FC Bayern:Guardiola: "Ich bin noch nicht tot, my friends!"

FC Bayern: Pep Guardiola

Pep Guardiola

(Foto: AFP)
  • Der Bayern-Trainer wehrt sich emotional gegen Kritik an seiner Aufstellung im Atlético-Spiel. Dass Müller und Ribéry draußen saßen, habe taktische Gründe gehabt.
  • Er gibt sich äußerst kämpferisch fürs Rückspiel: "Ich habe noch ein Bullet."
  • Mit einem Sieg am Samstag gegen Gladbach kann er mit dem FC Bayern seine dritte Meisterschaft fixieren.

Pep Guardiolas Augen blitzten, die Niederlage bei Atlético Madrid hat den Ehrgeiz des spanischen Startrainers nur noch zusätzlich angestachelt. "Ich bin noch nicht tot, my friends!" sagte Guardiola am Freitag angesichts der Kritik an seiner Aufstellung ohne Thomas Müller und Franck Ribéry beim 0:1 im Halbfinal-Hinspiel der Champions League. "Nach diesem Spiel - everybody killed me. Aber ich bin noch nicht tot. Ich habe noch ein Bullet."

Der Blick des Katalanen geht entschlossen nach vorne. Am Samstag (15:30 Uhr) könnte Guardiola im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach sein persönliches Meister-Triple mit dem FC Bayern perfekt machen, drei Tage vor dem großen Atlético-Rückspiel.

"Ich bin, wow, voller Energie für diese Woche", verkündete Guardiola, dem die knappe Niederlage in Madrid keineswegs den Glauben ans Champions-League-Endspiel geraubt hat. "Die Leistung war sehr gut, das Ergebnis ist nicht gut. Wir haben noch 90 Minuten - und wir haben es schon in anderen Situationen gezeigt. Ich bin glücklich. Ich mag es, diese Situation zu leben", sagte er mit fester Stimme.

Zur Kritik an seiner Aufstellung in Madrid sagte er: "Ich weiß, wie wichtig Franck Ribéry und Thomas Müller für diesen Verein sind." Der Grund für ihre Nichtberücksichtigung von Beginn an sei die Taktik gewesen. "Ich hatte die gleiche Idee wie in Lissabon: nur mit einem Stürmer spielen." Hinterher könne man daran Kritik üben, aber beim 0:4 gegen Real Madrid vor zwei Jahren und beim 0:3 gegen Barcelona vor einem Jahr habe er mit zwei Stürmern gespielt und es habe auch nicht geklappt.

Boateng vor Comeback, Robben nicht erneut verletzt

Am Samstag steuert sein FC Bayern erst einmal auf den vierten Titelgewinn in Serie zu, ein Novum in der Historie des deutschen Fußballs. Guardiola prophezeite allerdings "ein gefährliches Spiel". Die "dynamischen" Gladbacher sind für ihn neben Borussia Dortmund der "unangenehmste Gegner" in einem Ligaspiel nach der Champions League. Und der Bayern-Coach wird etliche Leistungsträger schonen für Runde zwei gegen Atlético. "Natürlich werden nicht die gleichen Spieler spielen, die in Madrid gespielt haben", erklärte der Katalane.

Frische Kräfte und Reservisten will er aufbieten. Auch Weltmeister Jérôme Boateng soll nach drei Monaten Verletzungspause sein Comeback feiern. "Ich hoffe, er kann wenige Minuten spielen", sagte Guardiola. Arjen Robben wird wohl erst nach dem Rückspiel gegen Atlético zurückkehren. Meldungen über eine neue schwere Muskelverletzung dementierte der Klub entschieden. Robben trainiere mit der Mannschaft und solle in dieser Saison auch noch zum Einsatz kommen.

Groß gefeiert würde beim 26. Titelgewinn nicht. Der Klassiker gegen Gladbach ist - trotz Meisterschaftschance - nur ein Zwischenspiel für die Bayern. Alle wollen nach Mailand, ins Champions-League-Finale. "Eine große Party können wir dann hinterher machen", sagte Kapitän Philipp Lahm. Einen zusätzlichen Schub für Atlético benötigen die Spieler nicht. "Ich glaube, dass es keine Rolle spielt für Dienstag, aber wir wollen gegen Gladbach Meister werden", erklärte Lahm. "Das Halbfinale ist wichtig genug. Morgen Deutscher Meister zu sein, wäre gut, aber egal für Dienstag", erklärte auch Guardiola.

Die Gladbacher kommen trotz ihrer Auswärtsschwäche (nur drei Siege) ambitioniert in die ausverkaufte Münchner Arena. Der Tabellenfünfte benötigt jeden Punkt im Kampf um einen Champions-League-Platz. "Für uns geht es nicht darum, irgendwem die Meisterfeier zu verderben", sagte Trainer André Schubert. Es geht für die seit drei Spielen gegen Bayern unbesiegte Borussia um die eigenen Saisonziele. "Wir wollen den Bayern alles abverlangen", kündigte Schubert an. In der Hinrunde gelang das prächtig: Gladbach siegte gegen Bayern 3:1.

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