FC Bayern:Guardiola: "Ich weiß nicht, wie die Situation der Mannschaft ist"

Karlsruher SC v FC Bayern Muenchen  - Friendly Match

Pep Guardiola, beim 1:2 in Karlsruhe.

(Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Vor dem Rückrunden-Auftakt in Hamburg herrscht Unsicherheit beim FC Bayern.
  • Frank Ribéry und Mario Götze fallen noch eine Weile aus.
  • Auch der HSV beklagt Probleme in der Vorbereitung.
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Bayern München muss noch etwas länger auf Mario Götze und Franck Ribéry verzichten. Das Duo brauche nach überstandenen Verletzungen wie die Abwehrspieler Medhi Benatia und Rafinha "noch Zeit", sagte Trainer Pep Guardiola vor dem Auftakt der Rückrunde am Freitag (20.30 Uhr/Liveticker bei SZ.de) beim Hamburger SV.

Bei Juan Bernat sieht es dagegen besser aus. Der spanische Nationalspieler kann zwar in Hamburg ebenfalls noch nicht mitwirken, soll laut Guardiola aber in der kommenden Woche wieder mit der Mannschaft trainieren.

Nach der Mini-Vorbereitung und einer Pleite im einzigen Testspiel sagt Guardiola vor dem Rückrundenstart Hamburg: "Ich bin sehr zufrieden, ein offizielles Spiel zu spielen. Die lange Zeit ohne Fußball ist langweilig, der Wettbewerb ist willkommen. Wir sind bereit für unsere Rückrunde." Nach nur 18 Tagen Vorbereitung und dem 1:2 gegen den Karlsruher SC im Test am Samstag ließ der spanische Trainer allerdings auch Zweifel an der Form seines Starensembles anklingen.

"Ich habe Vertrauen in meine Spieler. Aber wir haben nur ein Freundschaftsspiel gespielt, und ich weiß nicht, wie die Situation der Mannschaft ist", erklärte er am Donnerstag in München. Wegen der vielen Verletzten in der Hinrunde habe man mehr trainiert als gespielt. "Wir werden sehen, ob das eine gute Entscheidung war oder nicht."

In seinem letzten halben Jahr beim FC Bayern würde Guardiola eine Rückrunde wie im vergangenen Jahr, als die Münchner Meister wurden und die Halbfinals in Champions League und DFB-Pokal erreichten, "unterschreiben", wie er sagte. "Mit dem Unterschied, dass der Kader im Halbfinale fit ist."

Auch den HSV plagen vor dem Rückrundenauftakt viele Sorgen. Trainer Bruno Labbadia ahnt, dass das Spiel gegen die Münchner hart wird für sein Team. "Wir brauchen einen Sahnetag, um die Bayern zu schlagen. Es geht nur über die Mannschaft", sagte Labbadia: "Wir müssen top organisiert sein, eine sehr gute Ordnung und Aggressivität zeigen und eine hohe Laufbereitschaft gegen den Ball haben."

Rekord-Defizit des HSV

Nach einer schwachen Vorbereitung mit drei Pleiten in drei Tests und vielen Wehwehchen rechnen sich die Hamburger kaum etwas aus. "Jeder hat mitbekommen, dass die Vorbereitung nicht optimal verlaufen ist", sagte Labbadia. Unter den vielen Verletzten habe das Trainingsniveau in den vergangenen Wochen gelitten. Nach dem Ausfall von Emir Spahic (Einriss in der Bauchmuskulatur) wackelt mit Kapitän Johan Djourou (Knieprobleme) auch der zweite etatmäßige Innenverteidiger, außerdem ist Mittelfeldspieler Gojko Kacar noch "nicht so spielfähig, wie wir es gern hätten".

Zentrale Frage für Labbadia aber die Fitness von Stürmer Pierre-Michel Lasogga. Nach einem Sturz auf die angeschlagene Schulter musste der 24-Jährige zuletzt kürzer treten. Er würde "keine Wette auf einen Einsatz" seines bulligen Stoßstürmers abschließen, meinte Labbadia: "Aber es ist Hoffnung da."

Die Hanseaten gewannen in der Hinrunde nur zwei ihrer acht Heimspiele. Kein Wunder, dass Klub-Idol Uwe Seeler wenig optimistisch ist. Eine Überraschung gegen den Branchenprimus aus München hält er für nahezu ausgeschlossen. "Diese Hoffnung besteht ganz bestimmt nicht", sagte Seeler der Hamburger Morgenpost: "Ich hoffe nur, dass das einigermaßen über die Runden geht und der HSV zumindest ein bisschen dagegenhalten kann."

In Hamburg macht man sich bereit für eine "schwere und kräftezehrende" Rückrunde, wie Vorstands-Boss Dietmar Beiersdorfer unlängst sagte - trotz Platz zehn und sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. "Ich bin kein Träumer", sagte Beiersdorfer, der Labbadia wegen des Rekord-Defizits von 16,9 Millionen Euro keine echten Verstärkungen in diesem Winter kaufen kann.

"Wir können unsere Stärke derzeit nicht aus Zehn-Millionen-Transfers gewinnen, die Stärke muss aus uns selber kommen", sagte Beiersdorfer der Bild-Zeitung und rief zu erhöhter Wachsamkeit auf: "Mit 22 Punkten bilden wir uns nicht ein, dass uns eine ruhige Serie bevorsteht." Immerhin Verteidiger Cléber hat der Mut nicht verlassen. "Natürlich ist es etwas Besonderes, gegen die Bayern zu spielen", sagte er: "Aber Angst? Die habe ich nur vor meinen Eltern."

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