FC Bayern in der Einzelkritik:Franck Ribéry, der Banden-Schütze

Der Franzose setzt Mandzukics Oberschenkel effektiv ein, Bastian Schweinsteiger liebäugelt mit einem Posten im Vorstand - und Torwart Manuel Neuer träumt von Tim Wiese. Die Bayern beim 2:1-Sieg in Hoffenheim in der Einzelkritik.

Von Johannes Knuth, Sinsheim

FC Bayern in der Einzelkritik

Manuel Neuer

1 / 12
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Franzose setzt Mandzukics Oberschenkel effektiv ein, Bastian Schweinsteiger liebäugelt mit einem Posten im Vorstand - und Torwart Manuel Neuer träumt von Tim Wiese. Die Bayern beim 2:1-Sieg in Hoffenheim in der Einzelkritik. Manuel Neuer: Verdiente sich vor dem Spiel die Fairnessmedaille des Deutschen Fußball-Bunds für besonderes Einfühlvermögen - für Hoffenheims degradierten Torhüter und VIP-Stammgast Tim Wiese: "Ich habe schon öfter an ihn gedacht", hatte Neuer offenbart, "er fehlt der Liga und dem Sport." War bei Herdlings Eckball nach 34 Minuten in Gedanken scheinbar noch bei Wiese, als ihm der Ball aus den Fingern glitt und Süle vor die Füße sank. Boxte kurz darauf Vollands Kracher ins Seitenaus. Anschließend latent unterbeschäftigt, hätte durchaus Zeit gehabt, Tim Wiese einen Besuch abzustatten.

FC Bayern in der Einzelkritik

Philipp Lahm

2 / 12
(Foto: REUTERS)

Philipp Lahm: Begann auf der für ihn mittlerweile fast ungewohnten Planstelle im rechten Abwehrverbund, weil Javi Martínez ins defensive Zentrum zurückkehrte. Meisterte die Umstellung gewohnt geschmeidig. Schlich sich nach zehn Minuten unbewacht in den Hoffenheimer Strafraum, scheiterte aus spitzem Winkel an Casteels. Bewies anschließend ähnliches Einfühlvermögen wie Neuer, verzichtete der TSG zuliebe auf weitere Vorstöße.

FC Bayern in der Einzelkritik

Jérôme Boateng

3 / 12
(Foto: dpa)

Jérôme Boateng: Duellierte sich mit Hoffenheims Süle, Strobl und Herdling um die knalligsten Treter. Entschied das Duell knapp für sich. Auch sonst stilsicher in der Innenverteidigung. Bugsierte den Ball zwei Mal per Hacke in prekären Situationen aus der Gefahrenzone. Hatte nach 50 Minuten beste Aussicht aufs Hoffenheimer Tor. Bewies mit seinem Schuss, warum ihm die Hoffenheimer so viel Platz überlassen hatten. Revanchierte sich kurz darauf, indem er bei einer Flanke Vollands Anwesenheit im Fünfmeterraum vergaß. Hatte Glück, dass Volland circa fünf Meter übers Tor schoss.

FC Bayern in der Einzelkritik

Dante

4 / 12
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Dante: Schaffte als einziger aus der Verletzen-Troika Robben, Kroos, Dante den Sprung in die Startelf. Fiel nach 19 Minuten erstmals als Spielgestalter auf, als er mit einem einfühlsamen Steilpass auf Alaba die linke Hoffenheimer Flanke entblößte. Verzichtete im Anschluss überraschend darauf, ähnliche Pässe einzustreuen.

FC Bayern in der Einzelkritik

David Alaba

5 / 12
(Foto: REUTERS)

David Alaba: Vor der Partie zu Österreichs "Sportler des Jahres" gekürt, gab diversen Wintersportikonen das Nachsehen - eine kleine Sensation. Im Spiel eher passiv, schenkte Volland nach rund einer Stunde die Gelegenheit zur erneuten Hoffenheimer Führung. Neuer bügelte den Flüchtigkeitsfehler aus.

FC Bayern in der Einzelkritik

Javi Martínez

6 / 12
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Javi Martínez: Okuppierte bei seinem Startelf-Debüt in der laufenden Saison überraschend den Posten im defensiven Mittelfeld. Zeigte im Gegensatz zu Neuer und Lahm weniger Einfühlvermögen mit seinen Gegenspielern, blockierte das Zentrum, als sei er nie verletzt gewesen. Behauptete sich sogar gegenüber Hoffenheims Trainer Markus Gisdol, als er letzteren nach 62 Minuten aus dessen Coachingzone schubste.

