FC Bayern:Guardiola lobt Werder, nicht den FC Bayern

Bayern Munich v Schalke 04 - German Bundesliga

Bayern-Trainer Pep Guardiola lobt Werder Bremen, nicht aber sein eigenes Team.

(Foto: REUTERS)
  • Vor dem DFB-Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen am Dienstag um 20.30 Uhr warnt Bayern-Trainer Pep Guardiola vor dem Gegner.
  • Die gute Nachricht: Jérôme Boateng trainiert erstmals seit fast drei Monaten mit der Mannschaft.
  • Hier geht es zu allen Ergebnissen im DFB-Pokal.

Von Benedikt Warmbrunn

Ganz am Ende fasste Pep Guardiola all die Herausforderungen seines Seins in einem Satz zusammen, er sagte: "Ich bin Trainer von Bayern München." Und so kam es auch in dieser Antwort vor allem darauf an, was Guardiola, Trainer von Bayern München, nicht gesagt hatte.

Gefragt worden war er nach den Gerüchten um Dortmunds Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan, an dem Manchester City interessiert sein soll. Der Klub also, zu dem Guardiola im Sommer wechselt. Dementieren, bestätigen, einordnen, all das war Guardiola nun zu lästig, er hält sich öffentlich ja am liebsten heraus aus derartigen vereinspolitischen Fragen. Also stand er auf und ging. Ohne sich zu verabschieden.

Guardiola lobt Werder-Stürmer Pizarro

Als Trainer von Bayern München steht Guardiola an diesem Dienstag (20.30 Uhr) in einem DFB-Pokal-Halbfinale, das seine Mannschaft übrigens noch nicht gewonnen hat, auch wenn der Gegner Werder Bremen heißt. Und dennoch genießt dieses Pokal-Halbfinale zurzeit öffentlich eine eher nachrangige Beachtung. Guardiola muss es aushalten, dass sein künftiger Kader bei Manchester City interessanter ist, vor allem aber die nächsten Wochen, in denen zwei weitere Halbfinal-Spiele folgen, in der Champions League gegen Atlético Madrid.

Als Trainer von Bayern München, das ist die nächste Herausforderung, muss Guardiola mit der Erwartung leben, dass gegen Bremen das Weiterkommen Pflicht ist; die wirkliche Hürde folgt ja, so die Erwartung, erst in Madrid. "Wenn wir Werder Bremen nicht im Kopf haben", sagte er, "wird Werder Bremen ins Finale kommen."

Der Trainer warnte vor dem Gegner ausführlich, er lobte dessen Standardstärke, er lobte Claudio Pizarro: "Einer der besten Mittelstürmer, die ich kennengelernt habe." Seine Mannschaft müsse daher "ein bisschen besser" angreifen als zuletzt in der Liga gegen Schalke, als sie 3:0 gewann. Die Kritik, die er danach geäußert hatte, wiederholte der Trainer teilweise am Montag, er klagte: "Der Ball war zu langsam, der Druck war zu langsam, es gab keine Bewegung." Aber als eines wollte er dies ausdrücklich nicht verstehen: als das, was es war. Also erklärte er: "Das ist keine Kritik."

Was genau seine Worte dann waren, das erklärte Guardiola nicht, überhaupt versuchte er mit seinen wortkargen Antworten zu demonstrieren, in welch prächtig schlechter Laune er in diese Pressekonferenz gekommen war. All die winzigen Diskussionen nerven ihn offensichtlich doch ein klitzekleines bisschen, sie lenken ab vom Wesentlichen, davon, dass noch drei Halbfinalspiele anstehen und dass noch keines davon gewonnen ist. Guardiola spürt, dass ein doppeltes Ausscheiden wie im vergangenen Jahr in diesem Jahr nicht dem entspräche, was als Erwartung an die Mannschaft gestellt wird, er führte daher vorbeugend einen weiteren Titel ein: den Halbfinalmeister. "Dass wir in drei Jahren alle Halbfinals erreicht haben", sagte er, "das ist für mich der beste Titel."

Zumindest ein Punkt besserte die Laune des Trainers: Jérôme Boateng trainierte am Dienstag erstmals seit fast drei Monaten mit der Mannschaft. Im Klub rechnen sie damit, dass er wohl frühestens im Rückspiel gegen Atlético spielen kann. Dann, wenn es für Guardiola, Trainer von Bayern München, darum geht, nach Manchester nicht nur als Halbfinalmeister zu wechseln.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: