FC Barcelona:Großväterchen geht steil

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Unberührt zum Ziel: Andrés Iniesta eilt durchs Mittelfeld, um das 1:0 für Barça vorzubereiten.

(Foto: Quique Garcia/AFP)

Mit seinem unwiderstehlichen 40-Meter-Alleingang gegen Paris St. Germain überrascht Andrés Iniesta.

Von Oliver Meiler, Barcelona

Manchmal reichen einige Sekunden aus für eine saisonale Rehabilitation, gerade im Fußball, diesem Geschäft wild schwirrender Gefühlszustände und haltlos apodiktischer Urteile im Wochentakt. Es lief die 14. Minute im Spiel zwischen dem FC Barcelona und Paris Saint-Germain, im Viertelfinale der Champions League, als Andrés Iniesta in der eigenen Hälfte an den Ball gelangte und zu einer "Jugada" ansetzte, einem irgendwie genialen Spielzug, der sich dann als bleibende Szene in die Wahrnehmung des Publikums brannte. Vielleicht sogar als einzige Szene, sicher aber als schönste. "Don Andrés", wie sie ihn jetzt wieder nennen, ließ also zunächst mit einer Volte Yohan Cabaye ins Leere laufen, zog danach mit einer halben Finte an Edinson Cavani vorbei, düpierte Marco Verratti so, dass der seinen Hosenboden auf den wie immer arg bewässerten Rasen des Camp Nou setzen musste, lief weiter, immer weiter, insgesamt wohl vierzig Meter, gefühlte achtzig, passte dann durch zwei Verteidiger in die Spitze, wo Neymar vollendete. Alles durch die Mitte, maximal vertikal. So gar nicht Barça, wie man's von früher kennt, so viel forscher.

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