In der Fanszene des FC Bayern, auch bei jenen Anhängern, die sich selbst als aktiv und kommerzkritisch sehen, schwindet das Verständnis für die Aktionen der Ultras; sie seien nicht mehr nachzuvollziehen. Viele meinen, den Münchner Gruppierungen gehe es längst nicht mehr um die Sache - sondern nur noch darum, in der Ultra-Szene Deutschlands ihren Ruf zu retten, wenn sie Neuer künftig nicht mehr anfeinden.
Trainer Jupp Heynckes nahm die Sache gelassen: "Früher wäre ich dagegen Sturm gelaufen. Heute sage ich: Lasst uns alle vernünftig miteinander umgehen. Dann wird sich das alles regulieren." Auch FCB-Präsident Uli Hoeneß äußerte sich zurückhaltend. "Ich glaube, dass die meisten Fans begriffen haben, um was es geht. Und wenn es trotzdem ein paar Unverbesserliche gibt, dann werden die meiner Meinung nach die Reaktion beim ersten Spiel in München erleben", sagte er. "Ich glaube, dass es den übrigen Zuschauern dermaßen auf die Nerven geht, dass sie diese Leute irgendwann aus der Arena rausbrüllen werden."
Es folgen die neun Verhaltenshinweise von Franz Josef Ultra an Manuel Neuer, die der SZ exklusiv vorliegen.