2. Liga:1860 lässt die Presse wieder auf das Clubgelände

TSV 1860 München

Investor Hasan Ismaik.

(Foto: Andreas Gebert/dpa)

Zuvor hatte der Verein ein pauschales Hausverbot erteilt. DFB-Präsident Reinhard Grindel ist für die Abschaffung des Confederations-Cup.

Fußball, 1860 München: Fußball-Zweitligist 1860 München hat nach heftiger Kritik das Hausverbot für Medien am Trainingsgelände in der Grünwalder Straße wieder aufgehoben. Ab sofort sei der "Zugang wieder gestattet", teilten die Löwen am Dienstag mit. An ihrem Presseboykott halten die Münchner aber vorerst fest. "Weiterhin bestehen bleibt die Maßnahme, dass sämtliche Repräsentanten der Löwen sowie die 1860-Lizenzmannschaft nicht für Interviews und Gesprächsanfragen aller Medien zur Verfügung stehen", hieß es in einer Mitteilung. Selbstverständlich würde Sechzig aber "die grundsätzlichen, medienrelevanten Verpflichtungen der Deutschen Fußball Liga rund um die Spieltage in der 2. Liga erfüllen." Investor Hasan Ismaik hatte die Medien zuletzt als "despektierlich, unverschämt und verlogen" gegeißelt. Der TSV 1860 befindet sich dank Ismaik in seiner wohl tiefsten Krise seit dem Bundesliga-Abstieg 2004.

Die DFL hat die Sechziger laut SZ mit Blick auf die 50+1-Regel bereits zu einer Stellungnahme angesichts der undurchsichtigen Ereignisse in der vergangenen Woche aufgefordert. Die Verwaltungsbeirats-Vorsitzenden Karl-Christian Bay und Christian Waggershauser waren am Sonntag zurückgetreten.

Fifa: DFB-Präsident Reinhard Grindel hat sich für die Abschaffung des Confederations Cups ausgesprochen. "Ich glaube, dass sich der Wettbewerb überlebt hat", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes in einem Interview des Hamburger Abendblatts. Der Weltverband Fifa sollte grundsätzlich über das Format nachdenken. "Es wäre ein gutes Signal an die Spitzenclubs in Europa, die mit Recht vor einer zu hohen Belastung ihrer Spieler warnen, zu sagen: Wir verzichten auch mal auf einen Wettbewerb." Angesichts der Leistungsfähigkeit der Scouts und der Organisationsabteilung des DFB seien die Vorbereitungen auf eine WM so detailliert, dass ein Kennenlernen von Stadien und Regionen nicht nötig sei. "Der Sinn hat sich damit eigentlich erübrigt", sagte Grindel, der zudem die Kritik von Teammanager Oliver Bierhoff an der zu geringen Kostenübernahme der Fifa für das Turnier vom 17. Juni bis 2. Juli kommenden Jahres in vier russischen Städten unterstützt.

"Wir werden Mitte Dezember bei einem Besuch der Fifa-Generalsekretärin deutlich machen, dass wir erwarten, dass die Fifa die Kosten für die gesamte Delegation übernimmt", kündigte Grindel an. Die Fifa entwerte den Confed-Cup durch die bisherige Regelung selbst. "Das ist keine gute Werbung und tut mir auch für den Veranstalter Russland leid, der nichts dafür kann", sagte Grindel.

Basketball: Phoenix Hagen will nach seinem Antrag auf Insolvenz den Spielbetrieb in der Basketball Bundesliga (BBL) einstellen. Das Heimspiel am 10. Dezember gegen die Löwen Braunschweig soll nach Angaben des Klubs das vorerst letzte im Oberhaus sein. Der nach elf Spieltagen sieglose Tabellenletzte hatte den Antrag am 20. Oktober beim Amtsgericht Hagen eingereicht und war mit einem Abzug von vier Punkten bestraft worden. "Die Situation hat sich von den Zahlen her nicht massiv verbessert", sagte Geschäftsführer Patrick Seidel am Montagabend beim Sponsorentreffen im Ratssaal Hagen. Dies berichtet die Westfalenpost. "Zusätzliche 800 000 Euro bräuchten wir jetzt, um die Saison geordnet zu Ende zu spielen", so Seidel: "Die Erfahrung der letzten Wochen zeigt, das schaffen wir nicht."

Bundesliga, FC Bayern: Weltmeister Jérôme Boateng vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München hat sich am Sonntag mit deutlichen Worten erneut gegen die Kritik des Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge an seinem Lebensstil gewehrt. "Darüber kann ich nur lachen", sagte er beim Besuch eines Fanclubs in Babenhausen im Allgäu und ergänzte: "Das nächste Mal kann er mir das auch ins Gesicht sagen."

Rummenigge hatte Boateng nach der peinlichen Niederlage in der Champions League bei FK Rostow (2:3) am vergangenen Mittwoch erstaunlich hart angegriffen. "Jérôme muss mal wieder etwas zur Ruhe kommen. Das ist mir schon seit Sommer etwas zu viel. Es wäre in seinem Sinne und in dem des Klubs, wenn er mal wieder back to earth kommen würde", sagte der 61-Jährige. "Ich bin noch nicht wieder bei 100 Prozent", hatte Boateng zunächst die seiner Ansicht nach "berechtigte" Kritik von Rummenigge an seiner Leistung begründet, aber auch betont: "Der Grund dafür sind nicht irgendwelche PR- oder Lifestyle-Termine." Wegen einer Muskelverletzung hatte der Abwehrchef am Samstag beim 2:1 (1:1) gegen Bayer Leverkusen pausieren müssen.

