FC Bayern: Einzelkritik:Acht Grußkärtchen

Andries Jonker genießt für einen Bayern-Trainer unübliche Freiheiten, Arjen Robben gewinnt den Friedensnobelpreis und der nächste Torschützenkönig heißt Mario Gomez. Der FC Bayern beim 8:1 in St. Pauli in der Einzelkritik.

Carsten Eberts, Hamburg

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FC St. Pauli v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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FC Bayern: Einzelkritik:Andries Jonker

Andries Jonker genießt für einen Bayern-Trainer unübliche Freiheiten, Arjen Robben gewinnt den Friedensnobelpreis und der nächste Torschützenkönig heißt Mario Gomez. Der FC Bayern beim 8:1 in St. Pauli in der Einzelkritik.

Andries Jonker

Erlebte vor Anpfiff eine absolute Seltenheit als Bayern-Trainer: In Hoffnung auf einen sentimentalen Abschiedsschnappschuss tummelten sich alle Fotografen um St. Paulis Holger Stanislawski - ein Foto von Jonker wollte niemand. Jubelte anschließend brav nach jedem Tor, instruierte ordnungsgemäß die Einwechselspieler, bevor er sie auf den Platz schickte. Ob er auch jemals einen Abschied wie Stanislawski bekommen wird?

Joerg Butt verlaengert beim FC Bayern

Quelle: dapd

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FC Bayern: Einzelkritik:Jörg Butt

Reservierte sich mit seiner kürzlichen Vertragsverlängerung einen wohldotierten Platz im Bayern-Seniorenheim - schließlich dürfte er in der kommenden Saison die unangefochtene Nummer zwei hinter Manuel Neuer sein. Zeigte gegen St. Pauli jedoch, dass er für den Torhüter-Ruhestand eigentlich viel zu schade ist: Sicher bei einem Volleyversuch von Matthias Lehmann, reaktionsschnell gegen den völlig freistehenden Dennis Daube. Beim einzigen Gegentreffer machtlos.

Eintracht Frankfurt - Bayern München

Quelle: dpa

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FC Bayern: Einzelkritik:Philipp Lahm

Hätte gerne einen direkten Gegenspieler gehabt. Doch was St. Pauli über links anbot, war bereits eindeutig zweitligareif. Beschränkte sich trotzdem auf die Defensive und sicherte ab, wenn Daniel van Buyten einen seiner zahlreichen Offensivausflüge startete. Freut sich auf die großen Sommerferien.

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Quelle: AFP

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FC Bayern: Einzelkritik:Daniel van Buyten

Zeigte, weshalb er vor vielen Jahren einmal als torgefährlichster Innenverteidiger der Bundesliga eilig nach München geholt wurde. Hinten fehlerlos (weil nicht gefordert), vorne wuchtig mit dem Kopf zur Stelle und nickte eine Robben-Flanke zum 2:0 ein (32.). Sah beim 1:5 durch Marcel Eger nicht sonderlich gut aus. Das verziehen ihm an diesem Nachmittag jedoch alle.

Eintracht Frankfurt - Bayern München

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FC Bayern: Einzelkritik:Luiz Gustavo

Begann als Innenverteidiger neben Daniel van Buyten, obwohl auch Holger Badstuber Ansprüche auf die Startelf angemeldet hatte. Absolvierte seine Aufgabe anfangs jedoch fehlerlos, was ihn entsprechend deutlich von Badstuber zuletzt  unterschied. Musste nach 44 Minuten jedoch angeschlagen vor Platz. Für ihn kam, natürlich: Badstuber.

FC St. Pauli - Bayern München

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FC Bayern: Einzelkritik:Diego Contento

Erlebte einen ereignisarmen Nachmittag. Wartet fortan weiter gespannt, wen die Bayern im Sommer für seine Position verpflichten.

Bayern Munich's Ribery Tymoshchuk and Van Buyten celebrate after scoring during German Bundesliga first division soccer match against FC St. Pauli in Hamburg

Quelle: REUTERS

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FC Bayern: Einzelkritik:Anatoli Timoschtschuk

Sah mit seiner akurat frisierten blonden Mähne aus wie ein hyperaktives Wuschelkind, das am liebsten überall auf dem Platz gleichzeitig zur Stelle gewesen wäre. Klärte schon nach acht Minuten in allergrößter Not gegen Pauli-Stürmer Finn Bartels und holte sich dafür von Torhüter Butt ein Sonderlob ab. Auch anschließend hervorhebenswert agil und zweikampfstark, sogar mit einem Torschuss.

