FC Bayern in der Einzelkritik:Wenn Alaba sich fast verrenkt

David Alaba arbeitet eifrig an einer Gehaltserhöhung und verhindert artistisch ein Gegentor, Rafinha will mit Pässen auf Robben ein Traumduo beerben und Toni Kroos hat Glück, dass Joachim Löw nicht im Stadion sitzt. Der FC Bayern beim 2:0 gegen Eintracht Braunschweig in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Lisa Sonnabend

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FC Bayern in der Einzelkritik:Manuel Neuer

FC Bayern München - Eintracht Braunschweig

Quelle: dpa

David Alaba arbeitet eifrig an einer Gehaltserhöhung und verhindert artistisch ein Gegentor, Rafinha will mit Pässen auf Robben ein Traumduo beerben und Toni Kroos hat Glück, dass Joachim Löw nicht im Stadion sitzt. Der FC Bayern beim 2:0 gegen Eintracht Braunschweig in der Einzelkritik.

Manuel Neuer: Vom "Koan Neuer" zum Kapitän: Übernahm nach den Ausfällen von Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger die Aufgabe, vor dem Spiel dem Schiedsrichter die Hand zu schütteln. Erledigte dies souverän wie ein Präsident eines G8-Staates. Stand während der ersten Halbzeit meist irgendwo zwischen Strafraum und Mittellinie herum, blickte recht gelangweilt und konnte sich schon mal Gedanken machen, welche Weihnachtsgeschenke er für die Teamkollegen besorgt. In der zweiten Hälfte hatte er mehr zu tun: Klärte einmal auf der Linie und stoppte einmal Dominik Kumbela, als dieser alleine auf ihn zulief. Blickte fortan hoch konzentriert, die Weihnachtsgeschenke haben ja noch Zeit.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Rafinha

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Quelle: AFP

Rafinha (2.v.l.): "War nicht leicht, minus acht Grad und viel Schnee", twitterte Rafinha nach dem Champions-League-Spiel in Moskau. Zeigte beim ZSKA nicht seine beste Leistung, tat sich bei plus drei Grad und grünem, ebenem Rasen nun wieder leichter. Hatte mit den Offensivkräften des Tabellenletzten wenig Probleme und trabte deswegen immer wieder weit nach vorne, um Flanken zu schlagen. Passte immer wieder schön auf Arjen Robben, so dass die beiden dem Traumduo Alaba/Ribéry langsam Konkurrenz machen.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Daniel Van Buyten

DFB-Pokal FC Bayern München - VfB Stuttgart

Quelle: dpa

Daniel Van Buyten (2.v.l.): Hatte wohl nicht mitbekommen, dass sich seit seinem letzten Einsatz auf dem Rasen die Temperaturen in Deutschland etwas abgekühlt hatten. Lief in kurzen Hosen, ohne Handschuhe und ohne Strumpfhose auf. Konnte zunächst als Boateng-Ersatz kaum glänzen, denn zu tun hatte er wenig. Kam trotzdem in der zweiten Hälfte kurzärmelig und mit blanken Fingern zurück auf den Platz. Es dürfte ihm dann auch wärmer geworden sein, denn plötzlich forderten die Braunschweiger ab und zu die Bayern-Abwehr. Doch auch ohne Boateng und dafür mit Van Buyten hielt diese dicht.

(Archivbild)

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FC Bayern in der Einzelkritik:Dante

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Quelle: AFP

Dante: Sein Kollege Thiago Alcántara läuft ihm geraden den Rang als Spaßvogel des Teams ab, denn Dante war im Gegensatz zu dem Grimassen schneidenden Spanier auf keinem Twitter-Foto aus dem Flugzeug nach Moskau abgebildet. Ein weiteres Indiz, dass er womöglich dabei ist, ins seriöse Fach zu wechseln: Gab einem brasilianischen Fernsehsender ein Interview, in dem er mit ernster Miene analysierte, warum er zunächst skeptisch dem neuen Stil von Guardiola gegenüber eingestellt war, nun aber fasziniert sei. Nahm am Samstag mehrmals Anweisungen des Trainers entgegen und gab sie akribisch an die Mannschaft weiter. Hätte in der ersten Halbzeit beinahe ein Tor mit dem Kopf erzielt, doch der Braunschweiger Mittelfeldmann Mirko Boland stand an der richtigen Stelle der Torlinie.

