FC Bayern Einzelkritik:Hummels soll alles erledigen

Der Nationalspieler muss sich um Abwehr, Spielaufbau und Torschüsse kümmern, während Boateng und Bernat in der Pause wohl einen starken Kaffee trinken. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Thomas Hummel

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Manuel Neuer

PSV Eindhoven v FC Bayern Muenchen - UEFA Champions League

Quelle: Getty Images

Zur Halbzeit verließ er den Platz, ohne zu humpeln. Was angesichts der vielen Befreiungsschläge in der ersten Halbzeit fast erstaunlich war. Weil Hoffenheim bisweilen wirkungsvoll presste, musste immer wieder Neuer den Ball weit nach vorne schlagen. Dem Gegentor schaute er genauso verblüfft hinterher wie seine Mitspieler.

(Archivbild)

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Rafinha

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Quelle: AFP

Schaute dem 0:1 ebenso verblüfft hinterher. Der sonst so bissige Brasilianer entschied sich, diesmal besser gar nicht einzugreifen, was Gegenspieler Amiri zur Vorarbeit nutzte. Erinnerte sich zunehmend seiner Giftigkeit und wurde besser.

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Jérôme Boateng

Bayern Muenchen v FC Ingolstadt 04 - Bundesliga

Quelle: Alexander Hassenstein/Getty Images

Hallo! Herr Boateng! Aufwachen! Wollten die Besucher in der Arena manchmal hineinrufen und einige taten es wohl auch. Ganz seltsam müder Auftritt des Verteidigers. Wirkte tatsächlich in vielen Szenen so, als fehlten ihm ein paar Stunden Schlaf. Einst als schnellster Innenverteidiger der Welt gepriesen, verlor er einmal ein Laufduell gegen den staksigen Sandro Wagner. Erholte sich offenbar in den 15 Minuten Pause und kam mit wesentlich mehr Energie zurück. Als er gerade so richtig wach war, holte ihn Trainer Ancelotti vom Platz. Grund war wohl eine Verletzung: Boateng laboriere an Knie- und Adduktorenbeschwerden, hieß es nach dem Spiel.

(Archivbild)

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Mats Hummels

Bayern München - 1899 Hoffenheim

Quelle: dpa

Hatte augenscheinlich genug geschlafen. War zu Beginn fast immer Endstation der Hoffenheimer Angriffe und kurz darauf zweiter Aufbauspieler des FC Bayern (wenn nicht Neuer den Ball vorwuchtete). Dabei gelang ihm nicht jeder Pass, war dennoch stabiler Faktor in der Münchner Abwehr. Sollte am Ende auch den Sieg garantieren, die Mitspieler schlugen alle Eckbälle auf seinen Kopf. Scheiterte einmal per Schuss Pfosten. Auch ein Hummels kann nicht alles leisten.

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Juan Bernat

Bayern Muenchen v TSG 1899 Hoffenheim - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Schüchtern zu Beginn. Als hätte er wie Boateng zu wenig Schlaf mitgebracht. Trank in der Halbzeit offensichtlich einen starken Kaffee, kam mutiger und aktiver zurück auf den Platz. Kam er mit nach vorne, kamen die Hoffenheimer mächtig in Bedrängnis.

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Xabi Alonso

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Quelle: AFP

Wäre vermutlich während der ersten Halbzeit gerne in die Heia, so grimmig wurde der Baske von den Hoffenheimern attackiert. Und mehrmals auch zu Boden geschickt. Konnte deshalb nicht das Mastermind im bayerischen Aufbauspiel geben wie aus den Guardiola-Zeiten gewohnt. Der 34-Jährige stand aber überraschend schnell wieder auf und war wach genug, das 1:1 mit einem schnellen Pass auf Robben einzuleiten.

