FC Bayern:Hoeneß: "Bessere Lehrmeister gibt es kaum"

Uli Hoeneß

Selbstbewusst wie immer: Uli Hoeneß (Archivbild).

(Foto: Teresa Tropf/dpa)

Der Bayern-Präsident widerspricht dem Eindruck, die Sportdirektoren-Suche würde an der Klubführung scheitern. DFB-Chef Grindel wird ins Uefa-Exekutivkomitee und in den Fifa-Council gewählt.

Bundesliga, FC Bayern: Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß hat dem Eindruck widersprochen, dass die Suche nach einem Sportdirektor an Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und an ihm selbst scheitern würde. "Natürlich tun wir uns schwer. Was mir weniger gefällt, ist, dass alles immer nach dem Motto dargestellt wird: Jeder, der den Job bekommt, muss vor mir oder Karl-Heinz Rummenigge Angst haben. Aber das Gegenteil ist der Fall", sagte Hoeneß im Interview mit Sport Bild. Vielmehr könnten junge Manager "von unserer Erfahrung doch nur profitieren. Bessere Lehrmeister, die wissen, wie es geht, gibt es kaum", führte Hoeneß (65) weiter aus: "Stattdessen heißt es: Jetzt hat es wegen der Machtmehnschen Hoeneß und Rummenigge mit Lahm nicht geklappt wie zuvor mit Sammer und Nerlinger."

Wunschkandidat Philipp Lahm hatte dem FC Bayern abgesagt und durchblicken lassen, dass dies auch an Hoeneß liegen würde. Dieser könne "nicht loslassen". Auch Max Eberl bleibt lieber Manager in Gladbach. Immerhin äußerte Hoeneß die Hoffnung, "dass Philipp beim FC Bayern eine Rolle übernimmt, wenn er sich dazu bereit fühlt, was im Moment offensichtlich noch nicht der Fall ist. Er ist ja erst 33 und hat noch viel Zeit". Die Absage ändere auf jeden Fall "nichts an unserem Verhältnis", so der Bayern-Präsident.

Sportpolitik, Grindel: DFB-Präsident Reinhard Grindel (55) ist ins Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (Uefa) sowie ins Council des Weltverbandes Fifa gewählt worden. Der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) folgt auf Wolfgang Niersbach (66), der wegen der WM-Affäre 2006 gesperrt worden und infolgedessen von seinen internationalen Ämtern zurückgetreten war.

Bei der Wahl in das höchste Fifa-Gremium war Grindel beim Uefa-Kongress in Helsinki ohne Gegenkandidat angetreten, er wurde per Akklamation gewählt. Der frühere Bundestagsabgeordnete beendet nun Niersbachs noch zwei Jahre andauernde Amtszeit. Drei weitere Uefa-Funktionäre wurden für vier Jahre ins Council gewählt. Im Uefa-Exekutivkomitee wäre Niersbachs vierjähriges Mandat in Finnland ohnehin ausgelaufen. Grindel war einer von elf Kandidaten für insgesamt acht Sitze, alle wurden für vier Jahre gewählt.

Bundesliga, RB Leipzig: RB Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick hat Mittelfeld-Ass Naby Keita für vorerst unverkäuflich erklärt. "Es gibt keine Schmerzgrenze. Sein Weggang würde uns viel mehr Schmerzen bereiten. Es ist ganz klar: Naby spielt nächste Saison bei uns", sagte der 58-Jährige der Sport Bild. Der 22-jährige Fußball-Nationalspieler aus Guinea ist einer der Erfolgsgaranten des Bundesliga-Tabellenzweiten. Der begnadete Techniker steht im Fokus von Top-Clubs aus der Bundesliga, auch Vereine aus anderen europäischen Top-Ligen sollen ihn im Blick haben.Keitas Vertrag läuft noch bis Sommer 2020. Rangnick will mit ihm so schnell wie möglich verlängern. "Wir machen keinen Hehl daraus, dass wir Gespräche bezüglich einer vorzeitigen Verlängerung führen. Hoffentlich gelingt uns das bis zum Saisonende", sagte Rangnick. Für Keita hat die Verlängerung seines Kontraktes derzeit aber keine Priorität. "Ich fühle mich absolut wohl hier, habe jetzt aber nicht den Kopf frei dafür", sagte der 22-Jährige dem Kicker.

Fußball, Uefa: Uefa-Präsident Aleksander Ceferin hat im Streit mit den europäischen Fußball-Ligen ein Machtwort gesprochen und Karl-Heinz Rummenigge kritisiert. In Richtung einer in seiner Rede namentlich nicht genannten "Fußball-Legende" sagte Ceferin am Mittwoch beim Uefa-Kongress in Helsinki: "Die Clubs sind nicht die Einzigen, denen der Fußball am Herzen liegt." Auch der UEFA seien "finanzielle Aspekte wichtig, aber nur, damit wir mehr verteilen können." Damit sprach Ceferin nach dpa-Informationen Karl-Heinz Rummenigge in seiner Funktion als Vorstandschef der Europäischen Clubvereinigung ECA an. Ceferin richtete sich auch an die Vereinigung europäischer Profiligen EPFL. "Wir werden uns niemals erpressen lassen von denjenigen, die denken, dass sie kleine Ligen manipulieren oder den Verbänden ihren Willen aufzwingen können, weil sie denken, dass sie aufgrund der astronomischen Einnahmen, die sie generieren, allmächtig sind", sagte der Slowene. Nach dem Auslaufen der bislang gültigen Vereinbarung mit der Uefa Mitte März, Terminkollisionen zu verhindern, hatte die Vereinigung europäischer Profiligen EPFL allen europäischen Ligen freigestellt, ihre Spiele ohne Rücksicht auf Uefa-Klubwettbewerbe zu terminieren. Damit können diese zukünftig auch parallel zu Partien in der Champions oder Europa League stattfinden.

Fußball, Champions League: Real Madrid muss im Champions-League-Viertelfinale gegen Bayern München in beiden Spielen auf Raphael Varane verzichten. Beim französischen Fußball-Nationalspieler wurde am Dienstag ein Muskelfaserriss im Oberschenkel festgestellt. Innenverteidiger Varane (23) wird Medienberichten zufolge einen Monat lang pausieren müssen. Er würde damit neben den Duellen mit dem FC Bayern (12. und 18. April) auch die vorentscheidenden Liga-Heimspiele gegen Atlético Madrid (8. April) und den FC Barcelona (23. April) verpassen.

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