Wenn der Fußball-Bundesligist FC Augsburg in den vergangenen Jahren einen Elfmeter zugesprochen bekam, dann war der im Regelfall drin. Was am Schützen lag: Paul Verhaegh ist nicht nur langjähriger FCA-Kapitän, Verhaegh ist auch der langjährige Elfmeterschütze der Schwaben. 19 Mal trat der Niederländer seit 2013 in der Bundesliga vom Punkt für die Augsburger an, 17 Mal war er erfolgreich.
Doch in diesen Tagen mehren sich nun die Anzeichen eines Abschieds von Verhaegh aus Augsburg: Als der FCA am Samstagnachmittag auf seiner England-Reise 1:2 beim englischen Zweitligisten FC Middlesbrough verlor, fehlte Verhaegh. "Er hat eine interessante Offerte, mit der er sich beschäftigt. Für uns ist noch keine Entscheidung gefallen", sagte Manager Stefan Reuter in der Augsburger Allgemeine. Angeblich soll das Angebot vom VfL Wolfsburg stammen, die Augsburger überlegen derzeit, ob sie Verhaegh abgeben wollen. Seit 2010 verteidigt er auf der rechten Seite, sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2018. Mit einem Weggang des 33-Jährigen würde den Augsburgern einerseits ihr Kapitän und vor allem ein weiterer Teil der bewährten Bundesliga-Achse wegbrechen, anderseits könnte sich der Klub damit auch weiter verjüngen: Halil Altintop, 34, ging ja kürzlich nach Prag, Markus Feulner, 35, spielt nur noch für die zweite Mannschaft der Schwaben und auch der Verbleib von Torwart Marwin Hitz, 29, wackelt seit der Verpflichtung von Fabian Giefer.
Sportlich erscheint ein Verhaegh-Weggang jedoch nicht nur aufgrund seiner fast tadellosen Elfmeterstatistik wenig sinnvoll: In Middlesbrough ersetzte der Ghanaer Daniel Opare den Niederländer als Rechtsverteidiger. Ihm unterlief gleich ein folgenschwerer Fehler in der vorletzten Minute: Nach seinem Ballverlust in der eigenen Hälfte traf Adam Forshaw zum Sieg für die Gastgeber.