FC Bayern in der Einzelkritik:Niklas Süle feiert seine eigene Meisterschaft

Der Abwehrspieler trifft zum dritten Mal ins eigene Netz. Lewandowski zeigt sich mäßig inspiriert und Hummels tut was für die Gleichberechtigung. Die Bayern beim 3:1 in Köln in der Einzelkritik.

Von Philipp Selldorf, Köln

Sven Ulreich

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(Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Hatte sich wahrscheinlich gefreut, sich im rheinischen Halbschatten ein wenig bräunen zu dürfen. Die Kölner gestatteten ihm aber keine Ruhe, schon nach drei Minuten sah sich Ulreich dem einsam heranstürmenden Terodde gegenüber - und die Belästigungen hatten damit erst begonnen. Arbeit statt Freizeit, das war das Motto, doch der Münchner Torwart verzichtete auf Beschwerden. Womöglich dachte er, dass es nicht der passende Zeitpunkt wäre, den Mitspielern Vorwürfe zu machen. Auch in der zweiten Halbzeit immer wieder gefordert und stets pünktlich zur Stelle.

Joshua Kimmich

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(Foto: Joern Pollex/Bongarts/Getty Images)

Ehrgeizig und energisch, so kennt man ihn, aber so hat man ihn in Köln nur bedingt wiedererkannt. Suchte sein Glück wie gewohnt jenseits der Mittellinie, aber rannte sich dann oft fest.

Mats Hummels

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(Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Machte sich um die Gleichberechtigung verdient. Motzte die Schiedsrichterin genauso leidenschaftlich an, wie er einen Schiedsrichter angemotzt hätte, nachdem ihm Bibiana Steinhaus kurz vor der Pause einen Freistoß vorenthalten hatte. Seiner Empfehlung an die Spielleiterin, künftig genauer hinzuschauen, kam Hummels im Rahmen seiner Abwehrarbeit zuverlässig nach. Teilte sich mit Süle die Bearbeitung des kantigen Terodde.

Niklas Süle

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(Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Traf so genau ins Eck, dass es nach großer Meisterschaft aussah. War es aber nicht, er traf ins falsche Eck. Bereits das dritte Eigentor diese Saison - auch eine Form von Meisterschaft. Ansonsten seriös und engagiert im Dienst wie am Mittwoch in Madrid. Bemühte sich um den offensiven Antrieb, und ließ es nicht beim Bemühen bewenden.

Rafinha

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(Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Betrieb auf der rechten Seite überschaubaren Aufwand. Nicht faul, aber auch nicht übermäßig fleißig, dafür sehr effektiv. Schöne Flanke auf Thomas Müller vor dem 1:1, auch am 2:1 beteiligt.

Javi Martinez

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(Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Kam schwer in die Gänge, manchmal auch: sehr schwer. Es sah aus, als hätte er am Mittwoch in Madrid 120 Minuten plus Nachspielzeit absolviert, was aber bekanntlich nicht der Fall war. Bekam es im Mittelfeldzentrum oft mit Jonas Hector zu tun, und zweifellos gehörte der Kölner Kapitän zu besten und wirksamsten Spielern seines Teams. Was wiederum auch mit Martinez zu tun hatte.

Sebastian Rudy

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(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Sogenannter Edelreservist, viele Bundesligisten hätten ihn gern (wenn sie ihn halt bloß bezahlen könnten). Fachleute schätzen sein unauffälliges, aber strukturierendes Spiel. An diesem Samstag spielte er allerdings in erster Linie unauffällig.

Franck Evina

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(Foto: Marius Becker/dpa)

Zweiter Startelf-Einsatz hintereinander, er übernahm linksaußen die Position von Franck Ribéry. Sein Eifer war groß, doch das Spielgeschehen ließ ihm nicht viele Möglichkeiten, um darüber hinaus aufzufallen. Die linke Seite ließen die Bayern während der ersten Halbzeit meistens links liegen. Zur Pause raus.

James Rodriguez

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(Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Schoss das 1:1, das er selbst mit einem Flankenwechsel eingeleitet hatte. Seine beste Szene. Ansonsten in gehobenem Dienstagvormittag-Trainingsmodus unterwegs - aber man sagt ja ohnehin, dass das Training bei den Bayern anspruchsvoller ist, als die meisten ihrer Bundesligaspiele.

Thomas Müller

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(Foto: Patrik Stollarz/AFP)

Hatte seinen Anteil daran, dass die Bayern den Rückstand aufholten. Die sichtbarsten Beiträge: Seine Vorlagen für James und Lewandowski zu den Treffern, die das Spiel binnen zwei Minuten wendeten.

Robert Lewandowski

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(Foto: Marius Becker/dpa)

Zum ersten Mal in der Rückrunde durfte er auswärts von Anfang an spielen. Kenner führten das auf seinen dringenden Wunsch zurück, die 30-Treffer-Marke zu überschreiten. Das gelang ihm nicht, was zwar auch an Timo Horn lag, der einen Lewandowski-Kopfball fantastisch abwehrte, aber vor allem an Lewandowski selbst, der nicht über die Maßen inspiriert wirkte. Sein 29. Saisontor brachte die Münchner Führung und gestattete dem Schützen, sich wenig später auswechseln zu lassen.

Thiago

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(Foto: Robert Michael/AFP)

Kam zur zweiten Halbzeit und nahm seinen Job ernst, als ob es wirklich, wirklich wichtig wäre. So fleißig, dass er den Kollegen womöglich schon unangenehm auffiel.

Corentin Tolisso

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(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Kam, sah und traf zum 3:1.

Sandro Wagner

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(Foto: Andreas Gebert/dpa)

Mit Pfiffen begrüßt, das dürfte ihn amüsiert haben. Schoss einmal scharf, aber am Tor vorbei. War aber sowieso abseits.

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