FC Bayern in der Champions League:Jérôme Boateng verpasst das Achtelfinale

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Zwei Spiele Sperre: Münchens Jérôme Boateng. (Foto: dapd)

Nach seiner roten Karte in der Champions League muss der Verteidiger des FC Bayern zwei Spiele aussetzen. Handballer des THW Kiel kritisieren die Wahl zum "Sportler des Jahres", Dirk Nowitzki sagt seine EM-Teilnahme endgültig ab, Biathlet Andreas Birnbacher schafft seinen zweiten Saisonsieg.

in Kürze

Fußball, FC Bayern: Bayern München muss im Achtelfinale der Champions League wie erwartet auf Nationalspieler Jerome Boateng verzichten. Der Innenverteidiger wurde nach seiner roten Karte im letzten Gruppenspiel gegen Bate Borissow (4:1) von der Europäischen Fußball-Union (Uefa) für beide Achtelfinalduelle gesperrt. Die Münchner haben die Strafe bereits akzeptiert. Nach dem Ausfall von Holger Badstuber (Kreuzbandriss) stehen dem FC Bayern für die Achtelfinal-Begegnungen damit in Dante und Daniel van Buyten nur noch zwei etatmäßige Innenverteidiger zu Verfügung. Trainer Jupp Heynckes hat aber mehrfach betont, auch Javi Martínez oder Anatoli Timoschtschuk könnten diese Rolle übernehmen. Eine Neuverpflichtung im Winter schlossen die Münchner bislang aus. Boateng war in der 51. Minute des Spiels gegen Bate mit Anlauf und gestreckten Fuß auf Gegenspieler Artem Konzewoi zugeflogen - Schiedsrichter William Collum aus Schottland hatte ihm umgehend die Rote Karte gezeigt. "Das war völlig unnötig, wie er in den Zweikampf geht, das sieht wüst aus. Die Rote Karte kann man geben. Er muss daraus lernen", hatte Heynckes danach erklärt.

Sportler des Jahres: Die Handballer des THW Kiel haben die Wahl zum Sportler des Jahres heftig kritisiert. "Bei allem Respekt, den ich vor den Mannschaften habe, die vor uns platziert sind - für mich war der THW Kiel die Mannschaft des Jahres. Pech für uns, dass unsere Erfolge in ein olympisches Jahr gefallen sind", sagte THW-Trainer Alfred Gislason den Kieler Nachrichten. Die Kieler Triple-Sieger hatten bei der prestigeträchtigen Sportlerwahl von rund 1500 Sportjournalisten trotz sensationeller Bundesliga-Saison ohne Punktverlust sowie Erfolgen in der Champions League und im DHB-Pokal nur den fünften Platz belegt. Als Mannschaft des Jahres wurde am Sonntagabend der deutsche Ruder-Achter ausgezeichnet. Er hatte bei den Olympischen Spielen in London Gold gewonnen. Auch THW-Manager Klaus Elwardt kritisierte das Votum der Journalisten. "Ich empfinde es als sehr schade, dass unsere sportliche Leistung nicht ausreichend gewürdigt wird", sagte Elwardt im Gespräch mit Sport Bild Plus: "Als wir bis Mitte vergangener Woche keine Einladung erhielten, war klar, dass wir nicht auf den ersten drei Plätzen gelandet sind. Und das macht uns tieftraurig."

Basketball, Dirk Nowitzki: Dirk Nowitzki wird der deutschen Basketball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2013 in Slowenien definitiv nicht zur Verfügung stehen. "Das fällt jetzt erstmal aus. Ich habe natürlich nicht gedacht, dass ich 25 bis 30 Spiele der Saison verpasse. Von daher wird mir Mark Cuban (Besitzer der Dallas Mavericks, d. Red.) natürlich nicht erlauben, nächsten Sommer da irgendwie rumzuhüpfen", sagte Nowitzki im Gespräch mit dem Magazin kicker. Der 34 Jahre alte Würzburger hat nach Knieproblemen bislang noch kein einziges Spiel für Dallas in der nordamerikanischen Profiliga NBA bestritten und arbeitet gerade an seinem Comeback. Nowitzki betonte zwar, dass es ihm gut gehe, wann genau er für Dallas auf das Parkett zurückkehren kann, sei aber weiter offen. "Es wäre schön, wenn ich um Weihnachten endlich spielen könnte", sagte Nowitzki. Cuban hatte bereits vor Nowitzkis Verletzung ausgeschlossen, dem Würzburger eine Freigabe für die Nationalmannschaft zu erteilen. "Bevor ich ihm das erlaube, schieße ich mir lieber in den Fuß. Ich finde einfach, dass das nicht klug ist", hatte Cuban dem Sport-Informations-Dienst (SID) gesagt: "Ich weiß, wie wichtig es für ihn ist, sein Land zu repräsentieren. Aber bei solchen Events geht es ums Geschäft. Es geht nur ums Geld."