Biathlon, Saisonstart in Östersund: Die deutschen Biathleten haben beim Weltcup-Auftakt im schwedischen Östersund mit der Mixedstaffel zum dritten Mal in Folge den Sprung auf das Podest geschafft. Das Quartett Franziska Hildebrand, Laura Dahlmeier, Benedikt Doll und Arnd Peiffer belegte Rang zwei und musste sich nach einem konzentrierten Auftritt nur den starken Norwegern um Ole Einar Björndalen geschlagen geben. Bei schwierigen Windverhältnissen vermied Verfolgungsweltmeisterin Dahlmeier an Position zwei im Stehendschießen nur knapp den Gang in die Strafrunde. Insgesamt brauchte die Mannschaft des Deutschen Skiverbandes (DSV) sechs Extrapatronen und hatte im Ziel 33,7 Sekunden Rückstand auf die starken Norweger (6 Nachlader), Platz drei ging an Italien.

Im nicht-olympischen Single-Mixed zeigte das deutsche Duo Franziska Preuß (Haag) und Erik Lesser (Frankenhain) anschließend ebenso eine starke Leistung und sicherte sich hinter Frankreich und Österreich den dritten Rang. Die beiden ehemaligen Weltmeister Preuß und Lesser benötigten nur fünf Nachlader und rundeten den glänzenden ersten Wettkampftag ab.

Nordische Kombination, Kuusamo: Kombinations-Weltmeister Johannes Rydzek hat auch den zweiten Wettbewerb des WM-Winters gewonnen. Der 24-Jährige aus Oberstdorf holte am Sonntag im finnischen Kuusamo vor dem Österreicher Wilhelm Denifl den achten Weltcup-Sieg seiner Karriere. Mit der Maximalausbeute von 200 Punkten behält der Allgäuer zudem das Gelbe Trikot des Führenden in der Gesamtwertung. Rydzek stürmte in der Loipe vom sechsten Platz nach vorne, im Ziel hatte er 14,7 Sekunden Vorsprung auf Denifl. Zu Wochenbeginn war Rydzek noch von einem Magen-Darm-Infekt geplagt worden, kam aber rechtzeitig wieder auf die Beine. Kurios: Sechs seiner acht Siege hat der Doppel-Weltmeister von Falun in Finnland gefeiert.

Ski Alpin, Riesenslalom der Frauen: Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg (Kreuth) hat bei ihrem Comeback im alpinen Ski-Weltcup eine Top-Platzierung im Riesenslalom klar verpasst, dafür löste Lena Dürr (Germering) im Slalom mit dem hervorragenden sechsten Platz frühzeitig das Ticket für die Weltmeisterschaften im kommenden Februar in St. Moritz. Beim Sieg der Französin Tessa Worley im Riesenslalom in Killington im US-Bundesstaat Vermont reichte es für Rebensburg im ersten Rennen nach ihrer Verletzungspause wegen eines sehr verhaltenen zweiten Durchgangs nur zum 19. Rang. Die 27-Jährige hatte allerdings in der Vorbereitung gerade mal fünf Tage Tortraining absolvieren können.

FC Bayern, Ribéry:​ Franck Ribéry erlebt bei Bayern München auch noch eine elfte Saison als Profi. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister am Sonntag mitteilte, hat sich der kleine, große Franzose mit dem Klub auf eine Verlängerung seines zum Saisonende auslaufenden Vertrages um ein weiteres Jahr bis 2018 geeinigt. Ribéry (33) war 2007 von Olympique Marseille an die Isar gewechselt. "Die großen Erfolge des FC Bayern in den vergangenen Jahren sind eng mit dem Namen Franck Ribéry verbunden. Er ist Leistungsträger und Publikumsliebling zugleich", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Ribéry meinte: "Dieser großartige Klub und die Stadt sind meine Heimat geworden, sowohl sportlich als auch privat." Er freue sich auf "noch viele schöne Momente". Ribéry bestritt bislang 333 Pflichtspiele für die Bayern, in denen er 108 Tore erzielte und 164 Vorlagen gab - darunter die für Arjen Robbens 2:1-Siegtreffer im Endspiel der Champions League 2013 gegen Borussia Dortmund. Im selben Jahr wurde Ribéry zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Mit den Münchnern gewann er sechsmal die deutsche Meisterschaft und fünfmal den DFB-Pokal, außerdem die Klub-WM und den UEFA Super Cup (jeweils 2013).

Eishockey, NHL: Tom Kühnhackl hat sein erstes Saisontor in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL erzielt. Der 24-jährige Landshuter traf am Samstag beim 4:3 von Meister Pittsburgh Pinguins nach Penaltyschießen gegen die New Jersey Devils zum zwischenzeitlichen 2:1. Die Gastgeber hatten allerdings Glück. Sidney Crosby rettete die Pinguins mit seinem Treffer zum 3:3 14 Sekunden vor der Schlusssirene in die Verlängerung, in der keine Tor fielen. Die Entscheidung fiel im Shootout durch Kris Letang. Der Titelverteidiger überflügelte mit dem Sieg am 99. Geburtstag der NHL die Washington Capitals in der Metropolitan Division. Pittsburgh ist nun wieder Zweiter. Washington verlor bei den Toronto Maple Leafs mit 2:4. Der deutsche Nationaltorwart Philipp Grubauer kam nicht zum Einsatz, nachdem er am Freitag noch beim Erfolg über die Buffalo Sabres zum Spieler des Spiels gewählt worden war. Korbinian Holzer gewann mit den Anaheim Ducks bei den San Jose Sharks mit 3:2 und liegt mit seinem Team in der Pacific Division auf dem vierten Platz.

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