FC Bayern in der Einzelkritik:Schlitzohrfaktor: 100 von 100

Thomas Müller schießt von der Grundlinie aus das Tor des Monats, Franck Ribéry erhält von Stefan Effenberg die Note "Eins mit Sternchen", David Alaba hat eine rassistische Satire im ORF gut verwunden. Nur den Innenverteidigern ist fast zu langweilig. FC Bayern beim 3:0 in Hamburg in der Einzelkritik.

Carsten Eberts

FC Bayern in der Einzelkritik

Manuel Neuer

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(Foto: dpa)

Thomas Müller schießt von der Grundlinie aus das Tor des Monats, Franck Ribéry erhält von Stefan Effenberg die Note "Eins mit Sternchen", David Alaba hat eine rassistische Satire im ORF gut verwunden. Nur den Innenverteidigern ist fast zu langweilig. FC Bayern beim 3:0 in Hamburg in der Einzelkritik. Aus dem Stadion von Carsten Eberts. Manuel Neuer: Muss um seinen Stammplatz in der Nationalelf wirklich nicht fürchten. Wurde vor dem Spiel trotzdem in eine Art Torwart-Duell reingeschrieben - mit René Adler, seinem Pendant auf Seiten des HSV. Lieferte jedoch keine Schnitzer, von denen Adler profitieren könnte: gewohnt sicher beim Rauslaufen, energisch bei hohen Bällen, präzise bei langen Abwürfen. Und das, obwohl der HSV-Fanblock sang: "Da steht ein Schalker im Tor."

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Philipp Lahm

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Philipp Lahm: Im Grunde gibt es nur zwei Arten von Auftritten des Philipp Lahm: solide oder sehr solide. Sein Auftritt beim HSV dürfte in der Nachbetrachtung als solide eingehen. Keine Probleme in der Defensive, dafür ein paar Abspielfehler nach vorne, ein paar Mal stand Lahm auch im Abseits. Spielt bestimmt bald wieder sehr solide.

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Jérôme Boateng

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(Foto: dapd)

Jérôme Boateng: Hatte nach einer Stunde so große Langeweile, dass er sich auf ein Tänzchen mit HSV-Stürmer Artjoms Rudnevs einließ. Spielte den Ball zu lässig zu Neuer zurück - als Rudnevs jedoch aufs Tor zuwetzte, lief ihm Boateng die Kugel im Sprint einfach wieder ab. Rudnevs guckte verdutzt, Boateng lächelte kurz. Jetzt war ihm wenigstens nicht mehr langweilig.

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Dante

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Dante: Auch dem Brasilianer war langweilig, so wenig forderten ihn die verschüchterten HSV-Offensivkräfte. Ließ immerhin das HSV-Heiligtum Rafael van der Vaart einmal aufs Tor schießen, damit Neuer etwas zu halten hatte. Dem war nämlich auch langweilig.

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David Alaba

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(Foto: dapd)

David Alaba: Hatte die leicht rassistische Satire der ORF-Komiker Sterman&Grissemann offenbar gut verwunden. Zeigte sofort, dass er als Linksverteidiger die offensivere Variante gegenüber Holger Badstuber ist. Auch wenn an diesem Tag längst nicht alles klappte und er sich häufig festlief: Zusammen mit Franck Ribéry bildet Alaba das am schwersten auszurechnende Linksduo der Liga. Dürfte damit auf dem Weg zurück zum Stammplatz sein.

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Bastian Schweinsteiger

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(Foto: REUTERS)

Bastian Schweinsteiger: Wer es noch nicht wusste - Bastian Schweinsteiger hat eine Vorliebe für den langen Pfosten. Taucht dort gerne auf, wenn niemand mit ihm rechnet; wenn der Ball zunächst am Geschehen vorbeifliegt, bis er in Schweinsteiger doch noch einen Abnehmer findet. So vor dem 1:0 in der 40. Minute: Nach einem Bayern-Konter machte der HSV das Zentrum dicht, Toni Kroos sah jedoch Schweinsteiger zum langen Pfosten flitzen. Gefühlvoller Heber, Flugkopfball, Tor.