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FC Bayern in der Einzelkritik:David Alaba

FC Bayern München - Eintracht Braunschweig

Quelle: dpa

David Alaba: Zeigt sich derzeit besonders motiviert, denn jeder Patzer könnten ihm Millionen am Verhandlungstisch kosten, denn sein Vater versucht in diesen Tagen, das Gehalt des österreichischen Sportler des Jahres auf Götze-Niveau zu heben. Riss sich vielleicht auch deswegen gegen Braunschweig regelrecht darum, die Einwürfe zu übernehmen, war dabei in der ersten Halbzeit immer ganz nahe an der Trainerbank von Pep Guardiola zu Gange. Spielte einmal sogar mit beim Tiki-Taka im gegnerischen Strafraum, was dem Trainer gefallen haben dürfte. In der 72. Minute vereitelte er dann sogar den Anschlusstreffer der Braunschweiger, als er mit gestreckten Fuß den Ball daran hinderte, ins leere Bayern-Tor zu segeln. Auch das dürfte der Trainer registriert haben.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Thiago Alcántara

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Quelle: AFP

Thiago Alcántara: Hat nach seinem Umzug von Barcelona nach München erfahren müssen: In den Restaurants der bayerische Landeshauptstadt sind keine authentischen Tortillas aufzutreiben. Deswegen muss Thiago das Kartoffelomelett trotz Millionensalär eigenhändig zubereiten, wie er auf Twitter mit einem Foto aus seiner Küche belegte. Gut, dass er sich in den vergangenen Tagen ausreichend mit Tortilla gestärkt hatte, denn gegen Braunschweig musste der 22-Jährige von Beginn an ran. Er schlüpfte in die Rolle des Philipp Lahm, zeigte sich ähnlich versiert im Bälleverteilen und setzte Impulse nach vorne. Manch langer Pass erreichte den Mitspieler, mancher jedoch auch den Gegner.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Javier Martínez

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Quelle: AFP

Javier Martínez: Spielte gegen Dortmund erst eine Stunde lang in der offensiven Viererreihe, dann in der Innenverteidigung und schließlich noch 15 Minuten als Sechser. Blieb diesmal konstant auf der Position vor der Abwehrreihe und freute sich offenbar, dass sein spanischer Landsmann Thiago Alcántara erstmals gemeinsam mit ihm in der Startelf stand: Einmal passte er mit ihm immer wieder hin und her, sodass die anderen zwanzig Spieler zu Zuschauern degradiert wurden. Sprang in der 84. Minute beherzt in einen Freistoß der Braunschweiger, lenkte ihn jedoch unglücklich ab, so dass er an die Latte knallte.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Arjen Robben

FC Bayern München - Eintracht Braunschweig

Quelle: dpa

Arjen Robben: Steht nicht im Verdacht, der Maulwurf zu sein, der Kabineninterna an die Öffentlichkeit rausposaunt hat - er ist derzeit viel zu zufrieden beim FC Bayern. Vor dem Spiel gab er noch den Mahner und sagte: "Ich habe es schon oft erlebt: Tabellenführer gegen Tabellenletzter. Das kann komisch ausgehen." Sorgte dann aber dafür, dass dies nicht eintrat. Traf in der zweiten Minute erst den Pfosten, kam dann mit dem Kopf an den zurückfliegenden Ball und vollendete. In der 29. Minute überraschte er die Bundesliga-Neulinge aus Braunschweig mit dem eigentlich mittlerweile leicht zu durchschauenden Arjen-Robben-Trick und schoss das 2:0. Bot sich auch danach ständig durch wildes Winken den Mitspielern an, doch zum Zuge kam er nicht mehr.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Toni Kroos

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Quelle: AFP

Toni Kroos: Half Thiago Alcántara dabei, die Bälle an die Teamkollegen zu verteilen, und hatte bei - in der ersten Halbzeit - über 80 Prozent Ballbesitz dementsprechend viel zu tun. Rannte, trabte und in ruhigen Momente schlich er über den Platz. Konnte offensiv diesmal jedoch nicht zeigen, was er kann. Hatte Glück, dass Joachim Löw nicht im Stadion saß, und so sein Status als "Lieblingsspieler des Bundestrainers" nicht in Wanken geriet.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Thomas Müller

Munich's Robben and Mueller celebrate during their German first division Bundesliga soccer match against Braunschweig in Munich

Quelle: REUTERS

Thomas Müller: Als der Linienrichter ihn bereits nach wenigen Minuten das zweite Mal im Abseits wähnte, fuchtelte und schimpfte Müller derart wütend, als wäre er Matthias Sammer. Beruhigte sich dann jedoch wieder und tauchte immer öfter im Strafraum der Münchner auf. Das Toreschießen überließ er diesmal Robben. In der 57. Minute machte er für Mario Mandzukic Platz.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Götze

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Quelle: AFP

Mario Götze: Spielte diesmal weder mit weißen noch mit schwarzen Handschuhen, sondern mit dem Modell "Rot wie der Verein". Bereitete das 1:0 von Arjen Robben vor - von ungewöhnlich weit hinten, mit einem Pass von der Mittellinie. Ließ an diesem Nachmittag aber nur selten seine Brillanz aufblitzen, ruhte sich offenbar noch auf dem Lob aus den Spielen in Dortmund und Moskau aus.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Einwechselspieler: Mario Mandzukic

FC Bayern München - Eintracht Braunschweig

Quelle: dpa

Mario Mandzukic: Durfte von der 57. Minute an zeigen, dass seine Wadenprobleme verheilt sind. Lauerte stets ganz vorne, sobald die Münchner am Ball waren. Auch er musste das Toreschießen an diesem Samstag jedoch Arjen Robben überlassen.

© SZ.de/ska
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