Biathlon, Massenstart der Männer: Andreas Birnbacher hat beim Biathlon-Weltcup in Pokljuka seinen zweiten Saisonsieg geschafft. Der Schlechinger gewann am Sonntag den Massenstart vor dem Slowenen Jakov Fak und dem Amerikaner Tim Burke. Birnbacher, auch Weltcup-Gewinner in dieser Disziplin, blieb am Schießstand fehlerfrei. Für den 31-Jährigen war es der sechste Weltcup-Sieg der Karriere. Drei Erfolge schaffte Birnbacher im Massenstart über die 15-Kilometer-Distanz. In diesem Winter hat Birnbacher bereits den Sprint in Hochfilzen gewonnen. "Der Kampf Mann gegen Mann ist etwas besonderes und liegt mir sehr. Ich konzentriere mich einfach mehr. Beim Anschießen lief es noch ganz schlecht, aber wichtig ist, dass es im Rennen klappt", sagte Birnbacher nach seinem Sieg. Neben dem 31-Jährigen schaffte auch Florian Graf (Eppenschlag/+51,8/2) als Zehnter den Sprung unter die Top 10. Simon Schempp (Uhingen/1:11,9 Minuten Rückstand) belegte nach drei Schießfehlern Rang 17. Erik Lesser (Frankenhain/+2:04,8/5) musste sich mit Platz 24 begnügen, Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld/+3:26,2/3) schwächelte erneut und lief als 30. und Letzter über die Ziellinie.

Elf des Bundesliga-Spieltags
:Müller! Müller! Und Müller!

Leverkusens Stürmer Stefan Kießling hat Pech, dass in den kommenden Tagen kein Länderspiel ansteht. Mainz-Trainer Thomas Tuchel gibt zum richtigen Zeitpunkt eine Liebeserklärung an seinen Klub ab, sein Spieler Nicolai Müller ist der Müller des Tages.

Die Elf des Bundesliga-Spieltags

Eishockey, DEL: Die Kölner Haie haben in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ihre Tabellenführung verteidigt. Bei den Straubing Tigers siegte der achtmalige Meister dank eines Zwischenspurts zu Beginn des letzten Drittels 4:1 (0:0, 1:0, 3:1). Während die zweitplatzierten Krefeld Pinguine spielfrei hatten, gewannen die Adler Mannheim bei der Rückkehr des gebürtigen Mannheimers Jochen Hecht gegen den ERC Ingolstadt klar mit 5:0 und haben damit weiter drei Punkte Rückstand. Auf Play-off-Kurs befinden sich trotz einer 4:5 (1:1, 2:0, 1:3, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung bei den Iserlohn Roosters weiter die Augsburger Panther. Von der Niederlage am Freitag wenig beeindruckt zeigte sich derweil der EHC München mit Bundestrainer Pat Cortina. Angeführt von Paul Stastny, der zwei Treffer erzielte, gewann München gegen die Hannover Scorpions mit 3:2 (1:1, 1:0, 1:1) und feierte den dritten Sieg in den vergangenen vier Spielen. Unterdessen hat im Tabellenkeller die Düsseldorfer EG nach der Derbyniederlage am Freitag gegen Köln auch das zweite Spiel des Wochenendes verloren. Im Keller-Duell unterlag die DEG dem EHC Wolfsburg 2:5 (0:2, 0:3, 2:0) und bleibt damit abgeschlagen Letzter.

Schwimmen, Weltmeisterschaft: US-Schwimmer Ryan Lochte hat bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Istanbul seinen fünften Titel gewonnen. Keine halbe Stunde nach Silber über 200 Meter Rücken ließ der fünfmalige Olympiasieger die Konkurrenz über die 100 Meter Lagen hinter sich. In 51,21 Sekunden verpasste Lochte seinen im Halbfinale aufgestellten Weltrekord von 50,71 Sekunden. Christian Diener bestätigte seine gute Form mit Platz acht über 200 Meter Rücken. Der 19 Jahre alte Abiturient aus Cottbus verpasste aber in 1:52,48 Minuten seine persönliche Saisonbestzeit aus dem Vorlauf. "Ich bin enttäuscht, ich hätte mir von der Zeit her etwas mehr erhofft", sagte der Junioren-Weltmeister von 2011, der in Istanbul zwei Endläufe erreichte. Das Rennen gewann der Pole Radoslaw Krawecki mit zwei Hundertstelsekunden Vorsprung auf Titelverteidiger Lochte. Die Dänin Rikke Moeller Pedersen steigerte beim Sieg über 200 Meter Brust ihren Europarekord auf 2:16,08 Minuten. Britta Steffen schwamm am Schlusstag auf Platz vier über 50 Meter. Die 29-Jährige schlug am Sonntag nach 24,04 Sekunden an und verpasste ihre Saisonbestzeit knapp. Europameisterin Aliaksandra Herasimenia aus Weißrussland war 40 Hundertstel schneller. Die Weltjahresbeste lag vor der Britin Francesca Halsall und der Dänin Jeanette Ottesen Gray.