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Luiz Gustavo

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Luiz Gustavo: Erhielt den Vorzug vor Javier Martínez, meisterte seine Aufgabe problemlos, bekam in der zweiten Halbzeit jedoch einen Schlag auf den unteren Bewegungsapparat. Humpelte kurz, signalisierte Heynckes dann, dass es nicht mehr weitergeht. Machte in der 56. Minute Platz für - na klar: Javier Martínez.

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Thomas Müller

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(Foto: AFP)

Thomas Müller: Fand schwerlich in die Partie, holte sich schon nach 17 Minuten Instruktionen von Trainer Jupp Heynckes ab. Fand anschließend besser in die Partie und schoss in der zweiten Halbzeit - hier legen wir uns einfach mal fest - das Tor des Monats. Fast von der Grundlinie, mit dem Rücken zum Tor, über Adler hinweg gefühlvoll ins Netz. Schlitzohrfaktor: 100 von 100.

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Toni Kroos

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(Foto: dapd)

Toni Kroos: Schaltete sich in die Debatte um die dürftigen Ergebnisse deutscher Mannschaften bei Standardsituationen ein, indem er zunächst einen dürftigen Eckball schoss, den Dante selbst im Seit-Fall-Kipp-Flug nicht mehr erreichen konnte. Schnibbelte Schweinsteiger später eine Flanke zum 1:0 auf den Kopf, drosch Adler später den Ball zum 3:0 frech durch die Hände. Mal ehrlich, wer braucht schon Eckbälle, wenn er aus dem Spiel so effizient mit dem Ball umgehen kann? Machte nach 75 Minuten Platz für Timoschtschuk.

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Franck Ribéry

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(Foto: dpa)

Franck Ribéry: Hatte das deprimierende 1:2 gegen Leverkusen noch in bajuwarisch blau-weißer Bommelmütze von der Tribüne aus betrachten müssen - kehrte nach überstandener Verletzung nun in die Startelf zurück. Das tat dem Bayern-Spiel merklich gut: Entzog sich immer wieder erfolgreich der Doppelbewachung durch Diekmeier und Son, legte Toni Kroos das 3:0 auf, hätte fast auch selbst noch getroffen. Bekam von Sky-Lautsprecher Stefan Effenberg dafür sogar die Note "Eins mit Sternchen". Machte kurz vor Schluss Platz für Rafinha.

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Mario Mandzukic

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(Foto: AFP)

Mario Mandzukic: Ist ein Tier, so hat es jedenfalls Milan Badelj formuliert, Mandzukics kroatischer Landsmann in Diensten des HSV. Präsentierte sich jedoch nicht wie ein kaltblütiger Killerwolf, sondern eher wie ein schussliger Kuschelhamster. Köpfte in der ersten Halbzeit völlig frei am Tor vorbei, scheiterte in der zweiten Halbzeit dann völlig frei an Adler. Kann das natürlich viel besser.

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Javier Martínez

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Javier Martínez: Der Welpenschutz für den ziemlich jungen, jedoch auch ziemlich teuren Spanier ist also vorbei. Er erwarte sich von Martínez eine Steigerung, hatte Trainer Jupp Heynckes vor dem Spiel gesagt - und setzte den Spanier zunächst auf die Bank. Kam in der 56. Minute für den verletzten Gustavo, zupfte in seiner ersten Amtshandlung den Koreaner Son so erfolgreich am Trikot, dass Schiedsrichter Knut Kircher ihn mit Gelb belohnte.

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Anatolij Timoschtschuk

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(Foto: REUTERS)

Anatolij Timoschtschuk: Kam nach 75 Minuten für Kroos. Durfte gefahrlos Spielpraxis sammeln.

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Rafinha

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(Foto: dapd)

Rafinha: Kam nach 83 Minuten für Ribéry. Durfte ebenso gefahrlos Spielpraxis sammeln wie Timoschtschuk.

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