FC Bayern in der Einzelkritik

Thomas Müller

7 / 12
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Thomas Müller: Krabbelte nach fünf Minuten mit verzerrtem Gesicht durch den Strafraum. Hatte es mit dem Offensivpressing leicht übertrieben und war mit Hoffenheims Keeper Koen Casteels zusammengerauscht. Überstand die ärztliche Inspektion von Schiedsrichter Tobias Welz. Tauschte anschließend fleißig mit Mandzukic die Positionen in der Spitze, vergab nach 18 Minuten frei vor Casteels die erste Großchance der Partie. Ließ die zweite Großchance verfallen, indem er einen eineinhalbfachen Axel in der Luft vorführte, den Ball mit der Fußspitze erwischte, aber knapp neben das Tor platzierte. Provozierte den Freistoß, der zum 1:1 führte. Im zweiten Durchgang lange blass - bis er den Siegtreffer ins Tor stocherte.

FC Bayern in der Einzelkritik

Bastian Schweinsteiger

8 / 12
(Foto: dpa)

Bastian Schweinsteiger (Nummer 31): Hatte sich unter der Woche um seine Zukunftspläne gekümmert, vermutlich für den Fall, dem unmenschlichen Konkurrenzkampf im Mittelfeld des FCB zum Opfer zu fallen. Liebäugelt nach eigener Aussage mit einem Posten im Vorstand, assistiert von Thomas Müller ("Würde viel von außen reden") und Philipp Lahm ("Entscheidet mit mir, was passiert"). Verwaltete im Spiel souverän das Mittelfeld, verzichtete zunächst auf staatsmännische Impulse. Eroberte nach 76 Minuten im Strafraum den Ball, fädelte so Müllers 2:1 ein.

FC Bayern in der Einzelkritik

Mario Götze

9 / 12
(Foto: REUTERS)

Mario Götze: Löste den ersten Aufreger der Partie aus, als er nach 20 Minuten im Strafraum gegen das Bein von Hoffenheims Niklas Süle sprang, zu Boden sank und Schiedsrichter Welz um einen Strafstoß bat (erfolglos). Erhielt von Süle einen einfühlsamen Vortrag, derartige Einlagen künftig zu unterlassen. Verstolperte Sekunden vor Müllers Führungstor freistehend vor Casteels den Ball - seine auffälligste Szene bis zur Auswechslung im zweiten Durchgang.

FC Bayern in der Einzelkritik

Franck Ribéry

10 / 12
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Franck Ribéry: 39 Minuten lang blendend abgeschirmt. Erzwang nach 39 Minuten per Freistoß das 1:1, als er Mandzukics Oberschenkel als Bande nutzte. Befreite sich kurz nach der Halbzeit mit einem Sprint aus der eigenen Hälfte, der maximal noch Lionel Messi gelingt - als Videospielcharakter auf der Playstation. Ansonsten weitgehend abgeschirmt.

FC Bayern in der Einzelkritik

Mario Mandzukic

11 / 12
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Mario Mandzukic: Pendelte im Offensivpressing vorschriftsmäßig zwischen Hoffenheims Verteidigern und Torwart Casteels, zwang die Verteidiger immer wieder zu planlos vorgetragenen Bällen in die Spitze. Ließ sich oft zurückfallen, zog das Interesse mehrerer Hoffenheimer auf sich, erschuf auf diese Weise wiederholt Raum und Torgelegenheiten für seine Mitspieler. Trug keine Schuld daran, dass seine Mitspieler Raum und Torgelegenheiten zunächst mangelhaft nutzten. Entschied sich nach 39 Minuten, die Torproduktion selbst zu übernehmen, indem er Ribérys Freistoß entgegen Casteels Laufrichtung ins Tor umleitete. In Hälfte zwei unauffälliger. Machte nach 63 Minuten missmutig für Kroos Platz.

FC Bayern in der Einzelkritik

Toni Kroos und Rafinha

12 / 12
(Foto: AFP)

Toni Kroos (Nummer 39): Sollte nach einer Stunde das Mittelfeld beleben, erfüllte diese Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit seiner Vorgesetzten. Stark im Ballerobern und Ballverteilen. Rafinha (nicht im Bild): Ersetzte Götze, erfüllte die Anforderungen seiner Vorgesetzten zur vollen Zufriedenheit.

© Süddeutsche.de/jkn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: