FC Bayern München:Diplomat Lahm spricht

Preußen Münster - Bayern München

Münchens Philipp Lahm im Spiel gegen Münster

(Foto: dpa)

Kommt Innenverteidiger Mehdi Benatia? Oder Sami Khedira von Real Madrid? Der FC Bayern diskutiert über Zugänge. Kapitän Philipp Lahm äußert sich dazu betont zurückhaltend - unternimmt aber auch nichts gegen die Spekulationen.

Von Benedikt Warmbrunn

Der bisherige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft setzte sich, und weil er nun ein bisheriger Kapitän der Nationalmannschaft ist, setzte sich auch ein bisschen der potenzielle künftige Manager des FC Bayern. So wird ja zumindest spekuliert, seit Philipp Lahm nicht mehr für die Nationalmannschaft spielt.

Als ehemaliger Kapitän der Nationalmannschaft sprach Lahm am Mittwoch natürlich nicht über die Nationalmannschaft, nicht einmal darüber, dass er wohl zum DFB-Ehrenspielführer ernannt werden soll. Dafür sprach er ein bisschen wie ein potenzieller künftiger Bayern-Manager. Überaus diplomatisch.

Zu allen großen Themen wurde der Bayern-Kapitän Lahm befragt, zum Bundesliga-Auftakt am Freitag gegen Wolfsburg ("Wir freuen uns"), zu seiner Position ("Kann Rechtsverteidiger und im Mittelfeld spielen") und irgendwann auch zu der Frage nach weiteren Zugängen. Der potenzielle künftige Manager Lahm sagte: "Klar, wenn man viele Spieler hat, die verletzt sind, überlegt man sich, ob man neue Spieler holt."

Lahm hat also, wie es sich für einen anständigen potenziellen künftigen FC-Bayern-Manager gehört, nichts unternommen gegen die Spekulationen. Er hat sie einfach Spekulationen sein lassen. Verletzt sind Bastian Schweinsteiger, Thiago und Javier Martínez; Kaderplaner Michael Reschke ist daher auf der Suche nach Ersatz. Gesucht wird ein Mittelfeldspieler, der auch als Innenverteidiger spielen kann. Oder ein Innenverteidiger, der auch im Mittelfeldspieler kann. Laut Informationen der L'Équipe hat sich der Klub mit dem marokkanischen Innenverteidiger Mehdi Benatia vom AS Rom geeinigt, die Vereine verhandeln demnach nur noch über die Ablöse. Dazu aber: kein Wort von Lahm. Auch nicht weitergeholfen hat er im Umgang mit der spannendsten Spekulationspersonalie. Im Umgang mit Sami Khedira.

Ehrenpräsident Franz Beckenbauer hatte sich in der Sport-Bild für eine Verpflichtung des Nationalspielers von Real Madrid ausgesprochen: "Khedira passt in jede Mannschaft. Der würde da sogar sehr gut reinpassen." Über einen Abschied des Nationalspielers in Madrid wird seit Wochen geredet, beim Hinspiel im spanischen Supercup am Dienstagabend gegen Meister Atlético Madrid (1:1) saß er nicht einmal auf der Ersatzbank; anders als der bisherige Bayern-Spieler Toni Kroos, der in der Startelf überzeugte. Trainer Carlo Ancelotti würde Khedira gerne halten, er hat allerdings einen mächtigen Gegner: Präsident Florentino Pérez. Der will, dass Khedira verscheucht wird, unter anderem, indem er ständig auf der Bank sitzt.

Sollte Khedira nicht verkauft werden, würde Ancelotti wohl wieder häufiger auf ihn setzen. Allerdings sind sie sich auch beim FC Bayern nicht einig, ob Khedira eine Verstärkung wäre, zu den Zweiflern zählt wohl auch Trainer Guardiola. Und Lahm? Der sagte: "Ich weiß, dass er ein guter Spieler ist, ohne Frage." Er sagte aber auch: "Wir haben einen Superkader."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: