FC Bayern in der Einzelkritik:Gourmet Götze, Pinocchio Müller

Mario Götze zeigt sich bei seinem Treffer als Feinschmecker, Thomas Müller spielt hölzern wie die bekannte italienische Kinderbuchfigur und Manuel Neuer wird fast zum Problembären. Die Bayern beim 3:1 gegen den HSV in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Andreas Glas

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FC Bayern in der Einzelkritik:Manuel Neuer

Bayern Muenchen v Hamburger SV - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Mario Götze zeigt sich bei seinem Treffer als Feinschmecker, Thomas Müller spielt hölzern wie die bekannte italienische Kinderbuchfigur und Manuel Neuer wird fast zum Problembären. Die Bayern beim 3:1 gegen Hamburg in der Einzelkritik.

Manuel Neuer: Wird von Kalle Rummenigge neuerdings "der Bär" genannt. Weil er sein Tor so zuverlässig bewacht wie ein Bär seine Höhle. Wäre kurz nach der Pause fast zum Problembären geworden, konnte aber einen Flatterball noch irgendwie zur Ecke lenken. Insgesamt eine souveräne, aber keine bärenstarke Leistung - der Hamburger SV bot ihm einfach zu wenige Gelegenheiten, um sich auszuzeichnen.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Rafinha

Werder Bremen v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Rafinha: Pausierte in der Champions League, ging gegen den HSV entsprechend ausgeruht ans Werk. Anfangs ein bisschen zu ausgeruht, wachte aber rechtzeitig vor dem Halbzeitpfiff auf, sprintete unbemerkt von der HSV-Abwehr in den Strafraum und legte akrobatisch den Führungstreffer von Mario Mandzukic vor. Danach quirliger im Offensivspiel, in der Verteidigung praktisch ohne Probleme. Sammelte als lauffreudiger Flügelflitzer ein weiteres Fleißbildchen - und darf seine Sammlung bei den Bayern-Bossen vielleicht bald gegen einen neuen Vertrag eintauschen.

(Archivbild)

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FC Bayern in der Einzelkritik:Daniel Van Buyten

Werder Bremen v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Daniel Van Buyten: Gilt qua belgischer Staatsangehörigkeit neuerdings als Geheimfavorit auf den WM-Titel. Auch gegen Hamburg verrichtete van Buyten seine Arbeit zumeist im Geheimen. Wenn er auffällig wurde, dann nicht immer positiv. Wirkte hin und wieder orientierungslos, als der HSV Mitte der zweiten Halbzeit zu einer kurzen Drangphase ansetzte. War ansonsten nicht allzu schwer beschäftigt.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Dante

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Quelle: AFP

Dante: Spielte mit Handschuhen, wie es sich für einen anständigen Brasilianer gehört im Münchner Winter. Merkte ziemlich schnell, dass die Handschuhe eine gute Entscheidung waren. Hatte wegen der Angriffsmüdigkeit der Hamburger ja kaum Gelegenheit, richtig warm zu werden. Gab nach dem Pannenspiel gegen Manchester City wieder den gewohnt zuverlässigen Abwehrchef. Freut sich auf die Klub-WM im warmen Marokko. Kann die Handschuhe jetzt erstmal im Handschuhfach verstauen.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Diego Contento

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Quelle: AFP

Diego Contento: Ersetze David Alaba, der wegen eines verstauchten Fingers vorsichtshalber draußen blieb. "Contento" ist italienisch und heißt übersetzt "zufrieden". Begann das Spiel aber eher unglücklich. Leistete sich als Linksverteidiger zu Beginn einige Ballverluste und lief seinen Gegenspielern ein paar Mal hinterher. Wenn der HSV in der ersten Halbzeit ausnahmsweise gefährlich wurde, dann über Contentos linke Seite. Steigerte sich in der zweiten Hälfte, ohne allerdings zu glänzen.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Philipp Lahm

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Quelle: AFP

Philipp Lahm: Stellte unter der Woche die neue FC-Bayern-Armbanduhr eines Sponsors vor. Trug gegen den HSV wieder Kapitänsbinde statt Armbanduhr. Wusste auch ohne Uhr, zur rechten Zeit in die Zweikämpfe zu gehen. Durfte diesmal wieder im Mittelfeld ran, spielte dort aber unauffälliger als bei seinen bisherigen Sechser-Auftritten in dieser Saison. Schoss zwei, dreimal aufs Tor, ohne HSV-Torwart Drobny ernsthaft in Gefahr zu bringen. Ansonsten - wie eigentlich immer - so gut wie fehlerfrei.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Thomas Müller

