FC Bayern:Hoeneß: "Die Bayern waren wieder einmal klüger"

FILE PHOTO: Bayern Munich's Hoeness arrives during the annual general meeting

Uli Hoeneß

(Foto: REUTERS)
  • Der Präsident des FC Bayern äußert sich beim "Alpensymposium" in Interlaken zum Trainingslager des Klubs in Katar - und lobt das Wetter dort.
  • Die Aufstockung der WM 2026 auf 48 Mannschaften findet Uli Hoeneß "unmöglich".
  • Zur Transfer- und Geldoffensive in der chinesischen Liga sagt er: Da sind einige "völlig gaga".

Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß kann die Kritik an der Wahl des Trainingslagers des Fußball-Rekordmeisters nicht nachvollziehen und versetzt der Konkurrenz einen Seitenhieb. "Wenn ich das Wetter in Europa betrachte, waren die Bayern wieder einmal klüger. Die Mannschaften, die nun im Süden Spaniens und Portugals frieren, haben keinen Vorteil. Ich komme aus Doha. Dort sind die Temperaturen angenehm, und der Rasen wird mit der Nagelschere gepflegt", sagte Hoeneß beim sogenannten Alpensymposium im schweizerischen Interlaken.

Natürlich seien die Arbeitsbedingungen in Katar "nicht perfekt", aber sie würden nicht besser, "wenn wir nicht hinfliegen und Diskussionen anstoßen", wird Hoeneß in der Neuen Zürcher Zeitung zitiert. Der dortige OK-Chef der WM 2022 habe sich immerhin deutschen Medien gestellt und auch "kritische Fragen" beantwortet.

Das "Alpensymposium" ist ein Treffen von Entscheidern aus Politik, Wirtschaft und Sport. Nach eigener Ansicht die "führende Plattform für innovative Unternehmer/innen in der Schweiz". Neben Hoeneß traten Anfang der Woche der Europa-Politiker Guy Verhofstadt oder der frühere Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit auf.

Als "unmöglich" bezeichnete Hoeneß derweil den Entschluss des Weltverbandes Fifa, die WM von 2026 an auf 48 Mannschaften aufzustocken. "In erster Linie geht es ums Geld. Die Haltung wird uns bei Bayern München zwar auch immer vorgeworfen, und wir sind tatsächlich auch hinter dem Geld her. Aber wir bewahren gewisse Grenzen und Prinzipien. Bei der WM-Aufstockung besteht eindeutig der Verdacht, dass sie nur zur Gewinn- und Stimmenmaximierung erfolgte", sagte der 65-Jährige.

Das Niveau werde so immer mehr "verwässert", führte Hoeneß weiter aus: "Der Tag kommt, an dem sich die Menschen sagen werden: 'Ich habe die Nase voll.' Der sportliche Wert der Spiele bei der letzten EM in Frankreich war schon unter aller Kanone."

Auf wenig Gegenliebe stößt bei Hoeneß auch die jüngste Entwicklung im chinesischen Fußball. Da seien einige "völlig gaga" geworden. Das Tempo mache einem Angst, weil man dort den dritten vor dem ersten Schritt tätige, "das kann nicht gutgehen".

Dagegen sieht der Bayern-Präsident im Aufstieg von RB Leipzig durchaus eine Signalwirkung für den Fußball-Osten. "Ein ganzer Landstrich, der ganze Osten, der nach der Wende sportlich zusammenzufallen schien, hat eine Chance, wieder aufwärts zu gehen. Vielleicht macht das auch Rostock, Magdeburg oder Dresden Mut", sagte Hoeneß.

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