FC Bayern gewinnt gegen Mainz:Ferrari schlägt Käfer

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Ich war's! Thomas Müller traf zweimal gegen Mainz

(Foto: AFP)

Der FC Bayern hat mit clever verteidigenden Mainzern zunächst arge Probleme, gewinnt trotz Rückstandes am Ende 4:1. Vor allem der eingewechselte Mario Götze gibt wichtige Impulse, nur Arjen Robben schmollt am Ende.

Nach 19 Minuten stand es 2:0 für den FSV Mainz 05. Zwar lediglich in der Kategorie "Torschüsse", aber das war durchaus beachtlich. Immerhin hatten es die Mainzer am Samstagnachmittag mit dem FC Bayern zu tun, der derzeit stärksten Mannschaft dieser und vermutlich aller benachbarten Galaxien.

Nach 45 Minuten stand es dann 1:0 für den FSV, diesmal in der durchaus wichtigen Kategorie "Tore". Jérôme Boateng hatte Shawn Parker nicht ganz freiwillig bedient, Parker hatte Manuel Neuer umkurvt, Bayern hatte die bis dahin wohl schwächste Aufführung der laufenden Saison dargeboten. Sie würden doch nicht etwa, die Mainzer?

Sie haben es dann doch nicht gewagt, den Bayern eine Heimniederlage beizubringen. Der FCB korrigierte das 0:1 in ein am Ende souveränes 4:1 (0:1) und behauptete die Tabellenführung. Der Triple-Gewinner entschied nach einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit auch das fünfte Heimspiel für sich. Mainz ist dagegen nunmehr seit sechs Spielen sieglos und muss sich weiter nach unten orientieren.

Arjen Robben (50.) und Thomas Müller (52.) drehten innerhalb von 111 Sekunden und jeweils unter Mitwirken vom eingewechselten Mario Götze das Spiel zu Gunsten der Bayern. Mario Mandzukic (69.) erhöhte noch auf 3:1, wieder war Götze beteiligt. Das vierte Tor erzielte erneut Müller per Foulelfmeter (82.).

Nach der schläfrigen ersten Halbzeit, in der die Münchner die schlechteste Passquote der laufenden Saison aufwiesen, wachte Guardiolas Elf auf. Die Einwechslung von Götze gab wichtige Impulse und machte den Ausfall des am Sprunggelenk verletzten Franck Ribéry wett. Das schnelle Ausgleichstor von Robben verlieh zusätzlichen Schwung.

Die Anfangsphase bot vor 71.000 Zuschauern im ausverkauften Münchner Stadion das erwartete Bild: Der FC Bayern hatte gleich ein beträchtliches Ballbesitz-Plus, aber sofort Schwierigkeiten, gegen die sehr dicht gestaffelte Deckung der Mainzer zu Chancen zu kommen. Mit einer Fünfer-Abwehrkette und drei Innenverteidigern versuchten die 05er, den Rekordmeister zu stoppen, was zunächst gut gelang.

Guardiola überrascht

Guardiola hatte in seiner Formation ebenfalls eine Überraschung parat und anstelle von David Alaba dessen Vertreter Diego Contento aufgeboten. Kapitän Philipp Lahm spielte erneut auf der Sechserposition. Nach seinem Treffer im Länderspiel in Schweden saß Götze erst einmal auf der Bank, auch das überraschte nicht.

Die Defensivtaktik der Gäste machte den Münchnern auch nach über 20 Minuten noch Probleme. Ein nur einigermaßen gefährlicher Kopfball von Dante (22.) war noch die bemerkenswerteste Offensivszene. Der ehemalige Gladbacher musste in der 42. Minute mit einer Risswunde am linken Sprunggelenk vom Platz und wird den Bayern auch beim anstehenden Champions-League-Spiel gegen Viktoria Pilsen nicht zur Verfügung stehen. Kurz darauf ermöglichte Jérôme Boateng Parkers Alleingang zum 0:1.

Binnen zwei Minuten drehten die von Guardiola taktisch umgestellten Münchner das Spiel. Erst bediente Götze den gestarteten Robben mit einem starken Pass, Robben traf mit dem ersten richtigen Bayern-Torschuss des Spiels. Dann zauberte ein Bayern-Quartett: Lahm, Götze, Robben - und Müller netzte zum 2:1 ein.

Mainz blieb sporadisch gefährlich. So prüfte Nicolai Müller (65.) Neuer mit einem Schuss. Ferner sorgte Eric Choupo-Moting (65./66.) zweimal für Gefahr. Gejubelt wurde jedoch wieder auf der anderen Seite. Wieder bereitete Götze vor, diesmal verwertete Mandzukic zu seinem fünften Saisontor.

In der Schlussphase durfte auch der Ex-Mainzer Jan Kirchhoff auf dem Platz mitjubeln. Müller verwandelte einen von Nikolce Noveski an Bastian Schweinsteiger verursachten Foulelfmeter. Letzterer war scheinbar in einen Sekundenschlaf verfallen, anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, dass Schweinsteiger im Strafraum plötzlich zu Boden sank. Den Strafstoß hätte aber auch der sichtbar bewegte Robben gerne geschossen.

"Wir hatten eine 100-prozentige Chancenverwertung beim Gegner", sagte Thomas Tuchel, der Mainzer Trainer, dann fügte er angesäuert an: "Der Schiedsrichter hat auch noch mitgeholfen." Mit der Leistung seiner Mannschaft gegen die Bayern könne er trotzdem leben: "Wenn du in den Käfer steigst, solltest du nicht erwarten, dass du die Formel 1 gewinnst."

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