FC Bayern in der Einzelkritik:Topfit, aber viel zu wild

Arturo Vidal trifft, wird aber dennoch früh ausgewechselt. Jérôme Boateng ärgert seinen Bruder. Und Franck Ribéry perfektioniert die Rolle des Unscheinbaren. Der FC Bayern beim 1:0 gegen Frankfurt in der Einzelkritik.

Von Matthias Schmid, Frankfurt

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Eintracht Frankfurt - FC Bayern München

Quelle: Arne Dedert/dpa

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Tom Starke

Nach dem Aufwärmen unverhofft für Sven Ulreich (Adduktorenverletzung) in die Startelf gerutscht, kam so zu seinem 100. Bundesligaspiel. Der 36-Jährige hatte seine Karriere im Sommer eigentlich schon beendet, da Manuel Neuer aber so lange ausfällt, wurde der Rentner reaktiviert. Eine gute Entscheidung. Nach zwei riskanten Pässen, wobei einer zu einem gefährlichen Freistoß aus 18 Metern führte, machte er seinen Fehler gleich wieder gut, indem er den Schuss von Rebic abwehrte. Danach parierte er die Bälle, die er zu parieren hatte.

Eintracht Frankfurt - Bayern München

Quelle: Uwe Anspach/dpa

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Joshua Kimmich

Ziemlich unaufgeregt - und unaufgeregte Spieler liebt Bayern-Trainer Heynckes. Bereitete dann auch unaufgeregt die Bayern-Führung vor, indem er mit dem linken Fuß scharf und präzise auf den langen Pfosten flankte, wo Vidal einköpfen konnte. In der Defensive hatte er aber so seine Mühe mit dem flinken Rebic, der ihm ein ums andere Mal enteilen konnte. Ein lästiger Gegenspieler.

Eintracht Frankfurt v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Alex Grimm/Getty Images

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Jérôme Boateng

Begegnete mal wieder seinem Bruder auf dem Spielfeld, trägt wie er die Nummer 17. Da enden dann aber auch schon die Gemeinsamkeiten der beiden, während sein Bruder Tore schießen oder vorbereiten soll, tut Jerome alles dafür, um sie zu verhindern. Machte das gegen Frankfurt sehr aufmerksam, ohne Sperenzchen. Nachdem sein Bruder einen feinen Konter der Frankfurter eingeleitet hatte, klärte er im Strafraum. Darüner werden die zwei sicherlich nach der Partie noch ein paar Sätze gesprochen haben.

Bundesliga - Eintracht Frankfurt vs Bayern Munich

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Niklas Süle

Findet Gefallen an den langen Diagonalpässen aus der Abwehr heraus, in der Defensive so unaufgeregt und aufmerksam, wie es sein Trainer wünscht. Sollte sich aber unbedingt den einen oder anderen Fehlpass abgewöhnen.

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Rafinha

Begann hinten links für Alaba, war aber auch manchmal auf der rechten Seite zu finden. Hatte er sich verlaufen? Heynckes schickte ihn dann schnell wieder zurück. Wenn er dann mal an seinem richtigen Platz war, verrichtete er den Dienst meistens tadellos.

Eintracht Frankfurt - FC Bayern München

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Javi Martinez

Nach einer schöpferischen Pause gegen Paris noch immer nicht auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Ließ sich einmal den Ball so leicht von Haller abnehmen wie ein Dreijähriger von seinem Vater im Garten. Dabei sollte er doch als Balldieb glänzen und von hinten das Spiel strukturieren. Gelang ihm in der zweiten Hälfte besser.

Eintracht Frankfurt - FC Bayern München

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Arturo Vidal

Unaufgeregt ist er nicht, eher ruhelos, wild. Aber trotzdem hat Heynckes ihn wieder lieb. Nicht nur weil Vidal endlich die Fitness erlangt hat, die der Trainer von ihm erwartet, sondern auch weil er zunehmend wichtige Tor schießt. Heynckes mag aber keine blöden Fouls vor dem Strafraum, erst recht nicht, wenn ein Spieler schon Gelb sah. Holte deshalb Vidal prompt vom Feld, nachdem dieser abermals ungestüm einen Gegenspieler von den Beinen geholt und Glück hatte, dass das nicht der Schiedsrichter tat.

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Kingsley Coman

Aufregender Turbosprinter, der gelernt hat, dass er auch noch Mitspieler hat, die er mit Flanken und Pässen besser machen kann. Als Solokünstler mitreißend, umkurvte einmal im Schneegestöber einige Frankfurter Gegenspieler wie ein Slalomfahrer die Torstangen, sein Schuss landete aber am Außennetz. Nach der Pause passte er sich dem niedrigen Niveau an.

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Quelle: Daniel Roland/AFP

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James Rodriguez

Verlangte in der 17. Minute nach der medizinischen Abteilung. Sein linker Schuh war verletzt und benötigte ein Tapeverband. Es war so kalt, dass sich der Kolumbianer wohl wünschte in einem der Flieger zu sitzen, die über dem Stadion zu hören waren, um ihn in ein warmes Land zu bringen. Diesmal nicht so auffällig wie zuletzt, da half es auch nicht, dass er sich in der Pause Handschuhe überzog.

Eintracht Frankfurt v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Alex Grimm/Getty Images

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Franck Ribéry

Begann das Spiel mit zwei Befreiungsschlägen aus der eigenen Hälfte heraus. Waren fast seine besten Szenen, in der Offensive perfektionierte er die Rolle des Unscheinbaren, braucht noch Zeit nach seiner Knieverletzung, um wieder ein prägender Spieler zu werden. Seine anarchischen Dribblings könnte der FC Bayern gut gebrauchen.

Eintracht Frankfurt v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Alex Grimm/Getty Images

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Thomas Müller

Hatte nach seine Verletzungspause angekündigt, dass er Hackentricks den Südamerikanern überlassen möchte, versuchte es gegen Frankfurt trotzdem, was gründlich misslang. Die gute Nachricht: Er verletzte sich diesmal nicht. Als Mittelstürmer war er auf der Suche nach den Räumen, die nur er als solche erkennen kann. Verlief sich häufig und schoss nicht einmal aufs Tor.

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Corentin Tolisso

Durfte für den unberechenbaren Vidal auf den Rasen (55.) und fiel dadurch auf, dass er nicht auffiel. Sah auch keine gelbe Karte.

Bundesliga - Eintracht Frankfurt vs Bayern Munich

Quelle: Ralph Orlowski/Reuters

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David Alaba und Robert Lewandowski

David Alaba: kam für Ribéry ins Spiel und spielte vorne links genauso wie der Franzose: ohne auffällige Aktion.

Robert Lewandowski: spielte nur ein paar Minuten und bleibt bei 165 Tore stehen, der Pole verpasst so den Einzug in die Top Ten der ewigen Torjägerliste der Bundesliga. Auf Rang zehn steht Hannes Löhr mit 166 Treffern.

© SZ.de/sonn
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