FC Bayern in der Einzelkritik:Applaus für Martínez im Bademantel

Der Spanier beordert all seine Freunde und Verwandten nach Valencia. David Alaba muss einen Lazarettaufenthalt fürchten, Bastian Schweinsteiger agiert geradezu besonnen - und auch Mario Gomez darf wieder mitspielen. Die Bayern beim 1:1 in Valencia in der Einzelkritik.

Maik Rosner

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FC Bayern in der Einzelkritik:Manuel Neuer

Valencia CF v FC Bayern Muenchen - UEFA Champions League

Quelle: Getty Images

Der Spanier beordert all seine Freunde und Verwandten nach Valencia. David Alaba muss einen Lazarettaufenthalt fürchten, Bastian Schweinsteiger agiert geradezu besonnen - und auch Mario Gomez darf wieder mitspielen. Die Bayern beim 1:1 in Valencia in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion in Valencia von Maik Rosner

Manuel Neuer: Ist nach dem 1:1 in Nürnberg als ziemlicher übellauniger Gesprächspartner aufgefallen, was nur bedingt dem fragenden Reporter zuzuschreiben war, sondern vor allem dem krummen Tor, das Neuer hinnehmen musste. Konzentrierte sich nun wieder auf seine Kernkompetenz, für die ein Zeitrahmen von 90 Minuten vorgesehen ist. Bewies dabei seine Qualitäten und bewahrte die Bayern mit einer erstklassigen Parade gegen Sofiane Feghoulis Schuss vor dem Rückstand. Zeigte im Bälle abwehren auch danach, warum ihm dieser Job auch im Nationalteam anvertraut wird. Dies dürfte sich positiv auf seine Laune auswirken.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Philipp Lahm

Valencia's Cissokho and Bayern Munich's Lahm look at the ball during their Champions League Group F soccer match in Valencia

Quelle: REUTERS

Philipp Lahm: Ist nach dem 1:1 in Nürnberg als ziemlich beherrschter Gesprächspartner aufgefallen, was seinen stets vorbildlichen Manieren zuzuschreiben ist. Dass der Kapitän nun wieder in der Startformation stand, war so sicher wie das Amen in Valencias hübscher Catedral de Santa María. Musste auf seiner rechten Abwehrseite vor allem Defensivarbeit verrichten, was an den eher übersichtlichen Offensivbemühungen der gesamten Mannschaft lag. Tat dies mit der gewohnten Ruhe.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Dante

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Quelle: AFP

Dante: Darf ab sofort den Zusatz "immer dabei" im Spielerpass führen. Spielt nämlich immer, was früher nur Thomas Müller unter Trainer Louis van Gaal von sich behaupten durfte. Hat sich nach seinem Wechsel aus Mönchengladbach in der Innenverteidigung der Bayern etabliert und darf sich der Wertschätzung des aktuellen Trainers Jupp Heynckes spätestens seit diesem lauen Herbstabend in Valencia ganz sicher sein. Spielt nämlich auch dann, wenn er als Linksfuß auf die rechte Innenverteidigerposition rutschen muss, dort Daniel Van Buyten ersetzt und dabei auch mal einen Querschläger und eine gelbe Karte einstreut. Machte seine Sache nicht immer bedacht, durfte trotz Verwarnung dennoch aus der Halbzeit zurückkehren. Fälschte Roberto Soldados Schuss unhaltbar für Neuer ab. Insgesamt unglücklich.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Holger Badstuber

Roberto Soldado, Holger Badstuber

Quelle: AP

Holger Badstuber: Hatte sich beim 1:2 gegen Leverkusen einen Muskelfaserriss zugezogen und durfte nun als Startspieler in die Mannschaft zurückkehren. Musste aufpassen, sich vor lauter Freude nicht gleich die nächste Blessur zuzuziehen. Durfte nämlich obendrein auch noch auf seiner Lieblingsposition als linker Innenverteidiger ran. Leistete sich gleich einen technischen Fehler bei der Ballannahme und hatte zuweilen doch so seine Mühe, vor allem mit Valencias Angreifer Roberto Soldado. Durfte für sich in Anspruch nehmen, sich nach den vielen Spielen als linker Außenverteidiger und der Verletzung erst einmal wieder an seine Lieblingsposition gewöhnen zu müssen. 