FC St. Pauli - FC Bayern München

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FC Bayern: Einzelkritik:Bastian Schweinsteiger

Beherzigte die Maßgabe seines Trainers ("Volle Kanne") am eindrucksvollsten, als er den Ball nach einer guten halben Stunde volle Kanne unter das Tribünendach drosch. Nahm sich dann eine Auszeit exakt bis zur 68. Minute - dann wurde er ausgewechselt.

FC St. Pauli v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

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FC Bayern: Einzelkritik:Franck Ribéry

Legte dem überstolzen St.-Pauli-Einlaufkind beim Weg aufs Spielfeld lässig den Arm um die Schulter, als wollte er sagen: "Pass mal auf, ich mache mir heute einen ganz entspannten Nachmittag." Das klappte zunächst wunderbar, als Ribéry schon nach einer Minute sanft zu Pauli-Keeper Thomas Kessler zurückpasste. Erarbeitete sich später eine verdiente gelbe Karte, als er Fin Bartels im Seitenaus an die Gurgel griff. Musste sich selbst bei seinem Toren zum 5:0 (74.) und 8:1 (87.), die ihm Gomez unfreiwillig auflegte, nicht anstrengen.

FC St. Pauli v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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FC Bayern: Einzelkritik:Thomas Müller

Widerlegte die Münchner Wellentheorie, wonach ein Bayern-Profi in dieser Saison auf eine gelungenen Partie (gegen Schalke) definitiv eine mäßige folgen lässt. Blieb diesmal zwar ohne eigenen Treffer, glänzte jedoch durch einen wachen Kopf und wunderbare Pässe. Musste nach 68 Minuten für Miroslav Klose vom Platz. Zu schade, dass im Sommer 2011 keine WM gespielt wird.

FC St. Pauli v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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FC Bayern: Einzelkritik:Arjen Robben

Erledigte sein Tagwerk auf ungewohnt entspannte Weise. Motzte nicht, zoffte sich nicht mal mit den Kollegen Schweinsteiger und Ribéry. Munterte allen Ernstes Luiz Gustavo auf, als diesem ein Flankenwechsel völlig misslang. Übernahm für Lahm sogar kurzzeitig Abwehraufgaben, als dieser vorne den Ball leichtfertig verlor. Spielte mit Thomas Müller sogar artig Doppelpass, bevor er das 4:0 erzielte (54.). FC Robben statt FC Bayern? Große Fehlanzeige. Belohnte sich dafür selbst mit einem Kopfballtreffer (sic!) zum 6:1. Wird demnächst für den Friedensnobelpreis nominiert.

FC St. Pauli - FC Bayern Muenchen

Quelle: dapd

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FC Bayern: Einzelkritik:Mario Gomez

Brauchte für seine erste Grußbotschaft an Freiburgs Demba Cissé gerade mal zehn Minuten, als er St. Paulis Slapstick-Künstler Markus Thorandt für eine völlig missglückte Rückgabe bestrafte. Das zweite Grußkärtchen verschickte er in der 52. Minute auf Pass von Robben, das dritte per Stolpertor zum 7:1 kurz vor Schluss. Der Torschützenkönig der Saison 2010/11 wird definitiv Mario Gomez heißen.

Borussia Dortmund - FC Bayern Muenchen

Quelle: dapd

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FC Bayern: Einzelkritik:Holger Badstuber

Wurde kurz vor der Pause für den angeschlagenen Gustavo eingewechselt. Führte sich mit einem verlorenen Kopfballduell gegen Marius Ebbers ein. Schoss kein Tor mehr.

Eintracht Frankfurt - Bayern München

Quelle: dpa

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FC Bayern: Einzelkritik:Miroslav Klose

Kam nach 68 Minuten für Müller. Konnte selbst gegen St. Pauli, das seine Defensivaufgaben in der Schlussphase einstellte, seine Torschussmisere nicht stoppen.

DFB-Pokal - Germania Windeck - Bayern München

Quelle: dpa

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FC Bayern: Einzelkritik:Toni Kroos

Kam nach 68 Minuten für Schweinsteiger. Nach 90 Minuten pfiff Schiedsrichter Thorsten Kienhöfer ab.

© sueddeutsche.de
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