose verliert sein Jubiläumsspiel mit Lazio Rom. Dietmar Hopp übernimmt die Stimmenmehrheit bei der TSG Hoffenheim.

Fußball, FC Bayern: Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat die Sperre von Bayern-Profi Jérome Boateng von drei auf zwei Spiele verkürzt und damit erstmals eine neue Regelung umgesetzt. Mit der Entscheidung am Montag folgte das Gericht in Frankfurt am Main der Argumentation des DFB-Kontrollausschussvorsitzenden Anton Nachreiner. Dieser hatte mit Verweis auf eine neue Rechtslage erklärt, dass sich bei Roten Karten nach minderschweren Foulspielen frühere Feldverweise des Spielers nicht mehr strafverschärfend auswirken sollen. Boateng war wegen unsportlichen Verhaltens als Wiederholungstäter zunächst für drei Spiele gesperrt worden.

Fußball in Italien: Weltmeister Miroslav Klose hat in der italienischen Fußballliga ein enttäuschendes Jubiläum erlebt. In seinem 100. Spiel in der Serie A unterlag der 36 Jahre alte Angreifer mit Lazio Rom 0:1 (0:1) gegen den FC Genua. Klose stand die komplette Spielzeit auf dem Platz, vermochte Lazios achte Saisonniederlage aber nicht zu verhindern. Torhüter Federico Marchetti hatte die Klose-Elf schon in der ersten Halbzeit geschwächt, als er nach einer Notbremse im Strafraum gegen M'Baye Niang die Rote Karte sah. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Argentinier Diego Perotti (30.). In der Tabelle belegt Lazio mit 34 Punkten den sechsten Platz und wäre damit nicht für das internationale Geschäft qualifiziert. Genua stellte als Siebter (32) den Anschluss an die Römer her.

Fußball, TSG Hoffenheim: Milliardär Dietmar Hopp hat beim Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim die Stimmenmehrheit übernommen. Die Mitglieder machten auf der Jahreshauptversammlung des Vereins in der Stadthalle Sinsheim mit einem einstimmigen Votum den Weg für den Clubboss frei. Zuvor hatte bereits die Deutsche Fußball Liga (DFL) im Fall Hoffenheim einer Ausnahme der 50+1-Regel zugestimmt, denn eigentlich dürfen Investoren gemäß den Statuten nicht die Stimmenmehrheit bei Proficlubs übernehmen.

Bisher hielt Hopp 49 Prozent der Anteile an der Hoffenheimer Fußball-Spielbetriebs GmbH. Bei seiner Mitgliederversammlung hatte sich der Ligaverband Anfang Dezember mit Ausnahmeregelungen beschäftigt, dies ging ursprünglich auf eine Klage von Clubchef Martin Kind von Hannover 96 zurück. Die Bedingungen für die Mehrheitsübernahme bei mehr als 20-jähriger ununterbrochener und erheblicher Förderung wurden dabei durch die DFL gelockert. Hopp, der 74-jährige Mitbegründer des Software-Giganten SAP unterstützt den Verein bereits seit 1989 und hat in Spieler, Stadion, Leistungszentrum und weitere Infrastruktur bereits etwa 350 Millionen Euro investiert. Dank seiner Finanzkraft landete der Dorfverein in der Bundesliga.

Fußball, Weltverband: Joseph Blatter muss sich bei der Wahl zum Fifa-Präsidenten wie erwartet drei Gegenkandidaten stellen. Der Fußball-Weltverband bestätigte am Montagabend neben Amtsinhaber Blatter auch die Kandidaturen von Fifa-Vizechef Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien, Portugals früherem Weltfußballer Luís Figo und dem niederländischen Verbandschef Michael van Praag. Die zuständige Ad-hoc-Wahlkommission ließ damit alle vier noch verbliebenen Bewerber zur Wahl am 29. Mai in Zürich zu.

Die Kandidaten wurden von der Ethikkommission der Fifa auf ihre Integrität untersucht. Danach beurteilte die Ad-hoc-Wahlkommission die Bewerbungen und erteilte die Zulassungen. Unter anderem mussten die Kandidaten nachweisen, in den vergangenen fünf Jahren mindestens zwei Jahre eine offizielle Funktion im Fußball ausgeübt zu haben. Die unabhängigen französischen Kandidaten Jérôme Champagne und David Ginola hatten die notwendigen fünf Unterstützerschreiben nationaler Verbände beide nicht vorweisen können und ihre Kandidaturen daher bereits zurückziehen müssen.

