FC Bayern in der Euroleague:Dritter Sieg im vierten Spiel

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Konzentriert geblieben: Münchens Malcolm Delaney. (Foto: dpa)

Die Bayern-Basketballer bleiben zu Hause ungeschlagen und gewinnen auch die Euroleague-Partie gegen Malaga. Ein großer Schritt Richtung Zwischenrunde ist gemacht.

Aus der Halle von Ralf Tögel

Bei der Fülle an Spielen, die den Basketballern des FC Bayern München in dieser Saison noch bevorstehen, ist es zum jetzigen Zeitpunkt etwas gewagt, das Attribut richtungsweisend zu verwenden. 33 Pflichtspiele weist der Terminplan noch aus, wöchentlich kann sich die Ausgangslage ändern. Nach dem 82:68 (43:32)-Sieg in der Euroleague vom späten Freitagabend gegen den spanischen Vertreter Unicaja Malaga indes sollten die Bayern nun ein bisschen mehr Planungssicherheit geschaffen haben. Der zweite Tabellenplatz wurde mit dem dritten Sieg im vierten Spiel gefestigt, schön langsam dürfen sich die Münchner Verantwortlichen Gedanken für die Zwischenrunde im Wettbewerb der besten europäischen Mannschaften machen.

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Keine Verschnaufpause: Die Basketballer des FC Bayern empfangen am Wochenende zunächst das Spitzenteam aus Malaga in der Euroleague, danach folgt das knifflige Spiel bei Alba Berlin - die Münchner dürften dort nicht sehr herzlich empfangen werden.

Von Ralf Tögel

Die Spanier mussten ohne ihren Besten auskommen, Topscorer Nik Caner-Medley musste mit einer Knieverletzung passen. Es ist freilich müßig zu spekulieren, ob Malaga dem Druck der Gastgeber mit dem amerikanischen Forward besser standgehalten hätte, denn die Münchner starteten enorm engagiert. Nach sieben Minuten trieb Bayern-Spielmacher Malcolm Delaney, der mit 19 Punkten Topscorer war, mit einem Dreipunktespiel zum 19:9 den Vorsprung erstmals in den zweistelligen Bereich. Neben Delaney glänzte vor allem Robin Benzing (13) in der Anfangsphase, nach zehn Minuten führten die Bayern mit 26:15 Punkten.

Dabei profitierte der Euroleague-Neuling erneut vor allem von der individuellen Klasse des exzellent besetzten Kaders, der deshalb schwer auszurechnen ist. Das Mannschaftsspiel indes offenbarte noch Luft nach oben, diesem Umstand hatten es die durchaus starken Spanier zu verdanken, dass die Münchner in dieser Phase nicht weiter als 17 Punkte (43:26, 17. Minute) enteilten. Vor allem in den letzten Minuten vor der Halbzeitpause unterliefen den Gastgebern leichte Fehler, die es den Gästen gestattete, ihre große Stärke zu offenbaren und mit blitzschnellen Fastbreaks leichte Punkte zu erzielen - und zur Halbzeit auf 32:43 zu verkürzen.

Auch die zweite Halbzeit begannen die Bayern mit viel Schwung, Heiko Schaffartzik (8) traf mit einem Dreier zum 59:45- Zwischenstand (27.). Doch wiederum leistete sich die Mannschaft von Trainier Svetislav Pesic unnötige Fehler, was zum einen die Aktivitäten des Coaches an der Seitenlinie deutlich erhöhte, es zum anderen Malaga erlaubte, auch nach drei Vierteln dranzubleiben (54:67).

Der Vorsprung blieb dennoch fast die gesamte Partie über im zweistelligen Bereich, erst fünf Minuten vor dem Ende verkürzten die Spanier mit zwei Dreiern hintereinander auf 66:73. Näher kamen die Gäste freilich nicht heran, das große Plus des FCB war aber einmal mehr, dass mehrere Akteure in engen Phasen Akzente setzen können - wie Nihad Djedovic (16), der im zweiten Durchgang viel Verantwortung übernahm.

Am Sonntag nun folgt der zweite Teil dieses kraftraubenden Wochenendes, mit der BBL-Partie um 15 Uhr in Berlin. Alba ist derzeit zwar nur Neunter, den Bayern soll in der mit 14 500 Zuschauer ausverkauften Arena aber ein ungemütlicher Nachmittag beschert werden. Auch weil in Heiko Schaffartzik, Deon Thompson, Yassin Idbihi und Nihad Djedovic ein ganzes Spielerpaket von der Spree an die Isar wechselte, werden die Alba-Fans nicht gut auf den Gegner zu sprechen sein. Favorit sind die Gäste nicht erst seit dem Sieg gegen Malaga, das sieht auch Sportdirektor Mihat Demirel so: "Der FC Bayern kommt nicht gerade im günstigsten Moment zu uns." Eine Aussage, die vornehmlich der Verletzung des kroatischen National-Centers Leon Radosevic (Außenbandriss) geschuldet ist, dem zweitbesten Scorer hinter Spielmacher David Logan. Für Radosevic wurde der slowenische National-Center Uros Slokar verpflichtet.

Bayern-Coach Pesic erwartet "eine Leistung wie gegen Malaga", den Kräfteverlust will er nicht zu hoch bewerten. Außerdem gebe es keine bessere Vorbereitung als "einen Sieg im letzten Spiel". Alba kann wohl nur auf den Vorteil hoffen, das Spiel ausgeruhter und mit den Fans im Rücken angehen zu können. Der Druck ist indes höher, eine Niederlage gegen Bayern könnte man durchaus richtungsweisend nennen.

© SZ vom 9.11.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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