FC Bayern in der Einzelkritik:Schluss mit Kuscheln

Thomas Müller ist nicht in Urlaubsstimmung, David Alaba fehlt der Partner, und Philipp Lahm sammelt eifrig Stimmen für die nächste Fußballerwahl. Der FC Bayern beim 2:0 gegen Gladbach in der Einzelkritik.

Benedikt Warmbrunn, Mönchengladbach

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FC Bayern in der Einzelkritik:Manuel Neuer:

Red Bull Salzburg v FC Bayern Muenchen - Friendly Match

Quelle: Bongarts/Getty Images

Thomas Müller ist nicht in Urlaubsstimmung, David Alaba fehlt der Partner, und Philipp Lahm sammelt eifrig Stimmen für die nächste Fußballerwahl. Der FC Bayern beim 2:0 gegen Gladbach in der Einzelkritik.

Manuel Neuer: Hätte nichts dagegen, wenn die allgemeine Winter-Kritik des Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge ("zu kuschelig") zumindest auf dem Spielfeld weiter anhält. Trug daher demonstrativ sein Trikot in gemütlichem Schlafanzugblau. War aber stets hellwach, etwa beim Schuss von Juan Arango kurz vor der Halbzeitpause.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Rafinha

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Quelle: AFP

Rafinha: Trug wie alle anderen Münchner Feldspieler ein Trikot im ganz und gar ungemütlichen FC-Bayern-Rot. Gerade zu Spielbeginn mit vielen Ballkontakten. Prüfte Gladbachs Torwart Marc-André ter Stegen mit einem Distanzschuss. Offensiv ansonsten verhalten. Auf seiner rechten Abwehrseite gab es allerdings auch das eine oder andere Loch, teilweise verschuldet durch einen Schlafanzugmoment des Brasilianers.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Jérôme Boateng

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Quelle: AFP

Jérôme Boateng: Hörte auf Rummenigge. Der Innenverteidiger trat gleich in der ersten Minute seinen Gegenspieler Max Kruse ziemlich unkuschelig um. Danach mit einer soliden Partie. Souveräner Abwehrchef. Stand meist gut, wurde im direkten Duell nur selten gefordert. Hin und wieder im Spielaufbau mit einem langen Ball, der auch hin und wieder ankam.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Dante

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Quelle: AFP

Dante: Wie immer der Mann mit der kuscheligsten Frisur. Wurde häufiger gefordert als sein Nebenmann Boateng. Nicht immer meisterte er dies. Gönnte sich kurz vor der Pause einen Schlafanzugmoment, als er Kruse an den Pfosten schießen ließ. Gönnte sich nach einer Stunde einen weiteren Schlafanzugmoment, als er Patrick Herrmann gefährlich aufs Tor schießen ließ. Der Ball ging, na klar, an den Pfosten.

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FC Bayern in der Einzelkritik:David Alaba

Borussia Mönchengladbach - FC Bayern München

Quelle: dpa

David Alaba: Dem Linksverteidiger war anzumerken, dass ihm sein bevorzugter Flügelpartner Franck Ribéry fehlte. Der Österreicher startete häufig gut in die freien Räume, musste dann aber feststellen, dass ihm kein Ball folgte. In der Defensive ohne Schlafanzugmoment.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Philipp Lahm

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Quelle: AFP

Philipp Lahm: Spielte auf seiner Stammposition. Also auf der vor der Abwehr. Verteilte die Bälle so fleißig, als ob jeder gelungene Pass eine Stimme bei der Wahl zum Weltfußballer 2014 wert wäre. Sammelte viele Stimmen.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Toni Kroos

Borussia Mönchengladbach - FC Bayern München

Quelle: dpa

Toni Kroos: Sein Spiel leidet ja mitunter unter seiner kuschelig-behäbigen Art. Das kann aber täuschen. Gelassener Spielgestalter, stets ruhig am Ball, ohne lässig zu werden. Vielleicht hat er erst in der Pause von dem möglichen neuen Wahlverfahren zum Weltfußballer gehört: Nach der Pause erhöhte er seine Passfrequenz.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Thomas Müller

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Quelle: AFP

Thomas Müller: Hatte Rummenigges Kritik in kuscheligen Worten formuliert. Hatte gefordert, dass alle "aus der Urlaubsstimmung" raus müssten. War von der ersten Minute an auf Betriebstemperatur. Arbeitsamer Läufer, tauschte häufiger die Position mit Mario Götze, tauchte überall auf. Bereitete das Münchner 1:0 mit einem All-Inclusive-Pass vor, Götze musste nur noch verwandeln. Beim Elfmeter zum 2:0 des FC Bayern in gewohnter Thomas-Müller-Abgebrühtheit. Verdiente sich für seine Anti-Urlaubsstimmung ein Kuschellob.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Thiago

Borussia Mönchengladbach - FC Bayern München

Quelle: dpa

Thiago: Sammelte nicht ganz so viele Stimmen wie der Kapitän. Setzte häufiger auf den riskanten Pass, was manchmal glückte. Oft aber auch nicht. Versuchte in der abschließenden halben Stunde Stimmen zu sammeln, indem er den Ball verstärkt führte. Sammelte damit keine Stimmen bei Trainer Pep Guardiola. In manchen Situationen zu verspielt. Arbeitete dafür fleißig in der Defensive. Gelegentlicher Balldieb. Einmal grätschte er sogar.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Xherdan Shaqiri

Borussia Moenchengladbach v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Xherdan Shaqiri: Spielte für Franck Ribéry, der wegen "Schmerzen in den Beinen" (Guardiola) ausfiel. Hatte demnach keine Schmerzen in den Beinen. Konnte dies allerdings nicht immer glaubhaft nachweisen. War mitunter so unauffällig, dass sein Trikot wie ein roter Schlafanzug wirkte. Vergaß oft, dass er mit dem agilen David Alaba auf einer Seite spielte. Selten mit gelungenen Flanken. Wirkte erlöst, als er nach 79 Minuten ausgewechselt wurde.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Götze

Borussia Mönchengladbach - FC Bayern München

Quelle: dpa

Mario Götze: Kam aufgrund seines eifriges Partners Thomas Müller nie in Urlaubsstimmung. In der fünften Minute schob er den Ball noch an den Außenpfosten. Eineinhalb Minuten später verwertete er den Pass von Müller mit einer All-Inclusive-Gemütlichkeit. Freute sich darüber wie über ein Ticket für einen Strandurlaub.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Arjen Robben

Bayern Munich's Robben celebrates his goal against Borussia Dortmund during their SuperCup 2013 soccer match in Dortmund J

Quelle: REUTERS

Arjen Robben: Nach 79 Minuten auf der kuscheligen Bank eingewechselt. War sofort auf Arjen-Robben-Temperatur. Was auch an den Liebestötern in FC-Bayern-Rot lag. Für mehr als ein paar Sprints reichte die Zeit jedoch nicht.

Claudio Pizarro: Nach 81 Minuten auf der kuscheligen Bank eingewechselt. Blieb gemütlich.

Pierre-Emile Hojbjerg: Nach 86 Minuten auf der kuscheligen Bank eingewechselt. Machte alles richtig. Also nichts falsch.

© sueddeutsche.de/jbe, ska
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