Wintersport, Skispringen: Andreas Wellinger ist bei der Generalprobe zur Vierschanzentournee überraschend aufs Podest geflogen und hat das beste Ergebnis seiner Karriere gefeiert. Der 17-Jährige aus Oberstdorf landete beim Weltcup in Engelberg/Schweiz mit 270,3 Punkten auf dem geteilten zweiten Platz. "Heute ist es fantastisch gelaufen", sagte Wellinger, der sich im Gesamtweltcup auf Platz vier nach vorne schob. Severin Freund (Rastbüchl/261,1) schaffte es nur auf Rang sechs und verlor das Gelbe Trikot des Gesamtweltcup-Führenden an den österreichischen Tagessieger Gregor Schlierenzauer (273,7). Dessen Landsmann Andreas Kofler wurde punktgleich mit Wellinger ebenfalls Zweiter. "Es ist kein Problem, dass ich es verloren habe. Es ist noch so früh in der Saison, da braucht man sich um das Gelbe Trikot keine Gedanken darüber zu machen", sagte der 24 Jahre alte Freund: "Ich werde alles dafür tun, dass ich es zurückbekommen." Mit Michael Neumayer (Berchtesgaden) als Fünftem und Richard Freitag als Achtem landeten vier DSV-Adler unter den Top 10. "Für mein Alter schlage ich mich ganz gut", sagte der 33-Jährige Neumayer.

Ski Alpin, Riesenslalom der Männer: Fritz Dopfer hat beim Riesenslalom in Alta Badia auf Rang vier das Podium verpasst. Der Skirennfahrer vom SC Garmisch fuhr zwar von Rang 15 nach dem ersten Durchgang vor, am Ende fehlte allerdings fast eine Sekunde auf den dritten Rang. "Das ist sehr, sehr wichtig, auch für den Kopf, und ein Gefühl der Bestätigung. Ich habe vorher ziemlich an mir gezweifelt", sagte Dopfer nach seinem besten Saisonergebnis. Der Sieg ging in überlegener Manier an Weltmeister Ted Ligety. Der Amerikaner deklassierte die Konkurrenz und hatte auf den zweitplatzierten Österreicher Marcel Hirscher 2,04 Sekunden Vorsprung. Dritter wurde der Franzose Thomas Fanara. Felix Neureuther fuhr auf Rang sieben das zweitbeste Riesenslalom-Ergebnis seiner Karriere ein. Stefan Luitz war eine Woche nach seinem sensationellen zweiten Rang von Val d'Isère ebenso aus wie Dominik Schwaiger bereits im ersten Durchgang gescheitert.

Ski Alpin, Riesenslalom der Frauen: Die deutschen Riesenslalom-Frauen haben beim Ski-Weltcup in Courchevel enttäuscht. Viktoria Rebensburg und Maria Höfl-Riesch verhinderten am Sonntag in Frankreich nur knapp Stürze, mehr als die Plätze 15 und 26 sprang danach aber nicht mehr heraus. Der Sieg ging an die Gesamtweltcupführende Tina Maze vor der Österreicherin Kathrin Zettel und der Französin Tessa Worley. Für Weltmeisterin Maze war es der vierte Riesentorlauf-Sieg nacheinander. Weltcup-Punkte verbuchten Simona Hösl als 20. und Lena Dürr als 25. In Are, Schweden, stehen am kommenden Mittwoch und Donnerstag erneut ein Riesenslalom sowie ein Slalom an. Fehlen wird aller Voraussicht nach Lindsey Vonn, die in Courchevel erneut ausschied. "Ich kämpfe darum, die Energie zu finden, die ich sonst habe", teilte sie mit. Die Amerikanerin, die am Freitag mit ihrer Depressions-Beichte für Aufsehen gesorgt hatte, erwägt eine Pause, vielleicht gar bis Mitte Januar. Im Gesamtweltcup ist der Titelverteidigerin ohnehin längst Tina Maze enteilt. Maze hat schon 799 Punkte, Höfl-Riesch (468), Kathrin Zettel aus Österreich (440) und Vonn (414) folgen weit abgeschlagen.

Biathlon, Massenstart der Frauen: Miriam Gössner hat beim Biathlon-Weltcup in Pokljuka ihren dritten Podestplatz geschafft. Nach ihrem ersten Weltcup-Erfolg im Verfolgungsrennen am Samstag belegte die 21-Jährige aus Garmisch am Sonntag im Massenstart-Rennen Platz zwei hinter der Norwegerin Tora Berger. Im Sprint-Wettkampf am Freitag war Miriam Gössner ebenfalls Zweite geworden. Die achtmalige Weltmeisterin Andrea Henkel wurde im letzten Rennen des Jahres Elfte.

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