FC Bayern in der Einzelkritik:Alaba duscht Guardiola am frechsten

Der Trainer ertrinkt fast im Weißbier, Kingsley Coman staunt über die Gläser - dann beendet ein Platzsturm der Fans die Meisterfeier. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Matthias Schmid

Pep Guardiola

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(Foto: AFP)

Darf's ein bisschen mehr sein? Pep Guardiola erwischte es bei seiner letzten Meisterfeier mit dem FC Bayern richtig schlimm: Ein Bierschwall nach dem nächsten ergoss sich über ihm, sodass der Katalane fast nach Luft japsen musste. Xabi Alonso tränkte ihn als Erster, doch am frechsten machte es David Alaba. Als das Betreuer-Team noch fürs Foto posierte, startete er den Frontalangriff. Warum auch zurückhalten? Rache muss er vom scheidenden Trainer nicht mehr fürchten.

Die Fans

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Ein Platzsturm beim FC Bayern, das hat es gefühlt noch nie gegeben. Bei der diesjährigen Meisterfeier war es so weit, nach etlichen Weißbierduschen rannten Hunderte Anhänger jubelnd auf den Rasen. Die Münchner Akteure waren davon gleich so überrascht, dass sie in die Katakomben flüchteten, die Ordner sicherten die Eingänge ab. Man feiert dann doch lieber im kleineren Kreis.

Manuel Neuer

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Musste sogar einen Ball halten, um als Rekord-Torhüter die Saison beenden zu können, noch nie hat ein Torwart seit Gründung der Bundesliga vor 53 Jahren weniger Bälle aus dem eigenen Tor holen müssen wie Neuer, nämlich nur 16. Das 17. Gegentor gehörte Sven Ulreich, der in der 51. Minute zu seinem Bundesliga-Debüt beim FC Bayern kam. Neuer war nach dem Spiel wieder dabei, als Lahm als Erster die Meisterschale überreicht bekam. Dann bewegte sich Neuer auf dem Rasen so geschmeidig wie ein Deutscher Meister in lateinamerikanischen Tänzen.

Philipp Lahm

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(Foto: AFP)

Wagte im letzten Ligaspiel der Saison noch mal einen 60-Meter-Sprint ohne Ball, um ein paar Kalorien zu verlieren, bevor die Weißbiersause nach dem Schlusspfiff begann. Lahm ist schließlich nicht mehr der Jüngste. Hielt sich bei der Bierdusche aber diesmal vornehm zurück, weil sein Sohn unbedingt zu seinem Papa wollte. Er ist halt nicht nur auf dem Rasen ein echtes Vorbild.

Medhi Benatia

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(Foto: Getty Images For MAN)

Musste sich während der Partie noch den gestenreichen Vortrag von Pep Guardiola gefallen lassen, dessen inhaltliche Botschaft wohl nur der Katalane selber verstand. Bei der anschließenden Meisterfeier einer der zurückhaltensten Bayern-Profis, weil auch er die Kinder zu versorgen hatte.

Jérôme Boateng

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(Foto: dpa)

Wollte wenigstens einmal so kunstvoll spielen wie Götze und wagte in der ersten Hälfte einen Fersler, wie die Österreicher das Spiel mit der Hacke nennen. Sah sogar ganz ansehnlich aus. Anschließend machte er aber als von der Mannschaft offiziell gewählter Vergnügungswart eine bessere Figur. Einer der Fleißigsten beim Beschaffen und Verschütten von Weißbier.

David Alaba

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(Foto: dpa)

Hat Fersler in Perfektion in seinem Repertoire und zeigte ein paar davon auf der Kleinkunsttribüne mit Franck Ribéry. Später noch besser drauf, als er Pep Guardiola das Weißbier auf seinen schönen Pulli kippte. Hatte aber seinen natürlichen Weißbierpartner Ribéry verloren, weil der mit anderen Dingen beschäftigt war.

Thiago

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(Foto: AFP)

Im Spiel und anschließend bei der Weißbierfeier kaum auffällig. Dabei hat er laut Mannschaftsaufstellung tatsächlich mitgespielt. Seine beste Szene hatte Thiago dann auch, als er den Bayern-Helden der Vergangenheit, die für die aktuelle Meistermannschaft Spalier standen, mit einem doppelten Handschlag huldigte. Die Hand von Paulo Sergio wollte er gar nicht mehr loslassen.

Arturo Vidal

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Grätschte im Spiel noch einmal lustvoll über den Rasen und zeigte auch hinterher seine spektakuläre Ausdauer. Jagte Kingsley Coman gleich mit zwei riesigen Weißbiergläser über den gesamten Platz, dann fand das Rennen aber ein jähes Ende. Sein Sohn schrie nach dem Vater, da lässt auch Vidal das Bier stehen.

Franck Ribéry

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(Foto: REUTERS)

Braucht normalerweise keinen Choreographen, der ihm vorschreibt, wie man eine Meisterschaft heutzutage handelsüblich zu feiern hat, galt schließlich lange als letzter Enkel von Feierbiest Louis van Gaal. Doch diesmal hielt der Franzose kein Weißbierglas, sondern lieber seine Kinder in den Armen. Flüchtete später auch mit ihnen in die Kabine, als die Fans den Platz stürmten. Ist mittlerweile lieber verantwortungsvoller Familienvater als Feierbiest.

Mario Götze

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(Foto: Getty Images For MAN)

Im Spiel zeigte er wunderbare Fersler, als hätte er sie erfunden. Das letzte Ligaspiel gegen Hannover war ein richtiges Mario-Götze-Spiel, eines für einen Artisten, der eins ist mit dem Ball und endlich mal so unbeschwert Fußballspielen kann wie am Strand. So auffällig er mit zwei Toren und vielen Ferslern im Spiel war, so unauffällig war er hinterher. Hat noch keine Kinder, mag trotzdem eher keine Bierduschen.

Kingsley Coman

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Muss keine Angst vor einem Bierbauch haben, ist der dünnste Spieler der Bundesliga. Sprintete nach dem Spiel mit Weißbiergläsern noch schneller über den Rasen als zuvor gegen Hannover. Hatte neben Alaba am meisten Spaß, weil er wohl so riesige Weißbiergläser noch nie zuvor gesehen hat.

Robert Lewandowski

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(Foto: dpa)

Ihm gelang schon im Spiel Historisches, indem er als erster Spieler seit 39 Jahren wieder 30 Tore in einer Saison schoss. War von seiner Leistung so beseelt, dass er Mario Götze generös das 2:0 überließ, obwohl er den Ball über die Linie hätte drücken können. Feierte noch kurz mit, als seine Mitspieler die Weißbiergläser schwenkten, war dann aber verschwunden. Wahrscheinlich saß er beseelt in der Kabine - mit der Torjägerkanone in der Hand.

Thomas Müller

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(Foto: Getty Images For MAN)

Spielte nicht, schnappte sich nach dem Spiel aber standesgemäß als Oberbayer als Erster ein Weißbierglas. War trotzdem nicht schnell genug, Xabi Alonso schüttete Pep Guardiola das Bier zuerst über das kahle Haupt.

Sven Ulreich

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(Foto: REUTERS)

Durfte als Meisterspieler die Saison auf dem Rasen beenden, zeigte noch ein paar spektakuläre Paraden. Doch hinterher wirkte er seltsam ermattet und in sich gekehrt. Ob es daran lag, dass der VfB, der Verein seiner Jugend, abgestiegen ist?

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