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FC Bayern in der Einzelkritik:David Alaba

VALENCIA VS BAYERN MUNICH

Quelle: dpa

David Alaba: Hat Holger Badstubers Rückkehr in die Mitte ermöglicht, weil er selbst wieder zurückgekehrt ist. Musste in der 33. Minute allerdings den nächsten Lazarettaufenthalt fürchten, weil Valencias Antonio Barragán zu einer Grätsche ansetzte, die einem Anschlag gleichkam und zurecht mit der roten Karte bedacht wurde. Alaba konnte aber weiterspielen und weiß nun, dass in Valencia das Wappentier Fledermaus nicht nur für Blutsauger, sondern offenbar auch für Blutgrätschen steht.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Javier Martínez

Valencia CF v FC Bayern Muenchen - UEFA Champions League

Quelle: Bongarts/Getty Images

Javier Martínez: Stand als Spanier verstärkt unter Beobachtung, besonders natürlich unter der seiner 50 Freunde und Verwandten, die die 600 Kilometer weite Busfahrt aus seinem baskischen Heimatort ganz offensichtlich ziemlich vergnügt gemacht hat. Wurde von seinem persönlichen Fanklub mit roten T-Shirts und dem Schriftzug "Ayegui con Javi" (Ayegui ist mit Javi) schon lautstark gefeiert, als er im nahen Mannschaftshotel vermutlich gerade aus dem Bademantel schlüpfte. Konnte mit so viel Enthusiasmus nicht mithalten. Spielte unauffällig, wie bisher immer, abgesehen von einem Kopfballversuch. Oder eben so unauffällig wie mit einem Bademantel im Hotelzimmer.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Bastian Schweinsteiger

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Quelle: AFP

Bastian Schweinsteiger: Konnte nach dem 1:1 in Nürnberg locker mit Neuers Übellaunigkeit mithalten, was er mit robust geführten Zweikämpfen der Gegenspieler begründete. Ging nun als einziger Bayern-Profi mit zwei gelben Karten aus den bisherigen vier Partien in die Begegnung, was Gegenspieler bestimmt auf seinen robusten Körpereinsatz zurückführen. Verzichtete aber trotz Engagement auf seine dritte gelbe Karte und damit auf eine Pause im letzten Gruppenspiel gegen Bate Borissow.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Thomas Müller

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Quelle: AFP

Thomas Müller: Musste feststellen, dass dieser Abend eigentlich nichts für Raumdeuter war. Fand nur selten Räume, was auch daran lag, dass die Kollegen nur selten für Impulse sorgten. Debattierte Mitte der zweiten Halbzeit mit Dante und Javier Martínez. Möglicherweise auch darüber, wie man seine Leistung nun deuten solle. Nicht sein Abend - ehe er den Ausgleich erzielte.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Toni Kroos

VALENCIA VS BAYERN MUNICH

Quelle: dpa

Toni Kroos: Versuchte sich an einer Ordnung im Mittelfeld, war aber wie die Kollegen mehr damit beschäftigt, Unordnung zu vermeiden. Musste sich vorkommen wie in einem Kinderzimmer, in dem in der einen Ecke gerade die Bauklötze aufgeräumt werden und dann in der anderen Ecke schon wieder die Ritterburg auseinandergerissen wird. Übergab später leicht genervt den Dienst an Xherdan Shaqiri.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Franck Ribéry

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Quelle: Jaime Reina/AFP

Franck Ribéry: Hat sich sehr über die für die Bayern eher ungute Erkenntnis von Karl-Heinz Rummenigge gefreut, wonach die Mannschaft von den Künsten des Franzosen ein Stück weit abhängig sei. Lief deshalb in der wichtigen Partie trotz einer Rippenprellung auf. Wirkte aber dabei etwas gehemmt und hatte nicht so viele gute Szene wie gewohnt. Sorgte damit aber für die Erkenntnis, dass die Bayern diesmal nur bedingt abhängig von ihm waren.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Claudio Pizarro

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Quelle: AFP

Claudio Pizarro: Durfte wie im Hinspiel von Beginn an gegen Valencia auflaufen, was auch an der politisch umstrittenen Jubelgeste von Mario Mandzukic am Samstag in Nürnberg gelegen haben könnte. Fiel außer mit einem Schlenzer allerdings kaum einmal auf und wurde später von Mandzukic abgelöst.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Einwechselspieler

Mario Mandzukic

Quelle: AP

Mario Mandzukic und Xherdan Shaqiri:

Kamen in der 66. Minute für Pizarro und Kroos. Erlebten die turbulente Schlussphase mit.

Mario Gomez:

Kam in den Schlussminuten für Ribéry. Ja, tatsächlich: Gomez lief nach gefühlten zwei Jahren Verletzungspause wieder für den FC Bayern auf. Legte Thomas Müller per Hacke den Ausgleichstreffer auf. Nicht der schlechteste Einstand.

© Süddeutsche.de/ebc
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