FC Bayern in der Einzelkritik:Ribéry genießt die Revanche

Franck Ribéry lässt sich von Pfiffen nicht aufhalten, Thomas Müller glänzt auch im Joggingtempo und Philipp Lahm überrascht mit ungenauen Pässen. Der FC Bayern beim 3:1 im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV in der Einzelkritik.

Von Carsten Eberts, Hamburg

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Manuel Neuer

Hamburger SV v FC Bayern Muenchen - DFB Cup

Quelle: Bongarts/Getty Images

Ist offizieller Kandidat für den Weltfußballer des Jahres. Muss sich darauf aber nix einbilden, weil so ziemlich jeder auf dieser Liste steht, der zwei Beine hat, mit Deutschland Weltmeister wurde und beim FC Bayern spielt. Gönnte sich unter lautem Gejohle einen seiner Libero-Ausflüge. Nutzte den Pokalauftritt beim HSV ansonsten zur Rasenpflege: Rund um Neuers jeweiligen Strafraum waren bei Abpfiff alle losen Rasenstücke festgeklopft. Beim Gegentreffer von Lasogga ohne Abwehrchance.

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Rafinha

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Quelle: AFP

Hat zwei Beine, spielt beim FC Bayern, ist jedoch Brasilianer. Wird in diesem Jahr kein Weltfußballer. Sorgte schon nach wenigen Minuten für einen Wutanfall bei Sportvorstand Sammer, als er einen in Künstlerkreisen verhassten halbhohen, langen Ball zielgenau beim Gegner landen ließ. Traute sich anschließend nur noch kurze, präzise Pässe.

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Dante

Hamburger SV v FC Bayern Muenchen - DFB Cup

Quelle: Bongarts/Getty Images

War zwar bei der WM, doch die lief für Dante ... ach, lassen wir das. Die Gegenwart des Brasilianers ist weitaus erfreulicher: Das Pokalspiel beim HSV absolvierte er nahezu unfallfrei. Gestattete Gegenspieler Lasogga erst einen Treffer, als alles entschieden war. Nett, der Herr Dante.

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Jérôme Boateng

2014 MLS All-Star Game

Quelle: Bongarts/Getty Images

Vollbringt das seltsame Kunststück, dass er zwei Beine hat, mit Deutschland Weltmeister wurde, beim FC Bayern spielt - und doch nicht auf der Kandidatenliste für den Weltfußballer steht. Haute sich aus Frust gegen seine früheren Klubkameraden richtig rein. Wo Boateng auftauchte, verspürte kein Hamburger anhaltende Freude.

(Archivbild)

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Juan Bernat

AS Roma v FC Bayern Muenchen - UEFA Champions League

Quelle: Bongarts/Getty Images

Mit defensiveren Aufgaben betraut als zuletzt, was überraschte. Denn beim HSV gab es niemanden, der Bernat in der Abwehr hätte binden können. Bernat bemerkte dies - allerdings erst in der zweiten Halbzeit. Lieblingsspielpartner des Spaniers war fortan ein Franzose: Franck Ribéry.

(Archivbild)

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Philipp Lahm

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Quelle: AFP

Ebenfalls als Weltfußballer nominiert, erfüllt alle Kriterien - allerdings fehlt ihm womöglich der Glamour. Sicheres Indiz: Nach dem gewonnenen WM-Finale wollte kein einziger Argentinier das Trikot mit Lahm tauschen, deshalb hängt es daheim im Schrank. Spielte auch gegen den HSV unglamourös. Überraschte dafür mit einigen ungenauen Pässen.

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Xabi Alonso

FC Bayern Munich's Alaba celebrates his goal against Hamburger SV with team mates Alonso and Lewandowski during their German soccer cup (DFB Pokal) match in Hamburg

Quelle: REUTERS

Stand bereits auf der Auswahlliste zum Weltfußballer, allerdings in Diensten von Real Madrid. Lässt nun anderen den Vortritt. Beschränkte sich beim Pokalauftritt auf minimale Regiearbeit, schaute sich das Treiben der vor ihm wirbelnden Kollegen an. Hätte eingegriffen, hätte ihm etwas missfallen. Doch Alonso sah, dass es gut war.

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David Alaba

Hamburger SV v FC Bayern Muenchen - DFB Cup

Quelle: Bongarts/Getty Images

Sollte längst Weltfußballer sein, ist aber Österreicher. Und Österreicher werden bei prominenten Fußballerwahlen aus unerfindlichen Gründen nie berücksichtigt. Genoss seinen Pokalabend mit Freiräumen im zentralen Mittelfeld. Als er allzu frei stand, knallte Alaba den Ball aus 30 Metern ins Netz. Jedoch unter freundlicher Assistenz von HSV-Keeper Drobny, der definitiv kein Welttorhüter mehr wird.

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Thomas Müller

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Quelle: AFP

Will ab sofort immer gegen Heiko Westermann spielen. Der Hamburger erlaubte sich in Anwesenheit Müllers fatale Schnitzer, etwa einen viel zu kurz geratenen Rückpass, den Müller im Joggingtempo erlief und dann das 1:0 durch Lewandowski auflegte. Müller steht übrigens auch auf der Fifa-Auswahlliste. Läuft aber einfach nicht gerade genug. Deshalb wird es wohl doch wieder Cristiano Ronaldo.

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Franck Ribéry

Hamburger SV v FC Bayern Muenchen - DFB Cup

Quelle: Bongarts/Getty Images

Hatte Freude an seinem Privatduell mit Jungspund Ashton Götz, das er deutlich gewann. Wurde dafür jedoch vom Hamburger Auditorium nach Kräften ausgepfiffen, so laut, wie es ihm außerhalb Frankreichs lange nicht mehr passiert ist. Revanchierte sich mit einigen hübschen Chancen. Und seinem Distanzschusstreffer zum 3:0. Unschön: Wurde am Ende von einem Flitzer angegriffen.

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Robert Lewandowski

Hamburger SV - Bayern München

Quelle: dpa

Zum Polen waren die Hamburger netter. Bekam so viele Nachschüsse gestattet, wie eben nötig, um ein Tor zu erzielen. So beim 1:0, als Lewandowski erst den auf die Linie geeilten Johan Djourou anschoss, den zweiten Versuch jedoch versenkte. Hätte ansonsten aber auch ein drittes Mal draufhalten dürfen.

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Einwechselspieler: Pierre Emile Højbjerg, Sebastian Rode und Claudio Pizarro

FC Bayern Muenchen v SV Werder Bremen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Pierre Emile Højbjerg: Kam nach 70 Minuten für Alonso. Würde bei 17 von 18 Bundesligisten der Startelf angehören. Bei Bayern reicht es aktuell nur für 20 Minuten, wenn alles entschieden ist. (Archivbild)

Sebastian Rode: Kam nach 64 Minuten für Lahm. Zeigte Lewis Holtby, was ein echter Eisenfuß aus Seeheim-Jugenheim in Hessen ist.

Claudio Pizarro: Kam in der 75. Minute für Lewandowski. Gefeiert, als hätte er bereits drei Tore erzielt. Es muss schön sein, Claudio Pizarro zu sein.

© SZ.de/ebc
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