FC Bayern München:Mit Neuer

Der Torwart kehrt in Bremen in die Startelf zurück - und wird erstmals offiziell als Kapitän der Mannschaft und Nachfolger von Philipp Lahm auflaufen.

Von Benedikt Warmbrunn

Konflikte lösen, das gehört zu den Spezialdisziplinen von Carlo Ancelotti. Er denkt dann nach, kaut ein bisschen Kaugummi, und wenn die Zeit nicht von selbst eine Lösung gebracht hat, versucht es der Trainer des FC Bayern mit ein paar gebrummten diplomatischen Sätzen. So hält er das auch am Ende dieser Woche, als er mit einem potenziellen Konflikt konfrontiert wird. James Rodriguez, der am Oberschenkel verletzte Zugang, soll vom kolumbianischen Nationaltrainer José Pekerman für die WM-Qualifikationsspiele nächste Woche in Venezuela und ein paar Tage später zu Hause gegen Brasilien nominiert werden. Am Montag werde Rodriguez untersucht, brummt Ancelotti am Freitag, danach werde eine Entscheidung getroffen. Sollte James fit sein, sagt Ancelotti, "ist das okay für mich".

Übersetzt aus dem Diplomatendeutsch: Sollte er nicht fit sein, wäre es ganz und gar nicht okay.

Da der Kolumbianer erst am Montag untersucht wird, fehlt er am zweiten Bundesliga-Spieltag am Samstag (15.30 Uhr) bei Werder Bremen definitiv, aber davon ist Ancelotti ohnehin ausgegangen. Wichtiger sind drei andere personelle Meldungen: Torwart Manuel Neuer, Innenverteidiger Javier Martínez sowie Mittelfeldspieler Thiago werden alle nach Verletzungspausen in den Kader zurückkehren. Neuer, der aufgrund einer Zehenverletzung mehr als vier Monate pausiert hatte, kehrt auch direkt in die Startelf zurück. "Manu ist fit, er kann spielen", sagt Ancelotti, "wir sind alle zufrieden. Manu ist der beste Torwart der Welt." Neuer, 31, wird gegen Bremen erstmals offiziell als Kapitän der Mannschaft auflaufen, das Amt hat er vom zurückgetretenen Philipp Lahm übernommen. In der Vorbereitung sowie beim 3:1 gegen Leverkusen am ersten Spieltag hatte ihn Thomas Müller vertreten.

Anders als Rodriguez wird DFB-Kapitän Neuer übrigens sicher nicht zur Nationalmannschaft reisen. Das Okay von Ancelotti hätte er dennoch, der Trainer hält an seiner diplomatischen Regel fest: "Wenn er fit ist, könnte er auch zur Nationalmannschaft gehen."

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