FC Bayern in der Einzelkritik:Robert Unentbehrlich

Stürmer Lewandowski verursacht in Köln Alarmstufe Rot, Joshua Kimmich legt sich mit einem Schwergewicht an, Philipp Lahm holt sich Gelb ab. Der FC Bayern in Köln in der Einzelkritik.

Von Felix Meininghaus, Köln

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Manuel Neuer

1. FC Köln - Bayern München

Quelle: dpa

Für viele ist Super-Manu der beste Torhüter, der überhaupt irgendwo auf diesem Planeten zwischen den Pfosten gestanden hat. Das darf man ruhig mal so sagen, auch in der Stadt von Toni Schumacher. In Köln erlebte der Weltmeister eine Halbzeit lang eine laue Schicht, die er ein bisschen aufpäppelte, indem er sich hin und wieder als Libero verdingte. Zum Beispiel in der fünften Minuten, als Neuer weit vor seinem Kasten seine Qualitäten als Kopfballspieler vorführte. Als sich die Kölner aus der Deckung wagten, wurde Neuer in der Schlussphase auch in seinem Strafraum gefordert. Und siehe da. Auch dort ist der Mann eine echte Koryphäe.

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Rafinha

1. FC Koeln v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Der Brasilianer darf bei den Bayern meistens dann ran, wenn Kapitän Philipp Lahm eine Pause bekommt. Rechtsverteidiger Rafinha hatte es mit dem besten Kölner Leonardo Bittencourt zu tun, der ihn immer wieder in Zweikämpfen forderte, die an die Schmerzgrenze gingen. Rafinha behauptete sich. Die Unsitte, mit seinen Fingern im Gesicht des Gegners rumzufuchteln, darf er sich im Herbst seiner Karriere aber ruhig abgewöhnen.

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Joshua Kimmich

1. FC Köln - Bayern München

Quelle: dpa

Joshua Kimmich ist zuletzt von den Berichterstattern und seinem Trainer dermaßen in den Himmel gelobt worden, dass Matthias Sammer der Kragen platzte: All die "Weltmeister im Übertreiben" sollten sich ein bisschen zurückhalten und den jungen Mann Fußball spielen lassen, monierte Bayerns Sportvorstand. Bei Abwehrspielern wie ihm sprechen Beobachter gerne davon, er suche die spielerische Lösung. Erstaunlich, wie oft Kimmich fündig wird, aber auch, wie er sich physisch gegen Widersacher wie Modeste behauptet, die beim Boxen in einer ganz anderen Gewichtsklasse starten würden.

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David Alaba

1. FC Köln - Bayern München

Quelle: Felix Meininghaus/dpa

Wen nimmt Pep eigentlich alles mit nach Manchester? David Alaba? Kaum, die Bayern haben den Vertrag mit dem Österreicher bis ins Jahr 2021 verlängert. In Köln musste der Österreicher in Abwesenheit der verletzten Boateng und Martínez mal wieder als Manndecker ran. Einen Job, den er mit der üblichen Eleganz und Zuverlässigkeit erledigte. Alabas Aussetzer gegen Juve ziehen also keine Krise nach sich.

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Juan Bernat

FC Bayern Muenchen - Season Opening

Quelle: Bongarts/Getty Images

Der Spanier bekam es auf der linken Abwehrseite mit Marcel Risse zu tun, der nicht gerade den Eindruck vermittelte, als glaube er an ein kölsches Fußballwunder. Im Gegenteil, Risse bewegte sich so behäbig über den Rasen, dass Juan Bernat die Freiräume immer wieder nutzte, um seinen Arbeitsplatz nach vorne zu verlagern und sich als Linksaußen zu versuchen. In der zweiten Halbzeit wurde er gegen einen mutigeren Risse hinten richtig gefordert und bekam Probleme.

(Archivbild)

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Xabi Alonso

1. FC Köln - Bayern München

Quelle: dpa

Herzrasen oder zittrige Knie hat Xabi Alonso nicht gehabt, als er sich zum Champions-League-Viertelfinalisten Benfica Lissabon äußerte. "Wir müssen sie respektieren", sagte der Spanier, der schon größere Fußball-Schlachten geschlagen hat als gegen den portugiesischen Rekordmeister. Auch die 90 Minuten in Köln werden beim Routiner kaum als Karriere-Highlight gespeichert. Alonso erledigte seinen Job als Abräumer vor der Abwehr gewohnt resolut, wenn er denn gebraucht wurde. Aber die spanische Dampframme wurde im Rheinland kaum gebraucht.