Bayern Muenchen v Hamburger SV - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Thomas Müller: Hatte in diesem Jahr schon 57 Spiele in den Waden. Wirkte vielleicht deswegen im 58. Spiel etwas müde. Wird wegen seines Laufstils und der dünnen Beinchen gern mit Pinocchio verglichen - und wirkte im ein oder anderen Augenblick tatsächlich ein bisschen hölzern. Kam meistens eine Zehntelsekunde zu spät, wenn ihn ein gefährlicher Ball vor dem HSV-Tor erreichte. Durfte eine Viertelstunde vor Schluss runter vom Platz, konnte sich also noch ein bisschen ausruhen für das 59. Spiel der Saison, kommende Woche in Marokko.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Thiago

Bayern Muenchen v Hamburger SV - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Thiago: Sagt über sich selbst, dass er niemals Angst hat. Versuchte stattdessen den Hamburgern Angst einzujagen, was aber nur äußerst selten gelang. Feuerte in der 34. Minute einen eher harmlosen Flachschuss ab, auch seine Pässe waren diesmal nur selten zum Fürchten. Verlegte sich in der zweiten Halbzeit eher aufs schnöde Bälleverteilen, machte das ganz ordentlich.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Toni Kroos

Bayern Muenchen v Hamburger SV - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Toni Kroos: Wurde in den vergangenen Tagen Opfer eines Shitstorms - weil er von seinem Sponsor eine Spielkonsole geschenkt bekam, für die Normalbürger zurzeit wochenlange Lieferzeiten abwarten müssen. Zeigte gegen Hamburg, dass ihn das relativ kalt gelassen hat. Schoss in der ersten Halbzeit im Zehn-Minuten-Takt aufs HSV-Tor - mal mehr, vor allem aber weniger gefährlich. Hatte seinen stärkste Auftritt vor dem Führungstor von Mandzukic, als er Vorbereiter Rafinha mit einer wunderbaren Flanke in Szene setzte. Wurde in der 81. Minute gegen Pierre-Emile Hojbjerg ausgewechselt.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Götze

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Quelle: AFP

Mario Götze: Verriet kürzlich, dass er am liebsten Apfelspätzle isst. Gab aber zu, dass er die Spätzle nie gut hin bekommt. Wartete dafür gegen den HSV mit einem echten Gourmet-Tor auf, als er den Ball aus der Luft und samt Drehung zum 2:0 ins Tor legte. Hatte es schwer, weil ihm ständig ein Hamburger auf den Füßen stand, behauptete sich bis zu seiner Auswechslung in der 60. Minute aber in den allermeisten Zweikämpfen. Entwickelt sich immer mehr zum Fixpunkt im Münchner Angriffsspiel. Keine Anzeichen, dass ihm die misslungenen Apfelspätzle schwer im Magen lagen.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Mandzukic

Bayern Munich's Mandzukic is challenged by Hamburger SV's goalkeeper Drobny during German Bundesliga soccer match in Munich

Quelle: REUTERS

Mario Mandzukic: Trat zu Spielbeginn eher als Ringkämpfer in Erscheinung denn als Torjäger. Rang an der Eckfahne mit Jaroslav Drobny um den Ball - und holte im Infight eine gelbe Karte für den HSV-Torwart raus. Vergab seine erste Chance nach Kroos-Freistoßflanke per Kopf, traf mit selbigem aber kurz vor der Halbzeitpause zum 1:0. Bewies, dass er zurecht für die FIFA-Weltauswahl nominiert wurde. Bewegte sich gut und sorgte dafür, dass die Hamburger Abwehr auch in den schwachen Phasen des Bayern-Spiels beschäftigt blieb. Vergab in der Nachspielzeit die Chance zum 3:1.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Einwechselspieler

Bayern Muenchen v Hamburger SV - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Einwechselspieler:

Franck Ribéry (im Bild): Trifft der Franzose, verlieren die Bayern in der Bundesliga nie. 49 Siege und zwei Unentschieden gab es, wenn Ribéry traf. Lieferte gegen den HSV den Beweis, dass die Bayern auch ohne Ribéry gewinnen können. Hatte aber wenig Zeit zum Tore schießen, wurde ja erst nach einer Stunde für Götze eingewechselt.

Xherdan Shaqiri: Kam spät ins Spiel, nämlich in der 77. Minute für Thomas Müller. Eine knappe Viertelstunde reichte dem Schweizer aber, um mit dem Schlusspfiff einen Konter eiskalt abzuschließen.

Pierre-Emile Hojbjerg: Durfte auch zehn Minuten mitspielen. Keine besonderen Vorkommnisse.

© Süddeutsche.de/ebc
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