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Thiago

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Quelle: AFP

Brachte wenigstens hin und wieder ein wenig Zauber in die graue Veranstaltung. Seine Popo-Wackler samt Richtungswechsel sind eben eine Augenweide. Leider schauten sich die Mitspieler allerdings nicht seine Ballbehandlung ab, sondern seine müde Zweikampf-Führung. Wobei: Grätschte in der Schlussphase dem Hoffenheimer Demirbay kurz vor dem Tor den Ball vom Fuß und feierte diese Aktion mit der geballten Faust. Thiago als schmutziger Schwerarbeiter.

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Arturo Vidal

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Quelle: AFP

Ist weiterhin der Bayern-Spieler, der von den Mitspielern am liebsten angeschnauzt wird. Diesmal von Robert Lewandowski, der einen Laufweg Vidals bemängelte. Ist und bleibt eher der Wühler und Raufer als ein Herrscher über Raum und Zeit. Versuchte sich zumindest einige Male erfolgreich am öffnenden Diagonalpass. Mehr gelang ihm aber nicht, nach 68 Minuten ging er vom Platz.

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Arjen Robben

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Quelle: AFP

Ihm war anzusehen, dass ihm das Spiel der eigenen Mannschaft überhaupt nicht gefiel. Alles zu langsam, zu unkonzentriert, zu planlos. War bei einem Einwurf zuerst sauer auf den Ballbub, der zu langsam war. Dann auf Rafinha, der zu langsam angetrabt kam. Der ungeduldige Niederländer zog nach dem Rückstand mächtig das Tempo an, fand vor dem 1:1 endlich eine Lücke vor der Hoffenheimer Abwehr, die er zur entscheidenden Vorlage nutzte. Lief sogar noch im Sprint zu seiner Auswechslung nach 78 Minuten, gönnte seinem Trainer allerdings dabei keinen Blick.

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Douglas Costa

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Quelle: AP

Der etwas chaotische Auftritt seiner Mannschaft schien dem Brasilianer entgegen zu kommen. So gerieten seine wilde Dynamik und Dribblings auf der links Seite zu Höhepunkten des Münchner Spiels. Konfuse Aktionen wechselten sich mit wirkungsvollen Aktionen ab, was reichte, um lange der beste Bayern-Stürmer zu sein.

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Robert Lewandowski

Bayern München - 1899 Hoffenheim

Quelle: dpa

Hatte auch überhaupt keine Freude an dem Spiel. Die Hoffenheimer Abwehr mit dem Bären Süle und dem Aggressive Leader Vogt setzte ihm mächtig zu. Provozierte mit seinem Lauf das Eigentor von Zuber. Musste sonst tatenlos zuhören, wie Kamerad Aubameyang in der Torschützenliste davonzog.

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Thomas Müller

Bayern München - 1899 Hoffenheim

Quelle: dpa

Ist der Nationalspieler Opfer von Ancelottis Dauersystem mit nur drei Offensiven? Zum vierten Mal in fünf Spielen begann Müller auf der Bank. Kam nach 68 Minuten. Reihte sich dann zwischen Angriff und Mittelfeld ein, wirkte forthin ein wenig verloren. Hatte am Ende die beste Chance zur Entscheidung, traf aber wie Kollege Hummels nur den Pfosten. Bleibt bei null Bundesliga-Saisontoren.

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Kingsley Coman

Bayern Munich v FC Augsburg - German Cup DFB Pokal

Quelle: REUTERS

Kam für Robben. Während der immer nach innen zieht, sprintet Coman immer zur Grundlinie. Das befeuerte noch einmal das Angriffsfeuer der Münchner, doch seine beste Vorlage nutzte Müller eben nur zum Pfostenschuss.

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David Alaba

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Quelle: AP

Kam nach 82 Minuten für den aufgewachten Boateng. Ob ihn Ancelotti für die österreichische Nationalmannschaft schonte? Die können ihn sicher gut gebrauchen bei der anstehenden WM-Qualifikation. Gegen Hoffenheim konnte auch er nichts mehr zu einem Siegtreffer beisteuern.

© sz.de/schma
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