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Sebastian Rode

1. FC Koeln v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Wenn die chilenische Kampfmaschine Arturo Vidal eine Verschnaufpause bekommt, lässt Pep Guardiola seine hessische Kampfmaschine auf den Rasen. Rode räumte allerdings nicht nur an der Mittellinie auf, sondern ließ sich auch im gegnerischen Strafraum blicken, wo ihm beinahe das 2:0 gelang. Kurzarbeiter Rode machte das, was er immer tut, wenn er denn mal darf: Er spulte sein Pensum solide und zuverlässig runter.

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Thiago

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Quelle: AFP

Gegen Juve gehörte Thiago zu den Helden, in Köln durfte der kleine Spanier zeigen, dass er sich auch im schnöden Bundesliga-Alltag bewährt. Allerdings war dies kein Spiel, in dem Helden geboren werden. Dafür war der Gegner einfach viel zu schwach. Thiago war ein gut geöltes Rad in der bayerischen Ballbesitz-Maschine, die in Köln nicht im roten Bereich drehen musste.

(Archivbild)

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Kingsley Coman

1. FC Koeln v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Kingsley Coman half gegen Juventus mit seinen tollen Dribblings, das Spiel zu drehen, als Belohnung durfte der junge Franzose in Köln von Beginn an ran. Eine Augenweide sein Beinschuss gegen Nationalspieler Jonas Hector, doch sonst hielt sich Coman merklich zurück. Hin und wieder wechselte er bei kühlen Temperaturen mit dem Kollegen Douglas Costa die Seite. Gegen die Langeweile, und damit er sich keine Erkältung zuzog.

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Robert Lewandowski

1. FC Koeln v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Wann immer Pep Guardiola in diesen Wochen rotiert - und er rotiert jede Menge, um in drei Wettbewerben zu bestehen - bei Robert Lewandowski überlegt er es sich dreimal. Der Pole ist der beste Offensivspieler der Bundesliga und genießt deshalb den Status "Unentbehrlich". Warum, zeigte Lewandowski in der zehnten Minute: Ein trockener Schuss aus 18 Metern ins lange Eck - 1:0 für die Bayern. Es war das 25. Saisontor des Unersättlichen. Immer wenn er in der Nähe des Strafraums gesichtet wurde, herrschte in der Kölner Hintermannschaft Alarmstufe rot.

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Douglas Costa

1. FC Koeln v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Der brasilianische Tempodribbler spürt den heißen Atem des wiedergenesenen und tatendurstigen Franck Ribery im Nacken. In Köln durfte Douglas Costa in der Stammformation wirbeln, sein Gegenspieler Frederik Sörensen hatte seine liebe Mühe, wenn Costa beschleunigte und an ihm vorbeizog wie ein Porsche an einem Trabbi. Aber das tat er zum Glück für die Kölner eher selten, weil die Bayern nicht auf ein Schützenfest aus waren, sondern sich mit den drei Punkten begnügten.

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Arturo Vidal

1.FC Cologne v Bayern Munich - German Bundesliga

Quelle: REUTERS

In der zweiten Hälfte kam die chilenische Kampfmaschine für die spanische Dampframme Xabi Alonso und setzte genau das fort, was der Kollege vorexerziert hatte: Entschlossen und humorlos für Ordnung sorgen.

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Franck Ribéry

1. FC Köln - Bayern München

Quelle: dpa

20 Minuten bekam der Franzose, um seine Qualitäten als mannschaftsdienlicher Solist unter Beweis zu stellen. Das versuchte er zwar, doch Sörensen behauptete sich gegen Ribery besser als zuvor gegen Costa.

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Philipp Lahm

1. FC Köln - Bayern München

Quelle: dpa

Der Kapitän als Kurzarbeiter: Etwas mehr als zehn Minuten durfte Philipp Lahm in Köln noch ran und half im defensiven Mittelfeld mit, den knappen Vorsprung der Bayern ins Ziel zu bringen. Das tat er, indem er Bittencourt kurz vor dem Ende im Laufduell von den Beinen holte und dafür Gelb sah.

© SZ/hum
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