Blatter ist seit 1998 FIFA-Präsident. Trotz anhaltender Kritik am Weltverband wegen der umstrittenen WM-Vergaben an Russland (2018) und Katar (2022) ist der machtbewusste 78-jährige Schweizer weiterhin Favorit für eine Wiederwahl.

Ägypten
:Tote bei Krawallen vor Fußballspiel

Schlimme Szenen erschüttern erneut den ägyptischen Fußball. Vor dem Ligaspiel zwischen den Kairoer Klubs Zamalek SC und ENPPI Club kommen 19 Menschen ums Leben. Der Ligabetrieb soll ausgesetzt worden sein.

Fußball, VfL Wolfsburg: Der belgische Mittelfeldstar Kevin de Bruyne vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg muss wegen seines verbalen Ausrutschers im Punktspiel bei Eintracht Frankfurt am vergangenen Dienstag (1:1) eine Geldstrafe von 20.000 Euro zahlen. Das entschied das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss. "Give me the ball, you Motherfucker", hatte de Bruyne im Eifer des Gefechts einen Balljungen angeblafft. Gegen das Urteil des Einzelrichters können Wolfsburg und de Bruyne innerhalb von 24 Stunden eine mündliche Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht beantragen.

Fußball, Real Madrid: Fußball-Weltmeister Sami Khedira hat sich nach Angaben des spanischen Rekordmeisters Real Madrid eine Muskelverletzung im linken Oberschenkel zugezogen. Über die Schwere und die Dauer eines möglichen Ausfalls gaben die Königlichen zunächst keine weiteren Informationen. Der Mittelfeldspieler hatte die Blessur am Samstag in der ersten Halbzeit der 0:4-Niederlage gegen den Stadtrivalen Atlético erlitten und war zur Pause ausgewechselt worden. Die für gewöhnlich gut informierte Sport-Tageszeitung AS schrieb von einem Muskelfaserriss und drei Wochen Pause. Damit würde Khedira auch im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Schalke 04 am 18. Februar fehlen. Ein Einsatz beim ersten Länderspiel des Jahres am 25. März in Kaiserslautern gegen Australien und in der EM-Qualifikation in Georgien vier Tage später wäre allerdings nicht gefährdet.

Fußball, SC Freiburg: Fußball-Bundesligist SC Freiburg muss im Abstiegskampf vorerst auf Winter-Neuzugang Nils Petersen verzichten. Der 26-Jährige, der von Werder Bremen gekommen war und zum Einstand in Freiburg gegen Eintracht Frankfurt (4:1) einen Hattrick erzielt hatte, erlitt einen Teilriss des Außenbandes im Knie, teilte der SC bei Twitter mit. Der Angreifer muss damit mit einer mehrwöchigen Pause rechnen.

Golf, Tiger Woods: Erstmals seit 18 Jahren ist Ex-Spitzenreiter Tiger Woods aus den Top 60 der Golf-Weltrangliste gerutscht. Der 39 Jahre alte Kalifornier wurde am Montag im Ranking auf Platz 62 geführt. Am Wochenende hatte er wegen Rückenschmerzen die erste Runde in San Diego abgebrochen. Wenn Woods sich nicht bis zum 2. März unter die besten 50 zurückspielt, muss er bei der WGC-Cadillac Championship Anfang März in Miami zuschauen. Das Turnier gewann er bereits sieben Mal. Mit seinem Sieg in San Diego verbesserte sich der Australier Jason Day in der Weltrangliste um vier Plätze auf Rang vier. Der pausierende Martin Kaymer aus Mettmann ist nach wie vor Elfter.

Snooker, German Masters: Snookerprofi Mark Selby hat das German Masters im Berliner Tempodrom gewonnen. Nach einem 3:5-Rückstand zum Ende der Nachmittagssession gewann der Weltmeister aus England das Endspiel des einzigen Ranglistenturniers auf deutschem Boden dank einer Leistungssteigerung mit 9:7 gegen Shaun Murphy. Selbys erster Titel 2015 brachte ihm nicht nur das Preisgeld von 80.000 Euro ein - er kehrte auch an die Spitze der Weltrangliste zurück. "Das ich das 3:5 am Ende der ersten Session noch geschafft habe, war mitentscheidend. Und dann habe ich am Abend gut angefangen und war drin im Match", sagte Selby, 31. Gegner Murphy gratulierte: "Er ist nicht umsonst Weltmeister."

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